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Rettungskreuzer Ikarus Band 017 - Das Anande-Komplott

Rettungskreuzer Ikarus Band 017 - Das Anande-Komplott

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 017 - Das Anande-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylke Brandt
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Spirit Medics‹ Konzerns auf St. Salusa.
Ihm wird vorgeworfen, durch illegale Veränderung der Gene von embryonalem
Material der Kant'Takki eine Steigerung der Prodenirin-Produktion angestrebt
zu haben. Hierbei fehlte ihm jegliche Legitimation sowohl durch das Volk der
Kant'Takki als auch durch den ›Holy Spirit Medics‹ Konzern,
bei dem er zu diesem Zeitpunkt angestellt war und dessen Laboreinrichtungen
Doktor Anande für seine Experimente benutzt hat. Haben Sie etwas dazu zu
sagen?«
    Die letzte Frage richtete sich an Jovian Anande, der langsam den Kopf schüttelte.
    »Nein. Ich kann mich an die Zeit, die ich beim ›Holy Spirit Medics‹ Konzern verbracht haben soll und an meine möglichen Tätigkeiten dort
nicht erinnern.«
    »Dann hat das Wort nun der Vertreter der Anklage.«
    Gregor von Bussev erhob sich mit ernstem Gesicht und verblüffte alle Anwesenden
mit seinen nächsten Worten.
    »Euer Ehren, ich beantrage die Verlegung der Verhandlung.«
    Eine steile Falte erschien auf der Stirn der Richterin.
    »Sie hatten im Vorfeld genug Möglichkeiten, einen zeitlichen Aufschub
zu beantragen.«
    »Ich beantrage keine Verzögerung, sondern eine Verlegung. Das Verbrechen,
das hier zur Verhandlung steht, ist nicht im Bereich des Raumcorps begangen
worden, sondern auf St. Salusa. Demnach sollte auch ein st. salusisches Gericht
über die Sache entscheiden.«
    »Auch diesen Antrag hätten Sie jederzeit einbringen können –
und nicht erst jetzt so medienwirksam nach dem Beginn der Verhandlung. Doch
in jedem Fall wäre die Antwort die gleiche gewesen: Es gibt keine Verlegung
des Prozesses nach St. Salusa.«
    »Euer Ehren, der ›Holy Spirit Medics‹ Konzern, dem mein
Mandant angehört, ist auf St. Salusa beheimatet, und dort sind auch die
Forschungslabors, in denen der Angeklagte gearbeitet hat. Es ist der ausdrückliche
Wunsch meines Mandanten, dass das Urteil auch dort gesprochen werden soll.«
    Während von Bussev redete und weiter ausholte, warf Jovian Anande einen
fragenden Blick in Richtung seines Anwaltes. War es nicht gleichgültig,
wo über sein Verbrechen gerichtet wurde? Hwang Thang erriet seine Gedanken
und flüsterte eine Erklärung.
    »von Bussev will eine höhere Strafe für Sie herausholen. Im Bereich
des Raumcorps erwartet Sie aufgrund unserer Rechtsprechung maximal eine Kompensationsstrafe
– was im schlimmsten Fall darauf hinauslaufen kann, dass jemand seinen
gesamten Besitz verliert und für sein Verbrechen bis an das Ende seiner
Tage arbeitet, wobei das gesamte erwirtschaftete Vermögen an die Geschädigten
geht. Im Falle von Kapitalverbrechen scheint das eine vergleichsweise geringe
Strafe zu sein, aber es ist immer noch besser, als den Verurteilten schlichtweg
wegzusperren. Ich spreche hier nur von Straftätern, die zurechnungsfähig
und nicht zum Beispiel psychisch krank sind.«
    »Und auf St. Salusa?«
    »Da ist alles möglich. Kompensationsstrafen, aber auch Gefängnis
bis zu lebenslanger Haft, vielleicht schlimmeres. Manchmal wurde bei schweren
Verbrechen auch eine Gedächtnislöschung angeordnet.«
    »Ah. Da würden sie nicht viel finden.«
    Thang verstand die beißende Bitterkeit in der Stimme seines Mandanten
und legte ihm kurz seine schmale Hand auf den Arm.
    »Keine Sorge. Richterin Botha wird dem Antrag nicht stattgeben. Hören
Sie!«
    »Das Verbrechen, über das wir hier zu verhandeln haben, mag auf St.
Salusa stattgefunden haben, doch Doktor Anande ist Bürger des Raumcorps
und untersteht somit auch der Gerichtsbarkeit dieses Bundes«, führte
die Vorsitzende gerade mit fester Stimme aus. »Es gibt keinerlei gesetzliche
Handhabe für eine Verlegung. Es wurde niemals ein Auslieferungsvertrag
geschlossen, auf den Sie sich jetzt berufen könnten. Hätte der Angeklagte
versucht, sich durch eine Flucht dem Zugriff des Gerichtes zu entziehen und
wäre auf St. Salusa aufgegriffen worden, so wäre es eine andere Sache
gewesen. Aber so – nein, Herr von Bussev, Ihrem Antrag wird nicht stattgegeben.
Bitte fahren Sie nun fort.«
    Es schien so, als hätte der Vertreter der Anklage nicht wirklich damit
gerechnet, dass er sich durchsetzen konnte, denn er steckte die Niederlage klaglos
weg. Stattdessen sammelte er sich einen Moment, dann sah er wieder auf und umfasste
? sowohl die Richterin als auch die Zuschauer mit einem raschen Blick.
    »Verehrte Vorsitzende, das Verbrechen, um das es hier geht, ist

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