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Rettungskreuzer Ikarus Band 011 - Die Erleuchteten

Rettungskreuzer Ikarus Band 011 - Die Erleuchteten

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 011 - Die Erleuchteten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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Kom und sendete eine verschlüsselte Nachricht an
Trooid. Der Androide antwortete nur eine Sekunde darauf auf einer sicheren Frequenz.
    »Trooid, versuchen Sie mit den Sensoren der Ikarus herauszufinden,
welche Sektionen der Zuflucht ohne Energie sind. Wenn Sie dort Lebenszeichen
orten, informieren Sie mich sofort.«
    »Gibt es Probleme?«, erkundigte sich Arthur Trooid.
    »Möglich. Falls Sie Johannsson aufwecken können, dann fragen
Sie ihn nach der betreffenden Sektion. Je eher wir wissen, wohin wir müssen,
desto besser.«
    »Aye-aye, Sir.«
    Sentenza beeilte sich, die Gruppe einzuholen. Sie hatte mittlerweile die allein
stehende Hütte erreicht. Zwei weitere Wächter waren davor postiert.
    Das macht dann vier Bewaffnete , sinnierte Roderick. Nicht schlecht
für eine kirchliche Organisation, die Gewaltlosigkeit predigt. Dabei
musste er an die Galaktische Kirche zu St. Salusa denken und seinen gemeinsamen
Kampfeinsatz mit Raumprior Siridan Dante. Wenn es notwendig war, wussten auch
die Raummissionare sich ihrer Haut zu wehren und militärische Operationen
zu leiten. Falls es hart auf hart kam, würde sich die Ikarus- Crew
vor den Wächtern in Acht nehmen müssen, auch wenn diese bisher nur
mit Elektrospeeren bewaffnet waren.
    Richterin Dorothea hatte sich angemeldet. Kurz darauf wurde die Tür der
Hütte geöffnet und ein älterer Herr mit ergrautem, schütteren
Haar stand auf der Schwelle.
    Anande beugte sich zu Sentenza vor. »Sein linkes Auge ist blind.«
    » Das können Sie von hier aus sehen?«, wunderte sich der
Captain.
    Ehe Anande etwas entgegnen konnte, drehte sich Dorothea zur Rettungsmannschaft
um.
    »Seine Eminenz, Superior Saladin«, stellte sie vor.
    Der wohlbeleibte Mann trat aus dem Eingang ins Freie hinaus und näherte
sich Sentenza und seinen Gefährten. Er hatte einen schweren Gang und seine
fleischigen Hände zitterten leicht.
    »Willkommen in der Zuflucht «, begrüßte er die Crew.
    »Eminenz«, sagte Sentenza mit dem gebührenden Respekt, obwohl
er sich selbst nie viel aus irgendeiner Kirche gemacht hatte. »Wir haben
wenig Zeit und würden gerne die Unfallstelle besichtigen, damit wir die
Opfer bergen können.«
    Der Superior zog verwundert die Brauen hoch. Wenn er schauspielerte, dann verdammt
gut. Er schien wirklich nicht zu wissen, wovon Sentenza sprach.
    »Ich fürchte, ich bin nicht ganz im Bilde ...«
    Da platzte Sentenza der Kragen. »Jetzt hören Sie mal zu. Wir haben
den Notruf eines Ihrer Schäfchen empfangen und es aus einer Rettungskapsel
geborgen, die kurz darauf in einer infernalen Explosion verging und ein halbes
Asteroidenfeld in die Luft jagte. Als wir die Zuflucht fanden, reagierte
niemand auf unsere Anrufe. Im Gegenteil, man schickte uns eine Rettungskapsel,
die ohne Zweifel mit dem selben verheerenden Sprengsatz geladen war, wie die
von Gundolf Johannsson, und wollte uns rammen. Erst nachdem ...«
    »Gundolf?«, rief Saladin aus. »Wo ist er?«
    Sentenza schnappte nach Luft. Er hasste es, unterbrochen zu werden. Mühsam
unterdrückte er seinen Zorn und fuhr in etwas gemäßigterem Ton
fort.
    »Johannsson befindet sich an Bord unseres Schiffs in Ihrem Hangar. Er hat
uns von dem Unfall an Bord der Zuflucht berichtet und davon, dass eine
Handvoll Ihrer Jünger in einem Tempelraum eingeschlossen sind und nicht
hinaus können, weil Ihre Statuten es verbieten, den Raum gewaltsam zu öffnen.«
    » Das hat er Ihnen erzählt?«, fragte Saladin mit der gleichen
Verwunderung zurück, die er schon zuvor an den Tag gelegt hatte.
    Sentenza legte den Kopf schief. Verblüfft sah er zu Sonja, Anande, Weenderveen
und Thorpa, doch seine Kameraden blickten nur ratlos drein.
    »Nein, er hat uns gesagt, alles wäre in bester Ordnung und wir sollten
mal auf einen Umtrunk mit Ihrem Erlöser vorbeischauen«, fauchte Sonja.
»Natürlich hat er uns das gesagt. Also, wo ist dieser Tempelraum?«
    Saladin lachte schallend los und klopfte sich auf die feisten Schenkel. Er schien
echt amüsiert zu sein. Sentenza sah, dass weder Richterin Dorothea noch
die Akolythin die Reaktion ihres Superiors zu deuten wussten. Ihre Blicke sprachen
Bände.
    »Mein lieber Captain Sentenza«, begann Saladin in belehrendem Ton,
nachdem er sich wieder einigermaßen von seinem Lachanfall erholt hatte.
»Gundolf Johannsson hat einen sehr labilen Kern. Sein Geist ist krank.
Er war bereits des Öfteren in psychiatrischer Behandlung und

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