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Rettungskreuzer Ikarus Band 011 - Die Erleuchteten

Rettungskreuzer Ikarus Band 011 - Die Erleuchteten

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 011 - Die Erleuchteten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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anderen. Prosperos
Worte hatten sie ermutigt. Selbst Nova entspannte sich ein wenig und begann
automatisch wieder mit ihren Atemübungen, ohne jedoch die Augen zu schließen.
    »Großer Erlöser!«, stieß jemand plötzlich hervor.
Neun Augenpaare richteten auf den Schrein. Prospero sah verdutzt drein, erst
als er den Blicken der anderen folgte, schnappte er erregt nach Luft, verdrehte
die Augen und knickte in den Knien ein. Ohnmächtig schlug er auf dem Boden
auf.
    Nova erfasste die Bedeutung von dem, was geschehen war! Zweifelnd starrte sie
in den Schrein, in dem nunmehr nur noch zwei Glimmerstäbe glühten.
    Die holografische Büste des Erlösers war erloschen.
    Tage wie dieser kündigten sich nicht an.
    Tage wie dieser geschahen einfach.
    Unverhofft. Gnadenlos.
    Roderick Sentenza fuhr mit schierem Unglauben hoch, als die Alarmsirenen durch
das Schiff gellten. Vor nicht einmal drei Minuten hatte er sich ermattet auf
seine Koje geworfen, nachdem die Ikarus zwei Einsätze direkt hintereinander
geflogen war. Das Schicksal schien ihm keine Ruhe zu gönnen.
    Schlaftrunken schwang er die Beine über den Rand seines Betts und wankte
zum Sprechgerät der Bordkommunikation.
    »Sentenza hier«, murmelte er halblaut vor sich hin. »Was ist
nun schon wieder los?«
    »Wir empfangen einen Notruf, Captain«, meldete sich Arthur Trooid
von der Brücke. »Ein automatisches Signal von ...«
    »Ich komme!«, unterbrach Sentenza den Androiden. Der Chef der Rettungsabteilung
knöpfte kurz seine Uniformjacke zu. Er hatte sich nicht die Mühe gemacht,
sich vor dem Schlafengehen auszuziehen.
    Wozu auch? , raunte ihm die höhnische Stimme seines Unterbewusstseins
zu.
    Müde rieb sich Sentenza das Gesicht und verließ sein Quartier. Auf
dem Weg zur Brücke rekapitulierte er die letzte Woche. Soweit er sich zurück
erinnern konnte, war es die schlimmste seines Lebens gewesen. Selbst der Dienst
in der Raummarine des Multimperiums war dagegen ein Zuckerschlecken.
    Vor fünf Tagen war die Ikarus von Vortex Outpost zu einem Bergungseinsatz
ausgerückt. Die Crew musste die Überlebenden eines Raumschiffabsturzes
bergen. Die Unglücklichen waren auf einem Asteroiden notgelandet.
    Fünf Tage , sinnierte Sentenza und bog in den Gang ein, der direkt
zum Gehirn seines Schiffs führte. Die Ikarus hatte die Geretteten
auf einem nahen, bewohnten Planeten des Freien Raumcorps abgesetzt und war im
Begriff gewesen wieder nach Vortex Outpost zurückzukehren, als sie gebeten
wurden, in einer Kolonie das Strahlungsleck eines solaren Kraftwerks zu reparieren.
Danach musste ein Raumer mit Treibstoff versorgt, anschließend medizinische
Versorgungsgüter nach Aurelius IV transportiert werden. Sentenza erinnerte
sich nicht mehr an jedes Detail, glaubte aber, dass sie innerhalb der letzten
fünf Tage acht Einzeleinsätze geflogen waren, ohne zwischendurch auf
Vortex Outpost eine Pause gemacht zu haben.
    Gott, nicht mal die Anzahl der Missionen bekomme ich noch auf die Reihe ...
    Die Crew war förmlich am Ende und hatte die Grenzen ihrer Belastbarkeit
längst überschritten. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis der
Erste von ihnen zusammen brach.
    Sentenza betrat die Kommandozentrale der Ikarus . Wie gewohnt saß
Trooid am Steuer und übernahm gleichzeitig die Navigation. Thorpa behielt
die Sensoren im Auge. Deutlich waren ihm die Strapazen anzumerken. Seine Bewegungen
kamen schleppend und die astähnlichen Extremitäten hingen träge
an seinem Leib herunter.
    Die dienstbeflissene Chefingenieurin des Rettungsteams war bereits vor ihrem
Captain auf der Brücke eingetroffen. Als sie ihn sah, zwinkerte sie ihm
zu.
    Sentenza nickte in Sonjas Richtung. Ihr Anblick ließ ihn für einen
Moment wieder aufleben, auch wenn ihre Züge kaum mehr von Lebendigkeit
zeugten. DiMersi war ebenso erschöpft wie er. Dunkle Ringe hatten sich
unter ihre Augen gelegt, und ihre Haut war so blass, dass sie fast heller als
ihr weißes Haar wirkte.
    Roderick Sentenza ließ sich in seinen Sessel fallen. Kurz drohten ihm
einfach die Augen zuzufallen, doch er zwang sich, wach zu bleiben. Er fragte
sich, wie lange er dies noch schaffen würde, wann sein Kreislauf versagte
und er einfach im Stehen einschlief.
    »Okay, was haben wir, Trooid?«
    »Automatisiertes Standardnotrufsignal«, teilte der Androide mit, ohne
seinen Blick von den Instrumenten zu nehmen. »Entfernung etwa drei Lichtjahre.«
    »Gibt

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