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Rettungskreuzer Ikarus Band 018 - Präludium

Rettungskreuzer Ikarus Band 018 - Präludium

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 018 - Präludium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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Schlachtkreuzer in ein waffenstarrendes Arsenal, das genug Feuerkraft besaß,
um Großstädte aus dem Orbit eines Planeten dem Erdboden gleich zu
machen. Die Mobilmachung würde in jedem Fall auf den anderen kaiserlichen
Schiffen registriert werden, spätestens als die Britannia ihren
Hauptantrieb zündete und die Schilde hochfuhr.
    »Eingehender Funkspruch von der Praetorianer , Captain.«
    »Ignorieren!«, riefen Sentenza, Nicole van der Lindern und Klaffki
wie aus einem Munde. Wäre die Situation nicht so ernst gewesen, hätte
sich Sentenza darüber amüsiert.
    Die Britannia nahm Fahrt auf. Ihr Kurs beschrieb eine großzügig
bemessene Flugkurve auf den namenlosen Stern zu. Ein zweiter Aufruf der Praetorianer wurde ignoriert. Dann wurden sie von der Stählernen Faust angefunkt.
Zuerst schöpfte Sentenza Hoffnung, dass der Kommandant sich ihnen anschließen
könnte, doch die Meldung beinhaltete nur die Warnung, man wolle das Feuer
eröffnen, wenn die Britannia nicht sofort beidrehte.
    »Steuermann, bieten Sie den Großkampfschiffen unsere Steuerbordseite
an. Taktik, Energieverteilung bis auf Widerruf auf die Steuerbord- und Bugschilde
lenken.«
    Drei Zerstörer und die Stählerne Faust lösten sich aus
dem imperialen Verband und näherten sich der Flanke der Britannia. Solange sie keine Jagdgeschwader ausschleusten, konnte Sentenza es sich leisten,
den Achter- und Backbordbereich ungeschützt zu lassen, es sei denn der
Gegner versuchte ihn einzukreisen.
    » Stählerne Faust macht ihre Waffen scharf!«, meldete die
taktische Station.
    »Jetzt wird es ernst, was?«, kommentierte Sonja DiMersi, verließ
ihren Posten an Sentenzas Seite und begab sich zur Taktik. Im Laufe ihres gemeinsamen
Dienstes auf der Ikarus hatte sie Roderick gut genug kennen gelernt,
um sein Denken und Handeln nachzuvollziehen. Sie war in der Lage, seine Befehle
besser und schneller umzusetzen, als jeder andere Offizier, der den Captain
nicht kannte.
    »Noch ein Funkspruch von der Praetorianer , Sir. Diesmal von Prinz
Joran persönlich.«
    »Ignorieren!« Nicole van der Lindern stieß das Wort mit solcher
Verachtung aus, dass es selbst Sentenza erschreckte.
    »Durchstellen!«, widerrief er ihren Befehl.
    Kurz darauf flimmerte der Kommunikationsschirm und Jorans entstelltes Gesicht
war darauf zu sehen. Die Wut, die in ihm loderte war unbeschreiblich und fast
körperlich greifbar. Sie schnürte Sentenza beinahe die Kehle zu, als
würde Joran direkt vor ihm stehen und sich nicht mehrere tausend Kilometer
entfernt auf seinem Flaggschiff befinden.
    »Sentenza!«
    Aus den Augenwinkeln sah Roderick wie einige Brückenoffiziere zusammenzuckten.
Wahrscheinlich wäre dieser Augenblick der entscheidende Wendepunkt gewesen.
Der Moment, an dem die Loyalität zum Kaisersohn in den Soldaten des Multimperiums
erwachte; der Moment, indem sie sich daran erinnerten, wem sie dienten und wofür
sie kämpften und starben. Ein gefährlicher Augenblick, der in blinde
Meuterei ausarten konnte.
    Der Moment verging in einem Inferno.
    Von einer Sekunde auf die andere geschahen mehrere Dinge gleichzeitig, so schnell
und überraschend, dass kaum jemand in der Lage war, alles zu erfassen.
Die Wende erstickte jeden Gedanken an Loyalität und das Kaiserreich. Vielmehr
weckte sie Panik in allen.
    Joran ballte vor Wut die Faust und schlug zu. Er musste seine Sendeeinheit zerstört
haben, denn das Bild auf dem Komm-Schirm wurde dunkel, und die Übertragung
brach ab.
    Gleichzeitig meldete die Ortungsstation eine Gravitationswelle, die sich ringförmig
vom Planeten Saphir ausbreitete. Die Achtersensoren übermittelten die Daten
und zeigten ein Bild, das Sentenza eine Gänsehaut bescherte. Der blaue
Regenplanet war explodiert.
    »Steuermann, voller Schub voraus!«, brüllte Sentenza.
    Ehe der Pilot reagierte, stachen Strahllanzen durch den Raum und tasteten über
die Steuerbordschilde des Schlachtkreuzers. Sentenza sah die Gravitationswelle
sich rasch nähern.
    »Achterschilde aktivieren, Energie vom Bug abziehen!«
    »Sir, dann sind wir ungeschützt ...«
    »Besser ein paar Treffer einstecken, als Spielball der Welle zu werden!«,
fuhr Nicole van der Lindern dazwischen.
    Sonja übernahm die Schildverteilung von der taktischen Station aus. Zwei
Plasmablitze schlugen in die Flanke der Britannia Eine leichte Erschütterung
lief durch das Schiff. Sentenza registrierte die Schäden nur am Rande.

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