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Rettungskreuzer Ikarus Band 008 - Das Janus-Elixier

Rettungskreuzer Ikarus Band 008 - Das Janus-Elixier

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 008 - Das Janus-Elixier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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die ernste Bedeutung
der Botschaft. Unwillkürlich wartete sie auf eine triumphierende Bemerkung
Losians, dass sein Gefühl wieder einmal recht gehabt hatte, doch er sah
sie nur fragend an.
    »Also schön«, sagte sie. »Wir handeln sofort. Erwarten Sie
mich!«
    Sie unterbrach die Verbindung und wandte sich an den Piloten, der sich zweifellos
über das merkwürdige Gespräch den Kopf zerbrach, doch eine gleichmütige
Miene zeigte. »Stoppen Sie das Manöver, Lieutenant Ash, wir kehren
nach Vortex Outpost zurück. Informieren Sie den Kommandanten der Ceridwen ,
dass mein Gepäck allein nach Regulus III fliegt und ich mit einem anderen
Schiff nachkommen werde. Dann verbinden Sie mich mit Captain Sentenza.«
    »Jawohl, Ma'am!«
    Ein guter Mann, ging es ihr durch den Kopf. Templeton Ash – den Namen würde
sie nicht vergessen.

    Die Nachrichten, die den Hohen Administrator während der letzten drei Stunden
erreicht hatten, gefielen ihm gar nicht.
    Wieder stand er am Fenster und starrte hinaus in die Finsternis der noch jungen
Nacht. In den umliegenden Gebäuden und auf den Straßen erhellten
bunte Lichter nur vage den Komplex. Es schien ihm, als wären es weniger
als sonst – ein Zeichen dafür, dass Cerios III, dieses riesige Wesen,
litt. Die ihn bevölkernden Mikroorganismen waren krank. Immer mehr von
ihnen würden dahin siechen, bald leuchteten noch weniger Lichter, die Zahl
der Fahrzeuge würde abnehmen, bis schließlich das ganze Leben erlosch
und Cerios ... tot war.
    Und es war die Schuld des Hohen Administrators!
    Es war ein Irrtum gewesen anzunehmen, man könne eine unbekannte Seuche
geheim und unter Kontrolle halten. Obwohl die Agenten alles getan hatten, was
in ihren Kräften stand, war es unmöglich gewesen, die Ausbreitung
der Krankheit zu verhindern. Inzwischen hatte sie auch diesen Komplex erreicht,
obwohl er sich auf der anderen Seite des Planeten befand, und überall kursierten
Gerüchte. Es war viel schneller gegangen, als der Hohe Administrator befürchtet
hatte; er hatte die Gefährlichkeit der Seuche schlicht unterschätzt.
    Hätte er es verhindern können, wenn er den Alarm frühzeitig ausgelöst
und eine Quarantäne über Komplex 7 verhängt hätte? Die Antwort
lautete nein, aber das sprach ihn nicht von seinem Vergehen frei. Er hätte
es nicht verhindern, aber die Ausbreitungsgeschwindigkeit reduzieren können.
Durch seinen Fehler wurde die Zeit knapp, die dringend benötigt wurde,
ein Gegenmittel zu finden.
    Den Gedanken, Hilfe von Außen zu erbitten, verwarf der Hohe Administrator
sofort wieder. Bis diese eintraf, war es längst zu spät für seine
Welt. Auch eine Evakuierung kam nicht in Frage. Es gab zu wenig Schiffe. Nur
ein Bruchteil der Menschen konnte fortgebracht werden. Unweigerlich würde
ein Chaos ausbrechen, falls bekannt wurde, dass eine kleine Elite ausersehen
war, gerettet zu werden. Und würde sie eine Flucht wirklich vor der Krankheit
bewahren? Ein einziger Infizierter genügte, um alle Passagiere anzustecken
und den Keim in die Galaxis hinauszutragen.
    Müde rieb der Hohe Administrator mit beiden Händen über sein
Gesicht. Es fühlte sich teigig an. Die kurzen Bartstoppeln kratzten und
erinnerten ihn, dass es schon eine Weile her war, seit er sich zuletzt rasiert,
geduscht, geschlafen, die Kleidung gewechselt und etwas gegessen hatte.
    Konnte man überhaupt noch bedenkenlos etwas zu sich nehmen? Wie wurden
die Keime übertragen? Durch den direkten Kontakt zu einem Infizierten?
Oder wurden sie durch die Luftströmung überall hin getragen? War er
selbst schon verseucht? Wann würden sich die ersten Symptome zeigen?
    Der Hohe Administrator musterte mit gefurchter Stirn seine linke Hand. Sie zitterte
ein wenig und zeigte erste Altersflecke, aber noch keine schwarzen Punkte. Auch
sonst fühlte er sich gesund. Scharf sog er die stickige Luft ein. Er durfte
sich nicht selbst verrückt machen!
    Auf Grund der Situation mussten von ihm neue Entscheidungen getroffen werden:
    Er wollte nicht die Konzernleitung unterrichten. Sie würde ohnehin nichts
unternehmen können. Es gab nur einen Weg, der auch ihn zu rehabilitieren
vermochte, und wenn dieser Plan fehlschlug, dann war Cerios III verloren –
und der Hohe Administrator. Das war ihm deutlich gesagt worden.

    Shilla, mittlerweile in eine dunkelblaue, figurbetonte Kombination gehüllt,
überwachte die Manöver des Autopiloten, der dem

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