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Rettungskreuzer Ikarus Band 020 - Sankt Salusa

Rettungskreuzer Ikarus Band 020 - Sankt Salusa

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 020 - Sankt Salusa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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individuelle Ziele.
    Serbald erriet schon wieder seine Gedanken.
    »Dem Rat der Grey sind diese Fakten übrigens bekannt. Das hat etwas
mit der Entstehungsgeschichte dieses in-vitro-Volkes zu tun. Es hat auch dazu
geführt, dass Ihr Besatzungsmitglied An'ta mit einer speziellen Fähigkeit
in Bezug auf die Outsider ausgestattet worden ist.«
    »Wo stehen die Outsider in dieser Geschichte?«, wollte Thorpa wissen.
    Sentenza atmete erleichtert auf. Die Stimme des Pentakka klang nicht so, als
wäre er in Ehrfurcht versunken.
    »Gleich. Wir kommen gleich zu den Outsidern. Die Kissari'Ith, deren Heimatplanet
bald in Vergessenheit geriet, schwärmten ins Universum aus und trafen auf
keinerlei Widerstand. Es vergingen abermals viele Jahrmillionen, bis die von
den Ushu überall verstreuten Samen Früchte trugen und sich sapientes
Leben auf einer unübersehbaren Vielzahl von Planeten entwickelte. Die Kissari'Ith,
die von ihren Schöpfern die Arroganz geerbt hatten, sahen dieses neue Leben
als Bedrohung an und begannen, es zu bekämpfen, wo sie es antrafen. Auf
diese Art und Weise wurden viele der Ushu-Keimlinge zerstört, ehe sie sich
richtig entwickeln konnten. Die Ushu sahen diesem Treiben gelassen zu, da sie
wussten, dass die Kissari'Ith niemals in der Lage sein würden, alle Welten
zu finden. In der Tat entwickelten sich viele ihrer Samen zu technologiebesitzenden
Völkern, die den Kissari'Ith Paroli bieten konnten.«
    Sentenza ertappte sich dabei, wie er permanent den Kopf schüttelte.
    »Wann ist das alles passiert?«, fragte er.
    »Was? Der Beginn des Krieges gegen die Kissari'Ith? Nach unserer Schätzung
muss das vor etwa 3-4 Milliarden Jahren begonnen haben. Die Geschichte davor
erstreckte sich über Äonen. Unsere Quellen tendieren dazu, diese Dinge
ohne ein für uns nachvollziehbares Zeitmaß darzustellen.«
    »Ihre Quellen? An was müssen wir da denken? Prophezeiungen? Gotteserscheinungen?«
    Serbald kicherte erneut. Die Frage schien ihn sehr zu amüsieren.
    »So etwas ähnliches, Captain. Ich werde Ihnen unsere Quelle vorstellen.
Aber lassen Sie mich fortfahren.«
    Sentenza stieß ein zustimmendes Grunzen aus.
    Erneut änderte sich die Darstellung. Riesige Armaden sehr unterschiedlich
aussehender Raumschiffe versammelten sich. Das geübte Auge Sentenzas erkannte
sofort, dass es sich um militärische Formationen handelte. Es gab gewisse
ewige Gesetze des Raumkampfes, denen sich auch eine überlegene Technologie
nicht entziehen konnte.
    »Der erste von zahlreichen Kriegen begann zu einem Zeitpunkt, als sich
sowohl die Ushu wie auch die Kissari bereits auf wenige Welten bzw. Sonnen zurückgezogen
hatten und eine Existenz in zunehmender Isolation führten. Sei es Gottes
Wille oder das Gesetz der Evolution, jedenfalls war das Zeitalter der Alten
Völker mehr oder weniger an seinem Ende angelangt. Beide uralten Völker
hatten beschlossen, die Existenz als materiegebundene Wesen zu beenden und einen
Weg der Vergeistigung, der Existenz als reine Gedanken, zu beschreiten. Obgleich
man sich in dem Ziel einig war, verfolgten beide erfahrungsgemäß
unterschiedliche Ziele. Wie nicht anders zu erwarten, versuchten die Ushu, diesen
Weg durch Kontemplation und Meditation zu erlangen, während die Kissari
mit Experimenten an ihrer eigenen Struktur begannen. Darin waren sie gut, wie
sie bewiesen hatten. Natürlich war das ein Versuch, den Weg zum Ziel abzukürzen.
    Währenddessen hatten die Völker, die ihre Ursprünge nur noch
aus Legenden kannten, ein Gleichgewicht erreicht. Die Kissari'Ith wurden durch
eine Allianz anderer raumfahrender Staaten in Schach gehalten. Der Hass der
Kissari'Ith war sehr groß, doch die Vernunft zwang sie, in ihrem militärischen
Treiben innezuhalten. So verging eine lange Zeit, in der durch das Gleichgewicht
im bekannten Universum ein relativ stabiler Friede hergestellt war. Soweit man
Friede als Abwesenheit von Krieg definiert.«
    Sentenza schnaubte. Das kannte er.
    Die Darstellung an der Saaldecke blendete wieder auf eine Sonne, die die Betrachter
aufgrund einiger Eigentümlichkeiten mittlerweile als eine Heimstatt der
Kissari erkannten. Serbald setzte seinen Vortrag fort.
    »Die Kissari hatten mittlerweile einsehen müssen, dass ihre Experimente
Fehlschläge waren. Es war ihnen nicht gelungen, durch Manipulationen ihrer
selbst den Zustand dauerhafter Körperlosigkeit zu erreichen. Die Frustration
war

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