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Rettungskreuzer Ikarus Band 020 - Sankt Salusa

Rettungskreuzer Ikarus Band 020 - Sankt Salusa

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 020 - Sankt Salusa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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erwartungsgemäß groß, ebenso wie die Ernüchterung.
Die Kissari erkannten, dass sie kurz vor dem Ende ihrer kollektiven Existenz
mehr oder weniger gescheitert waren. Die Ushu hingegen standen unmittelbar vor
ihrem Ziel. Vor Neid und von verletztem Stolz zerfressen, verließen die
Kissari ihre Isolation und begannen mit Hilfe ihrer Geschöpfe, einen Krieg
gegen die verbliebenen Ushu-Welten, die nach kurzer Suche und ohne Gegenwehr
der völlig vergeistigten Ushu vernichtet wurden. Von diesem Vorgehen aufgebracht
und mit den Zusammenhängen ihrer eigenen Herkunft konfrontiert, ließ
die Allianz den Krieg erneut beginnen und war diesmal siegreich. Dazu hatte
auch geführt, dass die völlig irrational handelnden Kissari ihren
Schützlingen widersinnige und sinnlose Befehle zu geben begonnen hatten,
die diese willig und ohne zu fragen befolgten. Als die Allianz schließlich
die Kissari'Ith und ihre Herren besiegt hatte, hielt sie Gericht und befahl
die Verbannung der restlichen Kissari'Ith, die in einigen großen Siedlungsraumschiffen
die Galaxien der Allianz verlassen mussten. Die Kissari selbst, in denen sich
langsam Reue ob ihrer Verirrungen breit machte, entschlossen sich, einem Urteil
durch Selbstmord zu entgehen: In einer manipulierten Riesensonne, die zu einer
Supernova aufgeheizt wurde, endete ihre Existenz.«
    Die Darstellung endete in einer erneuten Sonneneruption. Dann verblasste die
Projektion. Das Licht im Saal kehrte zurück. Sally rieb sich die Augen,
warf Sentenza einen leicht verwirrten Blick zu, den sie dann an den Prior weiter
leitete.
    Dieser erhob sich.
    »Wir setzen unseren Weg durch die Geschichte an einem anderen Ort fort.
Folgen Sie mir in das Geheimarchiv von St. Salusa.«
    »Ich hoffe, dort werden wir erfahren, was das Ganze mit den Outsidern zu
tun hat!«, meinte Sentenza. Der Unwillen war deutlich aus seiner Stimme
herauszuhören.
    Thorpa machte ein zustimmendes Geräusch, was Sentenza erneut mit Zufriedenheit
zur Kenntnis nahm.
    Serbald maß den Captain mit einem langen Blick. »Sie denken, das
alles ist eine große Märchenstunde, nicht wahr?«
    »Ich neige zu dieser Ansicht. Die Geschichte, die Sie uns da erzählt
haben, ist sehr fantastisch. Zu fantastisch.«
    Serbald neigte den Kopf. »Ja, das habe ich damals auch gedacht, als ich
zum Prior Camerlengo gewählt und in diese Dinge eingeweiht wurde.«
    »Wie viele in der Kirche kennen diese Geschichte?«, wollte Sally wissen.
    »Es gibt einen Inneren Zirkel um den Erzprior, dessen Zusammensetzung sich
immer mal wieder ändert, je nachdem, wen der Erzprior in diese Geheimnisse
einzuweihen gedenkt. Ich denke, dass zurzeit nicht mehr als zwei Dutzend Priores
Kenntnis haben und natürlich, wenngleich in nicht ganz so genauem Ausmaße,
die Fedajin-Kompanie, die für den Schutz des Sanctuariums verantwortlich
ist.«
    Sentenzas Blick fiel auf den Fedajin-Kommandanten, der absolut unbewegt wirkte.
Er schien in der Tat informiert zu sein.
    »Geheimarchiv also«, beendete Sally die Diskussion. »Das ist
sicher der Ort, an dem die Kirche ihre Leichen vergraben hat.«
    »Selbstverständlich, Direktorin«, erwiderte Serbald leicht. »Ich
werde Ihnen sogar eine zeigen. Eine unserer besten Leichen, in ausgezeichnetem
Zustand. Wir sorgen für unsere Leichen. Hier entlang bitte.«
    Sally warf Sentenza erneut einen verwirrten Blick zu. Der Prior, das konnte
Sentenza nicht verhehlen, hatte einen Sinn für Humor, der ihm gefiel.
    Er folgte Serbald, der sie mit seinen weit ausgreifenden Schritten aus dem Saal
führte.

    Uhul verkniff sich ein Lächeln, als er die plötzliche Ehrfurcht bemerkte,
die sich in die Züge seines Novizen eingeschlichen hatte. Den ganzen Morgen
bereits hatte Tokal sichtbare Nervosität gezeigt, denn nach einer ruhigen
und dank der Gastfreundschaft der Miliz sehr erholsamen Nacht war nun der Zeitpunkt
gekommen, das Heiligtum einer genaueren Inspektion zu unterziehen. Für
Tokal war es der erste Besuch hier, zumindest in offizieller Funktion. Mochte
er vorher auch bereits an Prozessionen teilgenommen haben, so hatte er doch
das Gebäude wie alle anderen Gläubigen immer nur aus der Ferne wahrnehmen
können. Das war jetzt anders.
    »Und – wie fühlst du dich? Sehr nervös?«
    »Ich ..., nein«, log Tokal und trat von einem Fuß auf den anderen.
»Neugierig bin ich.«
    »Das ist schlecht«, tadelte Uhul und hielt in seinen Vorbereitungen

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