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Rettungskreuzer Ikarus Band 020 - Sankt Salusa

Rettungskreuzer Ikarus Band 020 - Sankt Salusa

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 020 - Sankt Salusa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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Imperiums.«
    »Des was?«, hakte Thorpa nach.
    »Ah ja. Ich vergaß. Sie kennen die Zeit vor der Großen Stille
nur als das Zeitalter des Imperiums, der politischen Entität, die der Vorgänger
des Commonwealth gewesen sein soll. Tatsächlich gab es derer zwei, in zeitlicher
Abfolge natürlich, und dementsprechend war das direkt vor dem Beginn der
Großen Stille – dasjenige, das gegen die erste Invasion der Outsider
Krieg führte – das Zweite Imperium. Ich werde darauf später eingehen.
Erst zeige ich Ihnen etwas. Folgen Sie mir.«
    Serbald schritt einen Gang hinunter. Bald blieb er vor einem Regal stehen, das
in Schubfächer eingeteilt war. Kontrollleuchten zeigten, dass sie unter
Energie standen.
    »Prior ...«, murmelte Sentenza leise, als er sich neben Serbald stellte.
»Verwenden Sie hier unten Schwerkraftgeneratoren? Ich könnte schwören,
dass die Gravitation hier einige Iota höher ist als noch oben im Saal.«
    Serbald sah den Captain überrascht an, dann nickte er verständig.
    »Ich hätte mir denken sollen, dass Sie das bemerken. Richtig, die
Schwerkraft ist hier etwa 0,14 g höher als im Saal. Und nein, das liegt
nicht an Schwerkraftgeneratoren.«
    »Woran dann?«
    Serbald zuckte mit den Achseln.
    »Wir sind nicht mehr auf Sankt Salusa.«
    Sentenza starrte ihn mit offenem Mund an.
    »Aber ...«
    Ehe er etwas Weiteres sagen konnte, hatte Serbald das vor ihm liegende Schubfach
mit einem Ruck herausgeholt. Stickstoffschwaden quollen aus dem Kasten, der
nun schräg vor ihnen in seiner Einfassung hing. Neben dem Schubfach lag
ein Paar Handschuhe, die Serbald nun überstreifte. Sentenza spürte,
dass eine Eiseskälte aus dem Schubfach strömte. Irgendetwas hatte
man dort in Stickstoff konserviert.
    Serbald griff hinein.
    »Ach ...«, stieß Sally unvermittelt aus und wich einen Schritt
zurück. Thorpa machte ein undefinierbares Geräusch und suchte ebenfalls
Abstand. Sentenza starrte wie paralysiert auf das, was Serbald ihnen nun entgegen
streckte.
    »Das ist ... verdammt, das ist der Kopf eines Outsiders!«, stammelte
der Captain schließlich und betrachtete den Schädel genauer. Er war
nicht recht zu fassen, schien sich zu bewegen, doch tatsächlich war er
solide. Wie Lichtschauer liefen irisierende Effekte über den konisch geformten
Kopf und es war, als würde er sich in der Hand des Priors bewegen, obgleich
er doch ohne Zweifel tot und ohne jede Verbindung zu einem Körper war.
    »Seien Sie froh, dass er tot ist. Ein noch aktiver Schädel würde
Ihnen aufgrund seines optischen Eindruckes mindestens massive Kopfschmerzen
bereiten.«
    Sentenza kam näher und inspizierte den Kopf genau.
    »Und ja, Sie würden diesen Gesellen hier einen Outsider nennen. Tatsächlich
ist er ein Exemplar dieses Volkes, als es noch einen anderen Namen trug: Es
ist ein Numtath'Ath, einer der ersten. Erschaffen von den Kissari'Iht.«
    »Erschaffen«, echote Sentenza sinnlos.
    »Ja, und hierher gebracht vor mehr als 2700 Jahren, noch zu Zeiten des
Ersten Imperiums.«
    »Von wem?«
    »Von einem der wenigen noch lebenden Ushu.«
    »Wie bitte?«
    »Wenn ich Ihnen die weitere Geschichte dargelegt habe, können Sie
ihn gleich selbst danach fragen.«
    Obgleich Serbald nicht besonders ernst geklungen hatte, stieß Sentenza
einen unartikulierten Laut aus.
    Serbald sah ihn mit gütigem Lächeln an, ehe er den Schädel wieder
in die Kühlbox fallen ließ und diese schloss. Er schenkte das gleiche
Lächeln den fassungslosen Gesichtern von Sally McLennane und Thorpa.
    »Ich weiß, wie Sie sich fühlen. Als nach meinem Amtsantritt
vor zwölf Jahren der Erzprior die gleiche Führung mit mir machte,
habe ich mich ähnlich gefühlt. Aber der alte Gauner hat es genossen.«
    Serbalds Lächeln wurde zu einem Grinsen.
    »Ich beginne zu verstehen, warum!«

    »Ich verstehe, mein Lord.«
    Decorians Stimme war leise. Er musste auch nicht laut sprechen, denn das Mikro
des Sendegeräts hing direkt vor seinem Mund. Die Anlage wirkte schlicht,
ja primitiv, ein billiger Metallkasten mit einer Sendetaste und einem kruden
Monitor, alles nicht ganz passgenau und notdürftig mit Kontaktkleber zusammen
geleimt. Tatsächlich war der äußere Anschein trügerisch.
Im Inneren des Kastens funktionierte Outsider-Technologie, zur Verfügung
gestellt von den Verbündeten des Mannes, dessen verzerrtes Abbild auf dem
kleinen Bildschirm zu erkennen war. Kronprinz Joran sprach zu seinem

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