Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rettungskreuzer Ikarus Band 020 - Sankt Salusa

Rettungskreuzer Ikarus Band 020 - Sankt Salusa

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 020 - Sankt Salusa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
Vom Netzwerk:
Stechforke und Muskete uns so übermittelt
wurden.«
    Tokal nickte. Diese Tatsache war ihm wohl bekannt. Milizionäre gehörten
zu den eifrigsten Gläubigen, hatten die Alten Völker ihnen doch die
Werkzeuge ihres Berufes überlassen.
    »Dann gibt es Gerüchte, nach denen bisweilen Wesen wie wir am Auge
auftauchten und Artefakte übergeben haben. Manche von den heiligen Gerätschaften,
die im Haus des Priors zu finden sind, sollen dieses Ursprungs sein. Ich habe
so etwas aber noch nicht erlebt.«
    »Und ... und ist schon mal jemand von hier in den Schrein eingedrungen?«,
wollte Tokal zögerlich wissen.
    »Nein«, erklärte Uhul mit Bestimmtheit und begann seinen Rundgang.
Sein Novize folgte ihm unverzüglich. »Davon habe ich noch nie gehört.
Vielleicht damals, vor dem Zeitalter der Hölle, das kann sein. Aber es
gibt keine Aufzeichnungen, und ich kann darüber auch nur spekulieren.«
    Das Gespräch verebbte. Tokal folgte Uhul bei seiner Inspektion. Der Erste
Staubdiener betrachtete die Wand des Schreins genau, war auf der Suche nach
Schäden. Die Aufzeichnungen zeigten, dass noch kein Staubdiener jemals
Beschädigungen am Heiligtum selbst entdeckt hatte. Tatsächlich hatte
sich der Aufgabenbereich über die Jahrhunderte dann immer weiter ausgedehnt.
In gewisser Hinsicht fungierte Uhul nun als eine Art Zeremonienmeister für
die Prozession und begutachtete das Terrain diesbezüglich. Er betrat zusammen
mit Tokal die Tribüne und prüfte sie auf ihre Festigkeit. Er legte
einen Plan fest, nach dem das Areal gesäubert werden musste, dafür
würde eine starke Vorhut von Staubdienern sorgen, die der Prozession vorauseilen
würden. Absperrungen mussten erneuert werden, auch die Latrinen waren seit
dem letzten Jahr in einem bedauernswerten Zustand, mussten aber die Bedürfnisse
von mindestens 1000 Besuchern bewältigen können. Am Rande war der
Platz für die Zeltstadt vorgesehen, inklusive der Brennstellen für
die öffentliche Küche. Die Verpflegung während der Prozession
war kostenlos und erfolgte auf Rechnung der Kirche, ein Grund mehr, warum dieses
religiöse Ereignis aus sehr pragmatischen Gründen bei den Armen der
Stadt ausgesprochen beliebt war.
    Nach drei Umrundungen und einer mehrstündigen Inspektion des Areals war
die Mittagszeit bereits überschritten. Beide Staubdiener fühlten Hunger
und Durst, als sie sich schließlich wieder dem Wachgebäude zuwandten.
Uhul diktierte Tokal noch einige Anmerkungen, die dieser gewissenhaft aufnahm.
Obgleich dies im Grunde ein religiöses Ritual war, würde Tokal tatsächlich
nicht weniger als ein Schadensprotokoll aufstellen, dass dann den Organisatoren
der Prozession für die Vorbereitung zur Verfügung gestellt werden
würde. Noch in die Details ihrer Untersuchungsergebnisse vertieft, betraten
sie das Wachgebäude. Der Duft einer kräftigen Fleischsuppe, der aus
einem großen Kessel in der Kochecke des Gemeinschaftsraumes drang, riss
sie aus ihrer Konzentration. Gerade wollten sie sich entspannt zu einigen bereits
essenden Milizionären setzen, als ein Soldat aufgeregt die Treppe aus dem
oberen Stockwerk herunter eilte.
    Er ignorierte die Geistlichen und kam direkt auf Kapitan Wahan zu, der ihm besorgt
entgegen blickte.
    »Eine mächtige Staubwolke im Osten, Kapitan«, meldete der Soldat.
»Sie ist vor einigen Augenblicken sichtbar geworden.«
    Wahan sagte nichts, sondern ließ sofort alles stehen und liegen, um nach
oben zu gelangen. Das helle Läuten der Alarmglocke ertönte unmittelbar
danach. Die Milizionäre reagierten schnell, jedoch mit professioneller
Gelassenheit. Bald standen geladene Musketen an den Schießscharten, und
aus der obersten Etage drang der Ruf nach Munition.
    Uhul und Tokal trugen schwere Kisten mit Pulver in das Beobachtungsstockwerk.
Sie lugten durch die schmalen Fenster. Die Staubwolke war größer
geworden.
    »Die Ketzer!«, presste Wahan hervor, das Gesicht verkniffen. »In
großer Anzahl!«
    »Sie sind langsam«, murmelte Uhul.
    Wahan starrte den Staubdiener an, dann warf er erneut einen Blick nach Osten.
Er schien nachdenklich zu werden.
    »Hogun, wann hast du die Staubwolke zum ersten Mal gesichtet?«
    »Vor gut sieben Minuten, Kapitan!«
    Erneut mischte sich Uhul ein.
    »Dann müssten die Ketzer längst deutlich zu sehen sein.«
    »Was hat das zu bedeuten? Ein Trick, um uns abzulenken?«, fragte Wahan
sichtlich verwirrt.
    Uhul wog den

Weitere Kostenlose Bücher