Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rettungskreuzer Ikarus Band 011 - Die Erleuchteten

Rettungskreuzer Ikarus Band 011 - Die Erleuchteten

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 011 - Die Erleuchteten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
Vom Netzwerk:
eine Schleife und raste dann mit voller Kraft auf die sternförmige Fluchtkapsel
zu.
    »Bei der Großen Stille!«, fluchte Weenderveen. »Wir rammen
die Bombe!«
    Auch Sentenza hielt die Luft an und starrte gebannt auf den Schirm. Die Entfernungsangaben,
die daneben eingeblendet wurden, schrumpften unaufhaltsam gegen Null. Nur noch
wenige Sekunden bis zum Aufprall. Der leuchtende Stern wirkte wie eine gleißende
Miniatursonne, in die sie gnadenlos hinein jagten.
    »Aus!«, stöhnte Thorpa.
    Der Stern füllte den gesamten Schirm aus. Dann ein Ruck und ...
    ... freier Weltraum!
    Noch ehe jemand der Crew begriff, was geschehen war, schob sich der Leib der Zuflucht ins Bild, größer als je zuvor. Die künstliche
Intelligenz des Rettungskreuzers hatte sie durch ihre Flug künste wesentlich näher an das Missionsschiff herangebracht und gleichzeitig die
Fluchtkapsel ausmanövriert.
    »Wir sind auf direktem Kurs«, bestätigte Trooid.
    Ein Bildschirm zeigte die Achtern-Ansicht. Der Stern war ein gutes Stück
zurückgefallen und versuchte eine Wende, doch der oder diejenige, die die
Kapsel von der Zuflucht aus fernsteuerte musste einsehen, dass er/sie
die Bombe in der unmittelbaren Nähe ihres Mutterschiffs nicht mehr zur
Detonation bringen konnte.
    Die Fluchtkapsel fiel weiter zurück. Ihr Antrieb war deaktiviert worden.
    »Die holen sie nicht zurück«, stellte Weenderveen verdutzt fest.
    »Wir sammeln sie ein, wenn wir die Mission hinter uns gebracht haben«,
sagte Sentenza. Er konnte nicht verantworten, dass Raumschrott mit dieser Sprengkraft
innerhalb eines bewohnten Sonnensystems zurückgelassen wurde.
    »Gibt es denn überhaupt eine Mission?«, fragte Thorpa. »Diese
Leute wollen unsere Hilfe doch gar nicht. Und alles, was wir haben, ist die
Aussage eines Flüchtigen, der anscheinend aus der Sekte aussteigen will.«
    Sentenza fuhr sich müde durchs Gesicht. Womöglich hatte Thorpa sogar
Recht und sie sollten diese Leute einfach in Ruhe lassen.
    Kümmern wir uns um die Leute, die unsere Hilfe wollen und nicht um jene,
die sie verschmähen , dachte er.
    »Captain, wir werden gerufen!«, schrie Weenderveen überrascht.
     

 
4.
     
    Die Besatzung der Ikarus fand sich, mit Ausnahme von Arthur Trooid, in
der Hauptschleuse ein. Sentenza hatte zuerst geglaubt, seinen Ohren nicht zu
trauen, als man ihnen Landeerlaubnis an Bord des Biosphäreraumers, der
den Namen Zuflucht trug, gewährte.
    Kurz bevor die Mannschaft jedoch das Schiff verlassen wollte, melde sich Trooid
von der Brücke aus.
    »Captain, Priester Lemore wünscht, Sie und das Team zu begleiten.«
    Sentenza seufzte. Der Geistliche hatte ihnen gerade noch gefehlt.
    »Anande, schicken Sie einen der Medoroboter, der ihm ein Beruhigungsmittel
verpasst.«
    »Liebend gern«, sagte Anande, deutete aber ein Lächeln an. Auch
wenn er selbst von den Kapriolen seines Patienten reichlich entnervt war, wusste
er, dass der Captain die Sache mit dem Beruhigungsmittel nicht wirklich ernst
gemeint hatte.
    Sentenza ließ sich Lemore zur Schleuse durchstellen. Der Priester zeigte
sich zuerst uneinsichtig, doch als der Captain mehrmals betonte, dass sie sich
im Rettungseinsatz befanden und er ohnehin nur im Weg herum stehen würde,
gab er sich schließlich geschlagen.
    »Na schön, aber es wäre nett, wenn Sie mich über die Fortschritte
Ihres Aufenthaltes unterrichten könnten«, bat Joel Lemore. »Und
wenn Sie so freundlich wären, den bewaffneten Roboter von meinem Quartier
zu entfernen ...«
    Sentenza hielt sich genervt die Schläfe. »Wir halten Sie auf dem Laufenden,
Priester.« Er unterbrach die Verbindung und fügte dann nur für
Trooid hörbar hinzu: »Ziehen Sie den Kampfroboter ab und ersetzen
Sie ihn durch einen Medobot. Falls Lemore das Quartier verlassen will, soll
der Roboter ihm eine Spritze verpassen.«
    Sonja und die anderen grinsten, nur Thorpa schien die Pointe nicht zu verstehen.
Doch ehe er um Aufklärung bitten konnte, hatte Sentenza bereits den Öffnungsmechanismus
der Schleuse betätigt. Das Tor fuhr beiseite, die Rampe schob sich aus
dem Rumpf der Ikarus und gab den Blick auf den großräumigen
Hangar des Biosphärenschiffs frei. Sentenza zählte zwei Shuttles,
und hier und dort wurden gerade einige der mysteriösen, sternförmigen
Rettungskapseln gewartet.
    Oder präpariert , höhnte eine Stimme in seinen Gedanken.
    Am fernen Ende des Hangars öffnete sich ein Schott. Eine

Weitere Kostenlose Bücher