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Rettungskreuzer Ikarus Band 008 - Das Janus-Elixier

Rettungskreuzer Ikarus Band 008 - Das Janus-Elixier

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 008 - Das Janus-Elixier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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war völlig leer.
    »Aber da ist sie doch. Sind Sie blind?« Zh'tun insistierte. »Rufen
Sie den Chef doch einfach an.«
    Das war das Letzte, was Jason und Shilla gebrauchen konnten. Der Vorschlag des
Inspekteurs entsprach seiner üblichen Vorgehensweise – oder war es
ein Aufbegehren gegen die telepathische Manipulation?
    »Wenn hier einer blind ist, dann –« Der Pförtner wollte
bereits nach dem Interkom greifen, als er auf seinem Sitz zusammensackte.
    Jason rieb sich die Rechte. »Manchmal sind die einfachsten auch die wirkungsvollsten
Methoden. Was war denn los, Shilla?«
    »Er ist stur und phantasielos«, erwiderte die Vizianerin. »Er
ist es gewohnt, nur den Befehlen zu gehorchen, keine selbstständigen Gedanken
zuzulassen ... er hat mich einfach abgeblockt.«
    »Der andere bereitet dir keine Probleme, oder?«
    »Ich schaffe es. Zh'tun glaubt, dass der Kollege aus Übermüdung
eingeschlafen ist, nachdem er uns den Durchgang gewährte. Wäre die
Untersuchung unseres Falls nicht so wichtig, würde er seine Vorgesetzte
informieren, denn eine Vernachlässigung der Pflicht darf nicht toleriert
werden. Seine Meldung will er später nachholen. Eine wacklige Illusion
... Mir fiel auf die Schnelle nichts Besseres ein. Ich hoffe, dass ich Zh'tun
bald wieder entlassen kann, denn er wird mir früher oder später entgleiten.«
    Der Inspekteur brachte sie zu seinem Fahrzeug. Schon nach wenigen Metern schaltete
sich das Sprechgerät ein, und auf dem kleinen Bildschirm erschien das Gesicht
einer uniformtragenden Frau.
    »Inspekteur Zh'tun«, sagte sie streng, »Sie haben keine Order,
das Gebäude zu verlassen. Wenden Sie den Wagen und kehren Sie sofort um.
Wer ist bei Ihnen?«
    Der Ceriote leierte seinen Spruch herunter.
    »Davon ist mir nichts bekannt«, entgegnete die Vorgesetzte unwirsch.
»Haben Sie vergessen, dass Ausnahmezustand herrscht? Es ist Ihnen untersagt,
das Gelände zu verlassen. Bereiten Ihnen die Häftlinge Schwierigkeiten?
Handeln Sie unter Zwang?«
    »Nein, Ma'am«, antwortete der Inspekteur, auf dessen Oberlippe der
Schweiß perlte. »Ich habe einen Passierschein.« Stoisch fuhr
er weiter.
    »Ich weiß nicht, was mit Ihnen los ist, Zh'tun«, fuhr die Frau
fort. »Am Tor wird man Sie aufhalten. In Ihrem und Ihrer Begleiter Interesse:
Leisten Sie bei der Verhaftung keinen Widerstand. Wir sprechen uns.« Die
Verbindung wurde abrupt unterbrochen.
    »Das sieht nicht gut aus«, flüsterte Jason Shilla zu. »Trotz
der Krankheit ist das Bodenpersonal straff organisiert und konnte ein Chaos
vermeiden. Ich möchte wetten, dass selbst die Verwaltungsbeamten zumindest
eine militärische Grundausbildung absolviert haben. Du kannst unmöglich
alle Soldaten an der Absperrung zwingen, uns hindurchzulassen.«
    »Das habe ich auch gar nicht vor«, hörte er Shilla. »Zh'tun
hat uns Zeit verschafft und uns weit genug gebracht. Wir werden gleich aussteigen.
Siehst du den Elektrozaun? Dahinter befindet sich eine Schirmwand. In der Nähe
patrouillieren lediglich zwei Mann. Wenn deine kleinen Spielzeuge funktionieren,
sind wir weg, bevor sie Verstärkung erhalten.«
    »Was wird aus dem Inspekteur?«
    »Keine Sorge. Niemand wird ihm etwas tun. Wenn er das Tor erreicht, wird
er den Wagen anhalten und wie aus einem Traum erwachen. Meine Behandlung hinterlässt
keine ... Spuren, und seine Leute haben keinen Grund, ihm ein Leid zuzufügen.«
    Jason nickte. In seinem doppelschichtigen Anzug waren zahlreiche Kleinteile
verborgen, die bei einer Untersuchung kaum auffielen, da sie unauffällig
in die notwendigen Anlagen integriert worden waren. Geschickt fischte er die
Stücke, die er brauchte, hervor und setzte sie zusammen.
    Das Tor war nur noch fünfhundert Meter entfernt. Vage konnten sie Bewegungen
ausmachen, als einige Gleiter Stellung bezogen, um sie an einem etwaigen gewaltsamen
Durchbruch zu hindern.
    »Jetzt!«
    Shilla stieß die Tür auf und ließ sich auf den grasbewachsenen
Seitenstreifen hinausfallen. Geschickt rollte sie sich über die Schulter
ab und stand sogleich auf den Füßen. Einen Augenblick später
folgte Jason ihrem Beispiel und sprintete hinter ihr her. Dank seiner längeren
Beine hatte er sie rasch eingeholt und sich mühelos ihrem Tempo angepasst.
    »Beeil dich!«, keuchte er. »Sie haben unseren Ausstieg bemerkt
und senden einen Gleiter aus. Der Neutralisator ist aktiviert. Auf dem Zaun
ist kein Saft mehr.«
    Sie

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