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Rettungskreuzer Ikarus Band 008 - Das Janus-Elixier

Rettungskreuzer Ikarus Band 008 - Das Janus-Elixier

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 008 - Das Janus-Elixier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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erkennen. »Gibt es nichts, was wir tun können? Dieses
Warten macht mich rasend.«
    Der junge Mann schüttelte den Kopf. »Unsere Mediziner tun für
die Erkrankten alles, was in ihrer Macht steht. Ma'am, ohne Ihre Fähigkeiten
und ihre Ausrüstung gering schätzen zu wollen, Sie können den
Kranken nicht besser helfen als unser eigenes Personal. Wir brauchen Sie hier
dringender. Um ein Gegenmittel zu finden, benötigen wir das Wissen von
Nadir, Krshna und Shen. Uns werden die Drei vermutlich nicht trauen, was man
ihnen gewiss nicht verdenken kann. Ich hoffe, dass es Ihnen als neutrale Personen
gelingen wird, mit den Leuten zu sprechen. Das Grabungsteam befindet sich mittlerweile
zwei Etagen über der Stelle, von der wir die Biowerte empfangen. Nein,
denen brauchen Sie auch nicht zur Hand zu gehen. Sie kennen die Begebenheiten
besser als Sie und sind für solche Situationen ausgebildet. Schonen Sie
Ihre Kräfte. Die werden Sie nachher bestimmt noch brauchen.«
    »Das dauert viel zu lange«, mischte sich Sentenza in die Unterhaltung
ein. »Die Zeit läuft uns davon, vor allem«, er senkte die Stimme,
»für Dr. Fischbaum. Er ist infiziert, und auch das Serum, das er entwickelt
hat, um zusätzliche Stunden für sich und die Patienten zu gewinnen,
schiebt das Unvermeidliche lediglich hinaus.«
    Der Arzt drehte sich um und lächelte traurig. »Ich habe es gehört,
Captain. Es ist schon in Ordnung, ich komme damit zurecht. Es sind die vielen
anderen Menschen, die mir am Herzen liegen, besonders eine Kollegin. Wenn sie
nicht gewesen wäre, ich fürchte, dann wäre unsere Lage noch viel
schlimmer. Wissen Sie, wenn man eine bestimmte Position erreicht hat, in der
man Ansehen und Macht genießt, dann wird man leicht träge, ignorant,
egoistisch und blind für die wirklich wichtigen Dinge. Dr. Rhyens, hat
mir die Augen geöffnet. Hätte sie nicht den Mut gehabt, mir, Ihrem
Vorgesetzten, eine Moralpredigt zu halten ...« Er seufzte. »Sie hat
bis zum Schluss gearbeitet und einen beträchtlichen Anteil an unserem bescheidenen
Erfolg gehabt. Nun liegt sie im Coma.«
    Anande legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Wir verstehen Sie, Vernor,
und wir wissen auch, was es Sie gekostet haben muss, sich Ihre Fehler einzugestehen.
Wahrscheinlich macht jeder von uns irgendwann einmal eine ähnliche Krise
durch, aber nicht alle meistern sie so wie Sie. Sie haben sich nichts vorzuwerfen.
Und jetzt erzählen Sie mir, was sie verwendet haben, um H-Alpha temporär
zu stabilisieren.«
    Er zog den Kollegen zur Seite, und ihre Diskussion kehrte zum ursprünglichen
Thema zurück.
    Patterson deutete mit dem Daumen auf Anande. »Er ist gut, was?«
    »Der Beste«, versicherte Sentenza. »Kommen Sie nur nicht auf
die Idee, ihn abwerben zu wollen.« Es sollte scherzhaft klingen, war jedoch
sein Ernst. Anande war wirklich zu gut für einen kleinen Rettungskreuzer,
aber er gehörte zur Crew, und Sentenza wollte ihn nicht verlieren. Was
mochte dem Mediziner zugestoßen sein, dass er beim Corps gelandet war,
dazu mit einer lückenhaften Erinnerung? Wer oder was war er früher
gewesen?

    »Ihr Passierschein ist ungültig.« Der Pförtner starrte mit
gefurchter Stirn auf das Stück Papier, das Zh'tun ihm gereicht hatte.
    Jasons Optimismus, dass sie ohne größere Probleme ihre Freiheit erlangen
würden, war wie eine Seifenblase geplatzt, als der große Wachmann
sie in sein Häuschen aus Plexiglas gerufen hatte. Shillas Gesicht war eine
Nuance heller geworden, als sie ihre Aufmerksamkeit auf den Pförtner fokussierte,
der leicht den Kopf geschüttelt hatte, als müsse er ein aufdringliches
Insekt verscheuchen. Die Illusion, die Shilla erschaffen hatte, schien bei ihm
weniger gut zu wirken als bei dem Inspekteur. Was immer sie dem Pförtner
vorgaukelte, er war nicht zufrieden damit. Vielleicht war sie auch schon zu
erschöpft, um ihn intensiver zu bearbeiten.
    »Ich muss darauf bestehen«, erwiderte Zh'tun lahm.
    »Unmöglich«, beharrte sein Gegenüber. »Für die
Gefangenen liegen mir keine Anweisungen vor. Holen Sie sich die Genehmigung
vom Chef. Ich warte auf die Bestätigung. Wir haben Vorschriften. Stimmt
alles, können Sie die beiden mitnehmen. Ansonsten: Zurück in die Zelle
mit den Zwei.«
    »Aber der Schein ist vom Chef höchstpersönlich ausgestellt worden.«
    »Ich kann seine Unterschrift nirgendwo sehen.«
    Das konnte Jason auch nicht. Das Papier

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