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Rettungskreuzer Ikarus Band 008 - Das Janus-Elixier

Rettungskreuzer Ikarus Band 008 - Das Janus-Elixier

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 008 - Das Janus-Elixier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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Arm des Raumcorps so weit? Was hatten sie davon, wenn sie ihm ständig
über die Schulter schauten und jedes Geschäft vermasselten? Wollten
die Halsabschneider ihn ruinieren und somit als Druckmittel einsetzen, um Shilla
zu zwingen, doch noch in ihre Dienste zu treten? Sentenza, knirschte er in sich
hinein, dafür kriege ich dich!
    »Ich habe aber Dringendes zu erledigen«, fiel er in die Rolle des
geschwätzigen, geldgierigen Händlers zurück. »Das duldet
keinen Aufschub. Was glauben Sie, wie viele Credits mich jede Minute kostet,
die ich hier verbringe, nur um mit Ihnen zu plaudern? Und nun soll ich gar Stunden
oder Tage untätig hier herumsitzen! Da kommt eine Menge zusammen, nicht
bloß die Hafengebühren und mein augenblicklicher Verdienstausfall,
sondern mindestens ein Dutzend weitere Geschäfte kann ich abschreiben.
Das da ist ein Frachter. Ein Frachter braucht Fracht. Wenn ich meine Termine
nicht einhalte, gibt es keine Aufträge, ohne Aufträge keine Credits
– dann kann ich mein eigenes Schiff nicht mehr unterhalten. Wissen Sie,
was das heißt? Eventuell kann ich bei einer intergalaktischen Schnellimbisskette
als Frikadellenbräter mein Dasein fristen. Wollen Sie mir das antun?«
    »Die Anweisungen stammen von der Administration.« Zh'tun trat von
einem Fuß auf den anderen. »Ich kann es nicht ändern. Wenn Sie
Beschwerden haben, dann wenden Sie sich an die zuständige Abteilung. Die
Versicherung wird Sie gewiss für Ihre Einbußen entschädigen.«
    »Ich soll mich auch noch mit Paragraphenreitern streiten? Pah! Wenn das
so ist, dass das Willkommen nur eine Floskel war, starten wir einfach
wieder.«
    »Tut mir leid, auch eine Startgenehmigung kann ich Ihnen nicht bewilligen.
Erst wenn die Übung vorüber ist, dürfen Sie Ymü-Tepe verlassen.«
    Das wurde immer verrückter: kein Ausgang und keine Starterlaubnis! Nie
und nimmer fand hier nur eine Übung statt, doch aus dem Beamten war nichts
herauszubekommen. Etwas hilflos stemmte Jason die Fäuste in die Hüften.
Er blickte um sich und zählte ein Dutzend weiterer Schiffe.
    »Was ist mit denen? Sitzen die auch alle auf unbestimmte Zeit fest? Und
alles wegen einer ... Übung? Das ist doch der größte Schwachsinn
–«
    »Bitte!« Zh'tun fiel ihm ins Wort. »Ich bedaure diese Umstände,
aber ich habe meine Order. Es wird sicher nicht lange dauern. Sobald die Übung
beendet ist, wird man Sie informieren. Dann steht es Ihnen frei, Ihre Geschäfte,
wie geplant, zu tätigen, sich zu beschweren oder abzureisen. Guten Tag!«
Er machte auf dem Absatz kehrt und stolzierte davon.
    Grübelnd beobachtete Jason, wie der Beamte in seinen Wagen stieg und ihn
wendete: ein kleiner Fisch, der selbst nicht viel wusste und sich an seine Befehle
klammerte.
    Wenn auch andere Schiffe betroffen waren, richtete sich die Maßnahme offenbar
doch nicht gegen ihn persönlich. Aber der Ceriote hatte nicht die Wahrheit
gesprochen. Etwas stimmte hier nicht.
    Jasons Blick fiel auf Shilla, die an der Rampe wartete, dass er wieder an Bord
kam. Nun, nicht umsonst nannte er eine Gedankenschnüfflerin seinen Freund ...

    Das Schweigen dauerte bereits geraume Minuten. Trueman Nadir stand vor dem Arbeitstisch,
mit dem Rücken zu Anyada Shen und Haveri Krshna. Nachdem auch sie sich
Zugriff auf die Datenbank der Klinik verschafft hatten, waren die letzten Zweifel
ausgeräumt: Eine Seuche war ausgebrochen, und sie musste ihren Ursprung
    hier in diesen Räumen gehabt haben. Keiner der drei leitenden Wissenschaftler
konnte begreifen, wie das hatte passieren können. Die Bilder, die sie gesehen
hatten, waren furchtbar gewesen.
    »Was, glauben Sie, könnte die Ursache sein,« fragte die Wissenschaftlerin
schließlich, »dass offenbar jeder aus unserem Umfeld erkrankte und
weitere Personen infiziert wurden, während wir – bislang – verschont
blieben? Eine zufällige Immunität ist völlig ausgeschlossen.«
    »Ganz meine Meinung, Dr. Shen«, stimmte ihr Krshna zu. »Außer
unserer Arbeit haben wir keine Gemeinsamkeit, und die erklärt nicht unsere
Immunität. Wir stammen von verschiedenen Planeten, haben unterschiedliche
Blutgruppen, sind von –«
    »Wir sind blind!« Nadir schlug sich so heftig mit der flachen Hand
gegen die Stirn, dass es laut klatschte. »Natürlich haben wir eine
Gemeinsamkeit.«
    An den Gesichtern seiner Kollegen erkannte er, dass auch sie plötzlich
begriffen.
    »Natürlich«,

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