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Rettungskreuzer Ikarus Band 006 - Konvoi

Rettungskreuzer Ikarus Band 006 - Konvoi

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 006 - Konvoi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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Sie ihnen den Befehl ein, jeden Soldat in Uniform des Raumcorps, der nicht Besatzungsmitglied
der Paracelsus war, mittels einer Injektion zu betäuben. Danach
senden Sie die Hälfte von ihnen aus – mal sehen, wie viel Schaden
sie anrichten können. Der Rest soll uns zum Maschinenraum folgen.«
    »Zum Maschinenraum?«, krächzte Thorpa. »Sollten wir nicht
lieber die Brücke aufsuchen?«
    Weenderveen schüttelte entschieden den Kopf. »Auf der Brücke
können wir nichts ausrichten. Vielleicht gelingt es uns, die Triebwerke
wieder in Gang zu kriegen. Irgendwie müssen wir ja mal von hier wegkommen.
Außerdem habe ich das ungute Gefühl, dass unsere Freunde von der Liebenfels genau das Gleiche vorhaben werden.«
    »Meine Güte«, stöhnte Jovian Anande. »Sie entwickeln
sich ja noch zum kühlen Strategen.«
    Weenderveen schnalzte mit der Zunge und grinste, doch die Züge entgleisten
ihm, als sich seine Erschöpfung wieder bemerkbar machte. Diesmal gab es
keine nennenswerten Reserven mehr, die er noch aktivieren konnte. Er trat vor,
nahm einen der Stunner von Thorpas Ästen, prüfte kurz den Ladezustand
und wartete dann ab, bis Anande die Roboter instruiert hatte. Als dieser fertig
war, setzten sich die ersten fünfzig Maschinen in Bewegung und marschierten
aus dem Hangar hinaus. Beim Verlassen der großen Halle teilten sie sich
direkt auf, und immer wenn neue Korridore abzweigten, trennten sie sich und
gingen in Zweiertrupps weiter. Weenderveen glaubte nicht wirklich, dass die
Roboter eine Hilfe sein würden, aber ein Versuch konnte nicht schaden.
    »Okay, dann sind wir an der Reihe«, meinte er lahm und ging los.
    Anande gab den Medoeinheiten ein Zeichen, und scheppernd setzte sich der Rest
von ihnen in Bewegung. Sechs Maschinen überholten Weenderveen und marschierten
vor ihm her, um notfalls als Schutzschild zu dienen, falls sie auf bewaffnete
Trupps der Liebenfels stießen. Thorpa hielt sich an Weenderveens
Seite, an zahlreichen Ästen einen schussbereiten Stunner – nur den
verletzten Arm schonte er. Bevor sie den Hangar verließen, konsultierte
Darius Weenderveen noch einmal das Terminal, um sich den genauen Weg zum Maschinenraum
beschreiben zu lassen. Als er ihn sich eingeprägt hatte, rückten sie
ab.

    Chelsea Huntington fing den schweren Armeekarabiner geschickt auf, checkte kurz
die Funktionsbereitschaft und entsicherte die Waffe mit einer routinierten Bewegung.
Zusammen mit Captain LeWine und ein paar anderen Offizieren der Brückenbesatzung
hatte sie gerade noch rechtzeitig das rettende Landungsboot erreicht, ehe die Liebenfels mit dem Lazarettschiff kollidiert war.
    Sie war sauer. Sauer auf die Besatzung der Paracelsus , weil sie ihren
Plan vereitelt und ihr Schiff auf dem Gewissen hatte; sauer auf Lieutenant Ash,
der sie überrumpelt und gedemütigt hatte – sie wusste, dass er
nicht tot war, und er würde es bereuen, nicht in den Flammen der Explosion
der Liebenfels umgekommen zu sein. Sie würde eigenhändig für
sein Ableben sorgen.
    Der Erste Offizier brachte den Karabiner in Anschlag, wandte sich um und sagte
dann: »Ich habe das ungute Gefühl, dass wir mit weiteren Schwierigkeiten
rechnen müssen.«
    LeWine runzelte die Stirn. Er selbst hielt in seinen Händen nur einen Blaster
– der schien ihm Schutz genug zu sein.
    »Sie glauben, dass sich die Mannschaft der Paracelsus in Sicherheit
bringen konnte?«, fragte er verständnislos. »Nach dem ... Massaker da draußen?«
    »Wir sollten besser auf alles vorbereitet sein, Sir!«, erwiderte die
schwarzhaarige Frau gelassen. »Und wir sollten auch aufpassen, dass Lieutenant
Ash uns nicht noch einmal ein Bein stellt.«
    »Jetzt übertreiben Sie aber!«, schnappte LeWine. »Wie soll
er die Vernichtung der Liebenfels überlebt haben?«
    Chelsea schürzte die Lippen. »Ich weiß nicht, Captain, aber
ich habe ein mieses Gefühl bei der Sache.«
    Gilbert LeWine schüttelte kaum merklich den Kopf, dann straffte er sich
und vergaß die Sorgen seines Ersten Offiziers.
    »Okay, gehen wir den geänderten Plan noch einmal durch«, sagte
er dann. »Wir teilen uns in zwei Gruppen auf – Sie übernehmen
Falke Zwei und begeben sich auf direktem Weg zum Maschinenraum. Ihre Leute sollen
versuchen, die Triebwerke des Vogels hier schnellstmöglich in Gang zu setzen.
Die Camelot hat inzwischen bemerkt, dass wir nicht mit der Hope im Zielsystem aufgetaucht sind. Zwar werden sie

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