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Rettungskreuzer Ikarus Band 021 - Putsch der Heiligen

Rettungskreuzer Ikarus Band 021 - Putsch der Heiligen

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 021 - Putsch der Heiligen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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loswerden, und das ohne großes Blutvergießen.
Wenn dies ihm hilft – gut.«
    »Aber ... ich fühle mich nicht wohl dabei«, wandte Thorpa ein.
»Ich würde lieber ...«
    »Ehrlich und ehrenvoll kämpfen und sich von einem gut trainierten
Arbito-Krieger zu Mus hauen lassen, sobald er sich von der ersten Überraschung
erholt und aus dem Staub aufgerappelt hat. Es gibt nur einen Schlag, einen Angriff,
Thorpa. Jeden weiteren Kampf werden Sie verlieren, und das können wir uns
nicht leisten.«
    »Ich verstehe das ja. Ich will auch von hier weg. Es ... es erscheint nur
einfach falsch.«
    Sentenza legte dem Pentakka eine Hand auf die Borke.
    »Thorpa, ich finde es sehr sympathisch, dass Sie so denken. Ich wünschte
mir sogar, dass wir uns derlei Sentimentalitäten leisten könnten.
Ein ehrenhafter Kampf, ein ehrenhafter Abgang. Feine Sache. Doch wir wissen
ja noch nicht einmal, ob Ihr Sieg uns tatsächlich helfen wird. Was ist,
wenn dieser komische Prophet, wütend über seine Demütigung, den
Sturm auf die Stadt beschließt? Dann kommt es doch noch zu dem Blutvergießen,
dass wir doch eigentlich haben verhindern wollen! Ich kann das nicht ausschließen,
niemand kann das. Doch es besteht eine Chance, dass Ihr Sieg dieses Gemetzel
zumindest aufschieben wird. Wir benötigen Zeit, um einen Hilferuf absenden
zu können. Ganz zu schweigen von der Notwendigkeit, den Ushu-Tank zu bergen
und ebenfalls zu retten – oder wollen Sie den hier lassen?«
    Thorpa sah Sentenza überrascht an, raschelte dann aber zustimmend.
    »Das habe ich gar nicht mehr bedacht«, gab er kleinlaut zu. »Richtig,
der Ushu ... wir können ihn nicht zurücklassen. Wer weiß, wie
lange er hier noch existieren könnte.«
    Er raffte sich auf.
    »Ich ziehe meinen Einwand zurück, Captain. Es steht zu viel auf dem
Spiel, da gebe ich Ihnen Recht. Ich muss mich mit der Situation arrangieren.«
    Er strich mit einem Fühlzweig über die präparierte Lanze.
    »Mit jedem Aspekt der Situation ...«
    Sentenza ließ sich seine Erleichterung nicht anmerken.

    Dane Hellerman sah Templeton Ash an.
    Templeton Ash sah Dane Hellerman an.
    Dann starrten sie gemeinsam auf den Bildschirm über der Funkstation auf
der Brücke der Phönix . In diesem schweigenden Tun waren sie
nicht alleine: Die gesamte Besatzung der Brücke, soweit dies aufgrund ihrer
physischen Präsenz erkennbar war, starrte. Das Schweigen hielt nun schon
quälende zwanzig Sekunden an, was aber nicht weiter verwunderte, denn ansonsten
hatte die Mannschaft des Schwesterschiffes der Ikarus auch nichts zu
tun.
    Sie befanden sich in einem Orbit um Pallas, eine Welt der Pronth-Hegemonie,
auf der man gerade eine wichtige Medikamentenlieferung aus dem Gebiet des Raumcorps
abgegeben hatte. Ein wichtiger, ein dringender Auftrag, durch den viele Leben
gerettet worden waren, aber letztendlich nicht besonders aufregend. Weitaus
aufregender war da der komplette Systemabsturz gewesen, der die Phönix vor gut fünf Minuten völlig handlungsunfähig gemacht hatte. Noch
ein wenig aufregender als die hektischen Bemühungen der Besatzung, die
Bordelektronik wieder flott zu bekommen, war die Plötzlichkeit gewesen,
mit der alle Systeme wieder funktioniert hatten. Die letzte Würze gab die
wandernde, schriftliche Nachricht, die erst auf allen Schirmen und Holos des
Schiffes, zum Schluss nur noch auf dem der Funkstation, dort aber mit großer
Beharrlichkeit, entlang gewandert war. Immer noch wanderte.
    Alle starrten und schwiegen, bis es Hellerman zu viel wurde. Er räusperte
sich.
    »Hat irgendjemand dazu irgendeinen möglichst erhellenden Kommentar
abzugeben?«, fragte er schließlich. »Merc?«
    Der Chefingenieur der Phönix biss sich auf die Lippen. Man sah ihm
an, dass er sich sehnlichst wünschte, es würde ihm etwas einfallen.
Schließlich erbarmte sich Hellerman seiner.
    »Ash?«
    Templeton zuckte zusammen, dann aber purzelten die Worte über seine Lippen,
möglicherweise mal wieder etwas unüberlegt.
    »Sir, Commander, ich hätte da tatsächlich eine Theorie!«
    »Ah ja«, machte Hellerman. Er schien etwas misstrauisch zu sein. Templeton
Ash war der Pilot des Rettungskreuzers, und ein guter dazu, aber er war auch
derjenige, der den Anschlag von Jorans Gefolgsmann im Raumcorps gegen zwei Tenderschiffe
vereitelt und dabei sein Leben aufs Spiel gesetzt hatte. Hellerman mochte Helden
nicht besonders. Er hatte immer wieder die

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