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Rettungskreuzer Ikarus Band 015 - Die abwartende Dominanz

Rettungskreuzer Ikarus Band 015 - Die abwartende Dominanz

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 015 - Die abwartende Dominanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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Raumkampf absolut nichts mehr zu tun. Sobald
ein Geschwader moderner Schlachtkreuzer des Multimperiums sich der Thunderchild annehmen würde, war der Spaß schnell vorbei.
    Dessen war sich An'ta absolut sicher.
    Als sie Marten von der Seite her musterte, erhaschte sie den sorgenvollen Ausdruck
in seinem Gesicht. Offenbar teilte der Admiral ihre Befürchtungen.
    Aus irgendeinem Grunde beruhigte das die Grey sehr.

    Der Kampfeslärm kam näher. Anande und Atapp hatten das Krankenbett
des bewusstlosen Hegemons in die hintere Ecke des Raumes geschoben. Die Wachsoldaten
hatten zwei große Schutzwesten in das Zimmer geworfen, die über den
reglosen Körper des Mannes gelegt worden waren. Hinter einem umgestürzten
Tisch kauerten die beiden Ärzte und hofften, dass die Wachmannschaft der
Eindringlinge Herr werden würde.
    Eine vergebliche Hoffnung.
    Für kurze Zeit ebbte der Lärm draußen ab. Es war klar, dass
die Wachmänner besiegt worden waren. Zwischen dem Hegemon und einer unbekannten
Zahl überlebender Angreifer standen nur noch zwei Ärzte, deren Aufgabe
es eigentlich war, Leben zu retten.
    Die Tür brach nach innen auf, als die kinetische Auswirkung eines hochgebündelten
Energiestrahles auf die Fläche traf. Anande und Atapp begann sofort, blind
das Feuer zu eröffnen. Ein unterdrückter Schmerzensschrei erklang.
Die Angreifer hatten nach dem Sieg über die Wachmannschaft offenbar nicht
mehr damit gerechnet, hier noch auf Widerstand zu stoßen. Für einen
kurzen Augenblick versiegte das Feuer. Durch dem Qualm der verschmorenden Plastikverkleidungen
des Ganges konnte Anande mit tränenden Augen erkennen, wie ein zusammengesunkener
Körper zur Seite geschleift wurde. Er blinzelte.
    Dann war der Augenblick auch schon vorüber. Eine großkalibrige Waffe
ragte in das Krankenzimmer herein und eröffnete Dauerfeuer. Heiße
Energielohen brandeten durch den Raum, verstärkt durch das Antwortfeuer
der beiden Ärzte. Dann sprang ein Attentäter hinein, rollte sich auf
dem Boden ab und kam direkt vor dem Tisch, den die Verteidiger als Deckung nutzten,
wieder auf die Beine. Anande und Atapp verharrten in einer Schrecksekunde.
    Das reichte dem Angreifer. Er zog den Abzug seiner Waffe durch. Energie brach
durch die dünne Tischplatte. Anande warf sich instinktiv zur Seite, verlor
seine Waffe, die unter das Bett des Hegemons rutschte. Er versuchte, sein Gesicht
mit erhobenen Händen zu schützen und fühlte, wie sich die Hitze
des Schusses über seine Haut fraß und Verbrennungen verursachte.
Dann klärte sich sein Blick. Der Hegemon schien unverletzt.
    Doch von Dr. Hashira Panand Atapp war nicht mehr als ein verkohlter Rumpf übrig,
der regungslos unter dem zusammengeschmolzenen Tisch lag. Ein Arm, von der Hitze
fast völlig unberührt, war in Anandes Richtung ausgestreckt. Die kleine
Hand hielt den Nadler umklammert.
    Anande dachte nicht nach. Er reagierte. Mit aller Wucht stürzte er ich
auf die Waffe, riss sie aus Atapps Hand, glitt zu Boden. Der Attentäter
hatte auf den wehrlosen Körper des Hegemons angelegt, es blieben nur noch
Sekundenbruchteile.
    Sie genügten.
    Die hochbeschleunigten Nadeln aus einem Porzellan-Plastik-Gemisch stanzten eine
blutige Reihe in den Schutzanzug des Angreifers als Anande feuerte und die Mündung
der Waffe von links nach rechts über das absolut nicht zu verfehlende Ziel
führte. Der Mann zuckte nach hinten, die Arme vollführten einen wilden
Tanz, seine Waffe fiel zu Boden, der Körper des Getroffenen folgte ihr.
Konvulsivische Muskelkontraktionen des tödlich verletzten Attentäters
ließen den Leib seine Bewegungen noch einige Augenblicke fortsetzen, dann
starrte der Mann seine Nemesis aus gebrochenen Augen unter der fortgerutschten
Gesichtsmaske heraus an.
    Anande erhob sich zitternd. Der Nadler fiel, als er mit Willenskraft seinen
Muskeln befahl, die völlig verkrampfte Hand zu öffnen. Erneut blickte
er auf den verkohlten Leib Dr. Atapps, und Anande verspürte ein starkes
Gefühl von Beklemmung und Verlust in sich. Er wankte zum Bett des Hegemons,
fand seine eigene Waffe. Von draußen erklangen die Schritte zahlreicher
Ankömmlinge. Anande drehte sich um, brachte den Strahler in Anschlag und
kniff die Augen zusammen. Vor ihm verschwamm alles.
    Dann senkte er die Mündung. Soldaten der Hegemonialen Garde stürmten
in den Raum. Anande konnte sie an ihren Uniformen identifizieren. Und selbst,

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