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Rettungskreuzer Ikarus Band 021 - Putsch der Heiligen

Rettungskreuzer Ikarus Band 021 - Putsch der Heiligen

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 021 - Putsch der Heiligen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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nächste Hibernation mochte bereits in einen ewigen Schlaf führen.
Lear hatte davor keine Angst, denn seine eigene Existenz definierte sich ausschließlich
über eine Funktion. Die Tatsache, dass nach seinem Ableben das letzte Bollwerk
gegen die Outsider mit versterben würde, war das einzige, was ihm ernsthaft
Sorgen bereitete.
    Und natürlich die Tatsache, dass er zur Rettung des Ushu so gut wie nichts
tun konnte.
    Sehr ernüchternd.
    Es blieb ihm erneut nur der Weg, andere für sich tätig werden zu lassen,
mit allen Unwägbarkeiten, die das nun einmal mit sich brachte. Lear konnte
immer noch sehr viel sehen und hören und hatte seine Werkzeuge bisher immer
sorgfältig ausgesucht. Jetzt galt es einmal mehr, diese so effektiv wie
möglich zu nutzen.
    Er lenkte seine Aufmerksamkeit auf die Ikarus . Das Schiff leuchtete in
seinem Bewusstsein wie ein strahlender Stern und war immer leicht zu finden.
Der wesentliche Grund dafür war die Tatsache, dass die Outsider-Technologie,
die, wenngleich nun unschädlich, in die Bordelektronik integriert war,
seine Warnsensoren aufflammen ließ. Er wusste immer, wo das Schiff war.
Und es war unterwegs, jedoch ohne seinen Kommandanten, der zusammen mit dem
Ushu verschollen war. Verschollen für seine Gefährten, aber nicht
für Lear, dennoch zurzeit unerreichbar für beide.
    Dies galt es zu ändern. Lear griff hinaus und sucht das andere Schiff.
    Da.
    Er hatte genug Kraft, eine Nachricht zu senden. Es wurde ohnehin Zeit, die Zahl
der Spieler zu erhöhen. Zeit, die die Optionen zu erweitern ....

    Am Tag vor dem großen Kampf begann Sentenza erneut, an seiner Idee zu
zweifeln. Er saß vor einem mächtigen Holztisch, auf dem die Lanze
Thorpas lag, um genau zu sein, eine der beiden Lanzen. Die andere – Übungslanze
genannt – lag zersplittert in einer Ecke, nachdem Thorpa bei einem ungestümen
Angriff gegen einen Freiwilligen der Miliz den falschen Winkel gewählt
hatte, so dass die Lanze zu frontal gegen die Rüstung des massigen Soldaten
gekracht und daraufhin zerbrochen war. Sein Gegner war zu Boden gegangen, doch
damit waren die Trainings früher als erwartet beendet worden, denn jetzt
stand nur noch die eigentliche Kampfwaffe zur Verfügung, und die war wertvoll
– zu wertvoll, um sie noch durch einen dummen Fehler zu ramponieren.
    Thorpa selbst saß neben dem Captain auf einer Bank und blickte sorgenvoll
auf die Turnierwaffe. Er wusste, dass der Angriff genauso gut fatal hätte
enden können, der Rückschlag der zersplitterten Lanze hatte sich schwer
in seinen Harnisch gebohrt und ihm schmerzte die Borke. In gewisser Hinsicht
erschien er aber auch erleichtert, denn jetzt konnte er sich und seinem Reittier
noch etwas Ruhe gönnen. Auch Sentenza war durchaus dankbar dafür,
denn der Pentakka hatte einen bemerkenswerten, ja fast unheimlichen Kampfeseifer
gezeigt, und wie jedes Mal in solchen Fällen, drohte dies an der körperlichen
Substanz zu zehren. Daher war der Captain mit der Zwangspause durchaus einverstanden.
    »Die Waffe ist fertig präpariert?«, fragte Thorpa schließlich.
    »Ja.« Sentenza zeigte auf die metallene Spitze. »Es war keine
einfache Operation, aber schließlich haben wir es geschafft. Ein Energiesatz
aus einem Kommunikator, der sich beim Aufprall plötzlich entladen wird.
Da auch Flech und Sally einen bei sich hatten, konnten wir es ausprobieren.
Es gibt einen bösen Stromschlag, der einen Arbito sicher ausschalten wird.
Hoffen wir, dass der gute Mann kein schwaches Herz hat.«
    Thorpa rutschte hin und her. Offenbar war er über diese Aussicht nicht
wirklich begeistert. Sentenza ahnte bereits, was das Problem des Pentakka war.
Er drehte sich zu ihm und konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen.
    »Thorpa, Sie sind nicht glücklich über diesen kleinen Trick?
Kein ehrenvoller Kampf, kein ehrliches Kräftemessen? Im Grunde Betrug,
nicht wahr?«
    Der Pentakka schaute Sentenza unsicher an, als wolle er abwägen, wie Sentenza
dies gemeint haben konnte, dann aber machte er eine bestätigende Geste.
    »Der Gedanke liegt durchaus nahe, Captain.«
    »Das tut er. Er entspricht nämlich der Wahrheit. Wir betrügen.
Wir manipulieren. Nach hiesigen Standards ein unehrenhafter Kampf. Ich habe
es nicht einmal dem Prior erzählt. Uhul weiß davon, aber Uhul ist
Pragmatiker. Oder sollte ich sagen, dass er vor allem ein Politiker ist? Er
will die Bedrohung der Ketzer

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