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Rettungskreuzer Ikarus Band 011 - Die Erleuchteten

Rettungskreuzer Ikarus Band 011 - Die Erleuchteten

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 011 - Die Erleuchteten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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ausgedrückt,
Captain. Auch wenn wir in vielen Schriften die Grundthese der Erleuchteten wieder
finden, dass wir nach unserem Tode Frieden und Erlösung finden können,
so verbietet uns der Glaube aber die Beendigung des eigenen Lebens, um diesen
Zustand vorzeitig und in voller eigennütziger Absicht zu erreichen.«
    Sentenza nickte, schickte den Priester wieder zurück in An'tas Quartier
und schwang dann herum. »Weenderveen, senden Sie denen eine Nachricht,
dass wir jetzt andocken – entweder mit oder ohne ihre Erlaubnis. Trooid,
Kurs auf eine Docknaht nehmen!«
    »Aye, Sir!«
    Die Ikarus beschleunigte. Schlagartig wuchs das Bild des anderen Schiffes
auf dem Schirm an. Trooid verringerte den Vergrößerungsfaktor der
Darstellung, worauf die Zuflucht nunmehr nur noch die Größe
eines Punktes besaß.
    »Irgendwelche Reaktionen?«, fragte Sentenza.
    »Sie zünden die Triebwerke«, teilte Sonja mit. »Unterlichtantrieb.
Ihr Hyperantrieb wurde beschädigt. Ich frage mich, wie lange unserer noch
durchhält.«
    Sentenza sah zu DiMersi. Als sie seinen Blick registrierte, grinste sie. Ob
ihre kleinen Differenzen damit beiseite gelegt waren, wusste er nicht. Aber
sie hatte Recht. In der letzten Woche hatten sie mehr als ein halbes Dutzend
Hyperraumflüge durchgeführt, ohne eine Wartungsstation anlaufen zu
können. Die Überlichtantriebe galten als unzuverlässig und relativ
reparaturanfällig. Es war ein Wunder, dass bisher noch alles reibungslos
funktionierte. Arbeitete Neue Welten wirklich so gut oder verdankten
sie den Umstand ebenfalls dem von ihm in den Bordrechner eingesetzten KI-Plasma?
    Was, wenn die KI nicht nur auf die Steuerung reagierte, sondern Einfluss
auf sämtliche Bordfunktionen nehmen konnte?
    Der Gedanke schnürte ihm die Kehle zu. War die Crew dann der Ikarus auf Gedeih und Verderb ausgeliefert? War er überhaupt noch Kommandant dieses
Schiffes?
    Sentenza entspannte sich und vertraute auf seine innere Eingebung, als er seinerzeit
das Plasma an sich brachte und in den Bordcomputer der neuen Ikarus einsetzte.
Inzwischen war die Zuflucht auf dem Hauptschirm wieder ein gutes Stück größer geworden. Deutlich hob sich die von innen beleuchtete
Kuppel vom restlichen, eher dunklen Rumpf ab. Eine beeindruckende Konstruktion.
Man erzählte sich, dass die alten Kolonialschiffe vor der Großen
Stille Biosphären besaßen, in denen die Kolonisten während des
langen Flugs zu bewohnbaren Welten Gärten bebauten und Felder bestellten.
Roderick Sentenza fragte sich, welchen Zweck die Sphäre auf dem Missionsschiff
erfüllte. Heutzutage wurden Sprungtore benutzt, um ohne Zeitverlust von
einem Sonnensystem zum nächsten zu gelangen. Der Unterhalt dieser Biosphäre
musste Unmengen an Energie verschlingen.
    »Sie sind nicht schnell genug.« Trooids Stimme riss Sentenza aus den
Überlegungen. Eine schematische Anzeige auf den kleineren Bildschirmen
verdeutlichte, was der Android zum Ausdruck brachte. Das Kuppelschiff hatte
eine viel zu geringe Fluchtgeschwindigkeit, um der Ikarus mit Unterlichtantrieb
davon fliegen zu können. Sie holten es spielend ein.
    »Weenderveen, versuchen Sie weiterhin, Kontakt herzustellen.«
    »Bin am Ball, Captain, aber ich befürchte fast, die haben absichtlich
ihre Empfangsanlage abgeschaltet. Ich bekomme keine Bestätigung, dass unsere
Signale zu ihnen durchdringen.«
    Keine zwei Minuten darauf, war die Ikarus in Waffenreichweite. Nicht,
dass Sentenza ernsthaft mit dem Gedanken gespielt hätte, das Feuer auf
das Sektenschiff zu eröffnen. Der Marinebegriff kennzeichnete lediglich
die Entfernung zweier Schiffe zueinander, ohne sich auf Maßeinheiten festzulegen.
Noch immer antwortete niemand, obwohl deren Empfangsantennen sprichwörtlich
längst glühen mussten.
    Sonja stellte fest, dass das Schiff keine nennenswerte Bewaffnung besaß.
Abwehrschilde und leichte Strahlgeschütze, die kleinere Meteoriten pulverisieren
konnten.
    »Hoffentlich sprengen die sich nicht selbst in die Luft«, murmelte
Weenderveen.
    Sentenza lief es eiskalt den Rücken herunter. Wer Fluchtkapseln mit Detonationssätzen
ausstattete, verfügte sicherlich auch über eine Selbstzerstörungseinheit
für das Mutterschiff. Blieb zu hoffen, dass der selbst ernannte Erlöser
mehr am eigenen Leben hing, als an dem seiner Jünger.
    »Da tut sich was!«, rief Thorpa erregt aus.
    Trooid vergrößerte die Bildansicht. Im unteren

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