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Rettungskreuzer Ikarus Band 008 - Das Janus-Elixier

Rettungskreuzer Ikarus Band 008 - Das Janus-Elixier

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 008 - Das Janus-Elixier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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Leitstrahl der Bodenstation
folgte. Der wendige Frachter war das einzige Schiff auf dem Radar, was nicht
verwunderlich schien angesichts der geringen Zahl Raumer, die einen Überlichtantrieb
besaßen und daher Cerios III innerhalb einer angemessenen Zeit erreichen
konnten.
    Unterdessen prüfte Jason die Daten, die von den Scannern geliefert wurden
und verglich sie mit denen, die im Bordcomputer gespeichert waren. Es gab keine
nennenswerten Abweichungen. Der Rechner würde selbständig ein Update
anfertigen und die älteren Daten in einer Ablage speichern.
    Jason blickte auf den Panoramabildschirm, der den Landeplatz zeigte. Spontan
vermisste er das geschäftige Treiben, das auf anderen Häfen herrschte.
Das Märchen vom überarbeiteten Beamten, dachte er sarkastisch, war
gewiss nicht auf Cerios III erfunden worden. Tatsächlich gab es nur ein
kleineres Verwaltungsgebäude am Rand des Landefeldes, einige Lagerhallen,
Hangars und Treibstoffdepots. Zwei oder drei Fahrzeuge waren unterwegs, bei
einem anderen Schiff blinkte eine Signalleuchte – es war wirklich nichts
los.
    Sanft setzte die Celestine auf dem ihr zugewiesenen Platz auf.
    Es war noch Nacht; die Dämmerung würde erst in zwei Stunden anbrechen.
    Jason gähnte und schaltete den Autopiloten auf Bereitschaft. »Das
ist einer der Nachteile, die das Leben als Raumfahrer mit sich bringt. Egal,
wo man landet, die Tageszeit stimmt grundsätzlich nicht mit der Bordzeit
überein.«
    »Du kannst auch noch bis zum nächsten Bordtag im Orbit bleiben, falls
dir das lieber ist«, schlug Shilla vor. In ihren dunkelvioletten Augen
stand ein ironisches Funkeln.
    »Und wer nimmt mir dann diese unheimlichen, blubbernden Schleimklumpen
ab? Keine Sekunde länger als unbedingt notwendig will ich dieses Zeug an
Bord behalten.«
    »Sie sind dir wohl zu geschwätzig, wie?«
    »Wenn wir Pech haben, dann hat das sowieso keiner bestellt, und
wir dürfen es wieder mitnehmen oder auf eigene Kosten entsorgen.«
    »Als ob du jemals Probleme gehabt hättest, deine Waren harmlosen,
unbescholtenen und gutgläubigen Mitmenschen anzudrehen ...«
    Etwas über neugierige Gedankenspione brummelnd, die sich um ihren eigenen
Dreck kümmern sollten, erhob sich Jason. Es war sinnlos, sich mit einem
Telepathen auf ein Wortgefecht einzulassen, selbst für jemanden mit seiner
Eloquenz. »Ich erledige den Papierkrieg«, rief er über die Schulter
zurück und rückte seine zerknautschte Kappe gerade. »Kümmere
du dich um die Babys.«
    »Sklavenhalter.«
    In seinen Gedanken ließ Jason ein Bild entstehen, das ihn mit einer Peitsche
zeigte, während Shilla demütig zu seinen Füßen kniete.
Ja, so sollte es sein! Bestimmt würde sie es sehen ... Ein belustigtes
Grinsen flog über sein Gesicht, als keine Erwiderung erfolgte. Gegen diese
Art derben Humors kam die Vizianerin nicht an.
    Jason schlenderte zur Schleuse, die sich automatisch öffnete. Die Atmosphäre
von Cerios III war atembar und frei von Giften. Er wartete nicht, bis die Rampe
ausgefahren war, sondern sprang aus gut einem Meter Höhe auf den spezialversiegelten
Boden. Weich in den Gelenken federnd, landete er auf den Füßen.
    Die Hände tief in den Taschen seines Mantels vergraben, ging Jason dem
Zollbeamten entgegen, der sich mit einem kleinen Fahrzeug der Celestine näherte. Nur wenige Meter von dem Raumschiff entfernt, hielt der Mann an,
stieg aus und klemmte sich ein Rechenboard unter den linken Arm.
    Der Beamte war von gedrungener Statur und reichte Jason gerade bis zur Schulter.
Dunkle Haare kräuselten sich auf einem flachen Kopf. Zweifellos war er
ein gebürtiger Ceriote der vierten Generation.
    »Willkommen auf Ymü-Tepe, Mr. ...«, er nahm das flache Gerät
in beide Hände und blickte auf den hellen Monitor, »... Mr. Knight.
Haben Sie etwas zu verzollen?«
    »Danke, Mr. ...«, Jason starrte auf das Namensschild am Revers der
grauen Uniform des Einheimischen, als habe er Schwierigkeiten, die Buchstaben
zu entziffern, »... Mr. Zh'tun. Natürlich nicht.«
    Der Inspekteur wurde offensichtlich nicht zum ersten Mal verulkt, denn seine
Stimme blieb höflich und verriet nicht, ob er sich darüber ärgerte.
Als habe er die Worte nicht gehört, fuhr er würdevoll fort: »Die
Unterlagen, bitte.«
    Jason angelte den Speicherchip aus einer der vielen Taschen seiner bequemen
Hose und ließ ihn in die offene Hand seines Gegenübers fallen. Längst
fand

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