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Rettungskreuzer Ikarus Band 015 - Die abwartende Dominanz

Rettungskreuzer Ikarus Band 015 - Die abwartende Dominanz

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 015 - Die abwartende Dominanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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über das Gesicht des alten Mannes.
Etwas von dem Feuer seiner Jugend schien in ihm aufzulodern.
    »Mir wurde versichert, dass die Thunderchild voll bestückt
ist. Junger Mann, dieses Panzerschiff ist ein altes Schätzchen, und Sie
würden sich über die Technologie wahrscheinlich kaputtlachen. Bitte
bedenken Sie aber eines: Dieses Schiff wurde nur zu einem einzigen Zweck gebaut
– eine Schlacht zu schlagen, in ihr durchzuhalten, möglichst viel
Schaden anzurichten und danach heil wieder nach Hause zu kommen. Das ist seine
Funktion, es ist vollständig darauf ausgerichtet. Ich sehe keinen Grund,
warum es diese Funktion nicht auch heute noch erfüllen könnte. Und
wenn Sie mich lassen, dann werde ich damit so heftig in ein paar imperiale Ärsche
treten, dass das Gejaule durch den Weltraum bis an des Kaisers Ohr dringt.«
    Sentenza grinste grimmig.
    Jorans Ohr würde ihm schon reichen.
    Und dieser Admiral begann, ihm zu gefallen.
    Er war offensichtlich ebenfalls wahnsinnig.

    Anande beugte sich über den Analysator und kniff die Augen zusammen. Die
Datenreihen, die über das Display tanzten, bestätigten seine Vermutungen.
Er richtete sich auf, wies auf die Tasse mit dem kalten Schwarzkakao und sah
Doktor Atapp an, die seinem Gesichtsausdruck bereits zu entnehmen schien, zu
welchem Ergebnis er gelangt war.
    »Eine klare Sache – sobald man weiß, wonach man zu suchen hat«,
erklärte Anande und tippte mit dem Zeigefinger auf den Analysator. »Der
Hegemon hat die Botenstoffe mit dem Kakao aufgenommen. Sie haben sich blitzschnell
verteilt und einen ersten Schock ausgelöst, sobald sie das Gehirn erreicht
hatten. So haben Sie ihn vorgefunden.«
    »Definitiv ein Anschlag!«, erwiderte Atapp und winkte einem beistehenden
Pronthiri zu. Der unauffällig gekleidete Mann verbreitete die Aura eines
professionellen Bodyguards.
    »Teilen Sie dem Sicherheitsberater mit, dass wir von einer Schwachstelle
in der Abschirmung des Hegemons ausgehen müssen. Und wer immer diesen Schwarzkakao
gemacht oder geliefert hat – er muss sofort gefunden und verhört werden.«
    Der Pronthiri nickte schweigend und zog sich sofort zurück. Anande erkannte
ungeahnte Qualitäten in der Person der Pronthiri, die ganz offensichtlich
über mehr Autorität verfügte, als man einer Leibärztin gemeinhin
zuschrieb.
    »Die Gegenbehandlung?«
    »Ich habe mit der Medikation bereits begonnen.«
    Anande war sofort nach der Landung der Ikarus zum Raumhafen geeilt. Er
hatte eine Weile mit dem Zentralrechner gearbeitet, und ihm war es gelungen,
aus Molekülen der KI-Substanz eine Art Retro-Virus zu entwickeln, das sich
der Botenstoffe in der DNA des Hegemons auf höchst gefräßige
Art und Weise annahm. Zum Glück gab es genug Genproben des gesunden Mokhars,
an deren Beispiel regenerative Techniken angewendet werden konnten, um die bereits
verursachten Zerstörungen wieder zu reparieren. War die Behandlung erst
einmal in vollem Gange, bestand kein Bedarf mehr für Anandes Expertise.
Den weiteren Verlauf konnte das hiesige Personal selbst bewältigen. Doch
war auch Anande über die aktuelle machtpolitische Entwicklung informiert
worden. Seine eigenen Erkenntnisse hatten im Krisenstab für weitere Aufregung
gesorgt. Die Entscheidung des Captains, hier noch weiter auszuharren und zu
helfen, fand Anandes volle Zustimmung.
    Er wappnete sich innerlich für medizinische Arbeit, die mit der Behandlung
von Kriegsverwundeten zu tun hatte.
    Anande gab Atapp einige notwendige Erklärungen zur Behandlung des Patienten,
die diese interessiert aufnahm. Schließlich legte sie Anande freundschaftlich
eine Hand auf die Schulter. Der Arzt stellte fest, dass er diese Berührung
als sehr angenehm empfand.
    »Doktor, die Hegemonie steht tief in Ihrer Schuld – ebenso wie ich,
da ich der mir übertragenen Verantwortung nicht ohne Ihre Hilfe gerecht
geworden wäre.«
    Anande deutete eine Verbeugung an.
    »Verehrte Kollegin, ich stehe Ihnen stets zu Diensten!«
    Atapp lächelte. Das filigran wirkende Gesicht leuchtete dabei förmlich
auf.
    »Ich kann mich vorläufig nur mit einer Einladung in die Kantine revanchieren«,
meinte sie schließlich. »Bis zur nächsten Injektion sind es
nach Ihren Angaben noch gut zwei Stunden. Die gute Nachricht ist, dass das Essen
hier gar nicht schlecht ist.«
    In der Tat spürte Anande ein gewisses Rumoren in der Magengegend. Wenn
er mit einem komplizierten

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