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Rettungskreuzer Ikarus Band 008 - Das Janus-Elixier

Rettungskreuzer Ikarus Band 008 - Das Janus-Elixier

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 008 - Das Janus-Elixier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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der so genannte Papierkrieg überwiegend auf moderneren Speichermedien
statt, aber der alte Begriff war erhalten geblieben.
    Stumm schob Zh'tun den Datenträger in die dafür vorgesehene Öffnung
an seinem Scanner. Nachdem er die Angaben gecheckt hatte, musterte er Jason
einen Moment, bevor er verkündete: »Es ist alles in Ordnung, Mr. Knight.
Trotzdem muss die Fracht überprüft werden. Sie kennen die Bestimmungen.«
    »Aber sicher«, gab Jason jovial zurück. »Kontrollieren Sie
nur, guter Mann, kontrollieren Sie. Das ist schließlich Ihr Job.«
    Unterdessen hatte sich auf der anderen Seite des Schiffes ein Containerwagen
genähert. Der Fahrer stoppte neben der Rampe und wies einen Trupp Roboter
an, die Kisten aus der Celestine zu schleppen.
    Unwillkürlich fröstelte Jason, als er an die unruhigen Inhalte dachte.
Wer weiß, was die Giftmischer auf St. Salusa da zusammen gepantscht hatten
... und was an Bord seines Schiffes ausgebrütet worden war. Er hatte schon
eine Menge seltsamer Dinge in seinen Frachträumen befördert, darunter
auch gefährliche Güter, von deren Existenz andere Kapitäne nicht
einmal ahnten, doch die Erzeugnisse aus der Hexenküche der Pharmakonzerne
ließen ihm immer eisige Schauder das Rückgrat hinablaufen.
    Die Behälter wurden ausnahmslos gescannt, einzelne für Stichproben
geöffnet und auf verborgene Gegenstände untersucht.
    Shilla stand reglos in der Luke, eine silbrige Silhouette
im Schatten der künstlichen Beleuchtung. Als der beladene Container davon
rollte, verharrte sie weiter auf ihrem Posten. Merkwürdig, fand Jason,
sie wirkte angespannt, obwohl es keine Probleme mit der Fracht gegeben hatte.
Er wusste, dass sie die Umgebung und die Bewohner des Planeten studierte; es
war das erste Mal, dass sie sich auf Cerios III befand. Viel hatte ihm die Vizianerin
nicht über sich erzählt, aber dass sie eine Wissenschaftlerin war,
hätte er selbst erraten können. Ob sie auch in ihm ein interessantes
Forschungsobjekt sah und ihn deshalb begleitete ...?
    »Nun, das wäre erledigt.« Zh'tun reichte den bestätigten
Chip zurück.
    »Möchten Sie nicht auch die Celestine auf ... hm ... illegale
Waren überprüfen?«, erkundigte sich Jason mit übertriebener
Liebenswürdigkeit. »Vielleicht hat unser Schiff doppelte Wände,
und wir führen Schmuggelgut mit uns.«
    Seine durch hartes Training sensibilisierten Sinne spürten Shillas überraschten
Blick auf seinem Rücken. Innerlich lächelte er. Als ob er ein unnötiges
Risiko eingegangen wäre! Er kannte diese Sorte Zöllner, die nicht
mehr machte, als unbedingt notwendig, und Cerios III beziehungsweise Ymü-Tepe
war zweifellos das Beamten-Paradies. Hätte der leiseste Verdacht bestanden,
dass etwas mit der Celestine nicht stimmte, dann wäre dieser soeben
aus dem Weg geräumt worden, denn welcher Schmuggler würde es wagen,
durch dreiste Äußerungen das Misstrauen eines Inspekteurs zu wecken.
Natürlich funktionierte das Spiel nicht bei jedem; bei diesem Lackaffen
namens Sentenza, der ihm die ganzen Schwierigkeiten eingebrockt hatte, hätte
er damit Öl ins Feuer gegossen.
    »Dazu besteht keinerlei Veranlassung«, erklärte Zh'tun erwartungsgemäß.
»Beabsichtigen Sie, neue Ladung an Bord zu nehmen?«
    »Wenn sich etwas Lohnendes auftreiben lässt«, erwiderte Jason
lässig, ohne sich seine Erleichterung anmerken zu lassen. »Wir werden,
sobald es hell ist, in die City gehen, um einige Geschäfte zu erledigen.«
    »Es tut mir leid, aber das kann ich Ihnen nicht gestatten.« Plötzlich
schien Zh'tun um einige Zentimeter zu wachsen, als könne er dadurch der
Ablehnung Nachdruck verleihen.
    Jasons dichte Brauen zogen sich geringfügig über seinen blauen Augen
zusammen. »Und wieso nicht?«
    Seine Stimme klang sanft, aber eine unterschwellig mitschwingende Schärfe
veranlasste Zh'tun, wieder auf Normalgröße zu schrumpfen.
    »Wir haben die Anweisung erhalten, dafür zu sorgen, dass die Mannschaften
an Bord ihrer Schiffe bleiben. Notfalls mit Gewalt«, fügte der Beamte
nervös hinzu und legte die Rechte demonstrativ auf den kleinen Strahler
an seiner Seite.
    »Aus welchem Grund?«, bohrte Jason.
    »Eine Sicherheitsmaßnahme. Die Bevölkerung nimmt gerade an einer
Katastrophenübung teil. Sie und Ihre Crew könnten während des
Ablaufs ... zu Schaden kommen.«
    Jason brauchte kein Telepath zu sein, um zu merken, dass der Mann log. Reichte
der

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