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Rettungskreuzer Ikarus Band 011 - Die Erleuchteten

Rettungskreuzer Ikarus Band 011 - Die Erleuchteten

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 011 - Die Erleuchteten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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befinden.«
    »Keine Gewalt ...«, echote Nova und starrte gedankenverloren vor sich
hin. Sie rückte von dem bewusstlosen Prospero ab und lehnte mit dem Rücken
gegen die Seitenwand des Schreins – ein Sakrileg ohnegleichen, doch niemand
versuchte sie deswegen zu maßregeln.
    »Wir müssen selbst einen Weg hinaus finden«, sagte Reno.
    Nova schüttelte kaum merklich den Kopf. Ihr Weltbild zerbröselte mit
jeder verstreichenden Sekunde. Sie schloss die Augen, presste sich die Hände
gegen die Lider, als könne sie dadurch die gerade gewonnene Erkenntnis
verleugnen, doch auf ihren Netzhäuten glitzerten Tausende von irrlichternden
Funken, die ihr den Verstand aus dem Hirn zu fressen schienen. Die Übelkeit
spürte sie schon nicht mehr. Nur noch das Rotieren, den Sog, der sie hinab
in die Tiefe riss.

    Warum mussten sich Raumschiffkapitäne alles zweimal erzählen lassen?
Ähnlich verhielt es sich mit Polizisten, die einen wichtigen Zeugen vernehmen
wollten, der gerade erst auf die Intensivstation eingeliefert worden war. Es
war immer die gleiche Geschichte.
    »Ich muss den Mann sofort sprechen!«
    »Völlig ausgeschlossen.«
    »Hören Sie, es ist wirklich wichtig.«
    »Und wenn das Universum in Stücke geschossen wird, Sie sprechen jetzt
nicht mit ihm.«
    » Doktor !«
    »Sie haben mich gehört. Geben Sie ihm eine Stunde. Eine Stunde !«
    Jovian Anande schüttelte leicht den Kopf, als sein Blick zum Chrono auf
seinem Schreibtisch wanderte. Er ging jede Wette ein, dass Sentenza nicht anders
war, als all die Kapitäne und Polizisten, die der Doktor entweder persönlich
kennen gelernt oder von denen er gehört hatte. Pünktlich mit Verstreichen
der Stunde würde er wieder auf der Matte stehen. Anande seufzte, erhob
sich vom Schreibtisch und ging zum Hauptbehandlungsraum. Von den zehn Intensivmedostationen
war nur eine belegt. Anande hatte die anderen beiden Patienten in das Zimmer
für Leichtverletzte gebracht.
    Eine Zeitlang beobachtete er konzentriert die Anzeigen des medizinischen Scanners,
der an der Seite des breiten Bettes angebracht war. Die Lebensfunktionen des
Fremden hatten sich stabilisiert. Anfangs hatte es nicht so ausgesehen, als
würde er den Tag überstehen.
    Anande hörte die Schritte und grinste. Er kannte den Captain. Ohne
sich umzudrehen sagte er: »Ich habe Sie schon erwartet, Sir.«
    »Ach?«, machte Sentenza und gesellte sich an die Seite des Arztes,
den Blick auf den Patienten gerichtet. »Ich wusste gar nicht, dass Sie
über hellseherische Fähigkeiten verfügen, Doktor.«
    »Machen Sie sich nur lustig über mich.«
    Der Captain drehte den Kopf in Anandes Richtung und grinste ebenfalls. »Na
schön, wie sieht er aus?«
    »Sein Zustand ist stabil, aber er wird noch einige Tage Ruhe brauchen.
Ob sein Gehirn Schaden genommen hat, werde ich erst auf Vortex Outpost feststellen
können.«
    »Das muss warten«, sagte Sentenza.
    Anande zog die Stirn kraus. »Wie bitte? Der Mann hat bei versagender Lebenserhaltung
mehrere Stunden ausgehalten. Sein Hirn war mit Sauerstoff unterversorgt, er
muss ...«
    Der Captain fiel ihm ins Wort. »Dort wo er herkam, muss es ein Schiff geben,
Doc. Die Fluchtkapsel ist von irgendwo gestartet, und wir müssen erfahren,
von wo. Wecken Sie ihn jetzt bitte auf. Ich verspreche Ihnen, mich kurz zu fassen.«
    Anande murmelte eine unschöne Bemerkung, begab sich an die Tastatur neben
dem Bett und tippte eine Zahlenkolonne ein. Automatische Injektoren näherten
sich der Haut des Patienten und schossen mit Hochdruck Seren in seine Venen.
Kurz darauf begannen seine Lider zu flattern. Die Arme zuckten unkontrolliert.
Anande verabreichte ein weiteres Medikament.
    »Fünf Minuten«, raunte er Sentenza zu.
    Dieser nickte und trat näher an das Bett heran. Der Fremde blinzelte und
schirmte seine Augen mit einer Hand ab. Er sah Sentenza an, doch sein Blick
war leer, als schaue er durch den Captain hindurch.
    »Ich bin Captain Roderick Sentenza vom Freien Raumcorps«, sprach Sentenza
ihn an. »Können Sie mich verstehen.«
    Der Blick des anderen klärte sich. Er blinzelte erneut, schluckte hart
und deutete dann unter Anstrengung ein Nicken an.
    »Wie ist Ihr Name?«
    »G ...Gundolf«, stammelte der Patient.
    »Und weiter?«
    Der Mann zog die Brauen hoch. Dann erhellte sich seine Miene ein wenig und er
schien erst jetzt zu begreifen, was Sentenza von ihm wissen wollte.
    »Johannsson«, sagte er. »Ich

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