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Rettungskreuzer Ikarus Band 021 - Putsch der Heiligen

Rettungskreuzer Ikarus Band 021 - Putsch der Heiligen

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 021 - Putsch der Heiligen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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kommentierte Flech.
»Sie sind schneller als erwartet.«
    »Sie sagten, mehr als drei Treffer seien nicht nötig?«, vergewisserte
sich Sentenza erneut.
    »Das ist nicht nur meine Meinung, alle hier rechnen damit.«
    »Dann sollten wir das Torhaus verlassen und schnell unser Heil auf einem
anderen Teil der Stadtmauer suchen!«
    »Das Torhaus wird stehen bleiben, es wird nur an einer Seite sehr löchrig
sein. Wir haben wenig zu befürchten«, entgegnete Flech ungerührt.
»Ich wünschte, wir hätten einen simplen Handstrahler zur Verfügung.
Ich könnte von hier problemlos die gegnerische Waffe einschmelzen.«
    »Ich wünschte, wir hätten eine Kompanie des Raummarinedienstes
zur Verfügung«, knurrte Sentenza. Flech gestattete sich eine offenbar
amüsierte Gefühlsregung.
    »Das wäre in der Tat ausgezeichnet«, bestätigte er. »Damit
würden wir Jamirs gesamte Armee aufreiben können.«
    Sentenza schüttelte den Kopf.
    »Damit hätten Sie auch keine Probleme, oder, Flech?«
    Der Arbito produzierte sein Äquivalent eines Schulterzuckens.
    »Es ist recht klar, wer hier die rechtmäßige Kirche vertritt
und dabei auch noch das Sagen in dieser Krisensituation hat.« Felch musste
nicht einmal auf Uhul zeigen, um zu verdeutlichen, wen er meinte. »Ich
habe keinerlei Loyalitätskonflikt.«
    »Ich wünschte manchmal, mein Leben wäre so einfach«, erwiderte
Sentenza fast ungewollt. Doch Flech schien dies nicht als Abwertung aufzufassen.
    »Der Weg in die Kirche steht jedem frei, der sich zum Glauben bekennt und
sein Leben dem Heilsweg widmet«, gab er schlicht zur Antwort.
    Sentenza wollte noch etwas erwidern, wurde aber unsanft davon abgehalten.
    Aufgeregte Rufe lenkten seine Aufmerksamkeit wieder nach außen. Er erkannte,
dass die Kanone offenbar geladen war. Ein Arbito mit brennender Lunte hatte
sich wirkungsvoll in Pose gestellt, wohl wissend, dass Tausende von Echt- und
Falschaugen auf ihn gerichtet waren.
    Die Lunte fuhr herab. Ein dumpfer Knall ertönte, ein Funkenregen sprang
aus dem Bronzerohr. Die Kanone war nicht sehr akkurat, aber die Bedienungsmannschaft
kannte ihre Eigenheiten. Auch ohne einen gezogenen Lauf knallte das mächtige
Granitgeschoss mit hoher Geschwindigkeit zielsicher in die Mauer, nur wenige
Meter vom ersten Treffer entfernt. Steine bröckelten herab, die Erschütterung
war überall spürbar. Weitere Risse bildeten sich. Zwei weitere Treffer,
schätzte Sentenza. Dann war es vollbracht.
    Ein tausendstimmiges Kriegsgeschrei ertönte. Die Ketzer bliesen zum zweiten
Ansturm. Die wohlgeordneten Massen setzten sich in Bewegung, Sturmleitern wurden
erhoben und das wütende Knallen der Musketen erschallte.
    Doch dann geriet der Angriff ins Stocken.
    Eine plötzliche, unheilvolle Stille senkte sich über das Schlachtfeld.
Sentenza schaute sich verwirrt um. Was war geschehen?
    Dann hörte er auch das helle Singen, das die Luft erfüllte. Arbito
hatten weitaus bessere Ohren als Menschen, also hatten sie es deutlich früher
wahrgenommen. Das Geräusch kam ihm seltsam vertraut vor. Fast instinktiv
suchten seine Augen den Himmel ab.
    Da! Da war es!
    Ein leuchtender Punkt glitt herab! Das Singen wurde langsam tiefer, machte einem
dumpfen Brüllen Platz, und der Punkt wurde schnell größer. Sentenzas
Herz klopfte. Das konnte doch nicht wahr sein!
    »Die Ikarus! «, stieß Sally atemlos hervor. Ihre Rechte
hatte sich unbewusst in Sentenzas Schulter verkrallt.
    Tatsächlich! Die typischen Konturen des Rettungskreuzers waren nun deutlich
erkennbar. Majestätisch und effektvoll glitt das Raumschiff durch die Atmosphäre
direkt auf Jenangar zu. Es wurde langsamer, bis es mit einem kaum wahrnehmbaren
Rauschen näher glitt und schließlich über dem Schlachtfeld zum
Stillstand kam.
    Dann las Sentenza den Schriftzug.
    »Die Phönix «, korrigierte er. »Es ist die Phönix von Commander Hellerman!«
    Sally nickte nur. Sie wirkte sichtlich ergriffen und erleichtert.
    Die Arbito auf der Stadtmauer starrten das Wunder, ebenso wie die Ketzer, regungs-
und sprachlos an. Uhul tippte dem Captain auf die Schulter.
    »Gut oder schlecht, Sentenza?«, übersetzte Flech die Frage des
neuen Priors.
    »Gut, Uhul. Sehr gut sogar!«
    Dann blitzte es hell auf. Sentenza beschattete seine Augen. Geschrei ertönte,
eine Mischung aus Erschrecken und Erstaunen. Als sich die Sicht klärte,
bestand die Bronzekanone der Belagerer nur noch aus einem glühenden Brei

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