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Rettungskreuzer Ikarus Band 022 - Die letzten Movatoren

Rettungskreuzer Ikarus Band 022 - Die letzten Movatoren

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 022 - Die letzten Movatoren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylke Brandt
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log der Pentakka und schluckte.
    »Hier ist Weenderveen«, hörte er jetzt die Stimme des Technikers.
»Als erstes schlüpfen Sie in Ihre Raumanzüge, Sie und Anande.
Das Lebenserhaltungssystem wird mit allem anderen zusammen ausfallen, wenn Sie
den Stecker ziehen. Und falls es Probleme gibt, müssen Sie vielleicht das
Schiff verlassen.«
    Weenderveen sprach noch, als Anande bereits den Spind öffnete, in dem sich
drei Ersatz-Raumanzüge für Notfälle befanden. Die Ikarus war sicherlich eines der wenigen Schiffe, die auch eine Raumblase darunter hatten,
wie sie für nichthumanoide Lebensformen nötig war. In die bis zu zweieinhalb
Meter durchmessende Kugel aus einem transparenten, extrem zähen Material
passten die meisten Wesen, die auch in der Lage waren, sich überhaupt in
die Zentrale der Ikarus zu begeben. Sie enthielt, ebenso wie ein Raumanzug,
eine Atemeinheit, einen Kommunikator und rudimentäre Steuerdüsen sowie
einige andere Dinge, die das kurzzeitige Überleben im Weltraum möglich
und erträglich machten. Diese Raumblase war für Thorpas Bedürfnisse
ausgelegt, aber im Gegensatz zu dem Anzug, in den Anande gerade stieg, behinderte
sie ihn enorm bei der Fortbewegung. Wenn er sie innerhalb des Schiffes trug,
wie das bei einigen Notfallübungen der Fall gewesen war, kam er sich vor
wie eine ungeschickte Amöbe. Die Alternative dazu bestand aber nur darin,
ungeschützt zu bleiben. Widerwillig begann Thorpa damit, in die sich auf
Knopfdruck selbst entfaltende Blase zu klettern.
    Dann hörte er ein ungewohntes Geräusch, und es dauerte einen Moment,
bis er realisierte, dass es die Torpedowerfer der Ikarus waren, die sich
einsatzbereit machten. Als er auf dem Monitor sah, wie eines der Geschosse mit
hellem Nachglühen auf das Schiff der Movatoren zuraste, erstarrte er. Es
schien eine kleine Ewigkeit zu dauern, dann blühte an dem Raumer eine Flammenwolke
auf. Eine der enormen Positionsleuchten, die an den Ecken des Movatorenschiffes
saßen, flackerte und erlosch. Thorpa hörte, wie die Ikarus den nächsten Torpedo fertig machte.
    Mit fliegender Eile schlüpfte er in die Raumblase und machte Anande ein
Zeichen, dass er bereit war. Dann eilten sie aus der Zentrale.

    »Kurz bevor die Kämpfe begannen, haben mehrere Reparatureinheiten
von unbekannten Geschossen des Feindes berichtet, die nicht explodiert waren.«
Cono stand ein wenig abseits, während Darius Weenderveen sich über
einen Roboter beugte, der reglos am Boden lag. Die Szene erinnerte Sentenza
an Doktor Anande, der eine Operation ausführte. Unter den gegebenen Umständen
verkörperte Weenderveen jedoch höchstens einen Feldscherer. Zudem
war der Patient tot, soweit das auf einen Movator zutreffen konnte.
    »Das Signal, von dem Ihr Besatzungsmitglied berichtet hat, wurde auch bei
uns verzeichnet«, wandte sich Cono an den Captain. Es verwunderte Sentenza
noch immer, mit welcher Gelassenheit der Movator die Tatsache hinnahm, dass
die Ikarus gerade alles in ihrer Macht stehende tat, um die Sphäre
zu vernichten. Wenngleich das zugegebenermaßen nicht sonderlich viel war,
verglichen mit dem, was die Outsider dem Raumschiff zugefügt hatten. Um
es selbst in diesem angeschlagenen Zustand zu vernichten, würde man schon
ein multimperisches Schlachtschiff wie die Antagonist brauchen. Trotzdem:
Menschen schlugen nach Mücken, weil sie ihnen unangenehm waren, nicht,
weil sie tödliche Verletzungen erwarteten.
    »Das Signal ging von den Geschossen aus«, vermutete Sentenza, und
Cono nickte.
    »Und im gleichen Moment begannen einige Movatoren, die in der Nähe
der Geschosse gewesen waren, sich gegen ihre Anweisungen zu verhalten.«
Cono bewegte die Hand, und mitten im Raum erschien eine Projektion der Movatorensphäre,
ein gestochen scharfes Abbild, das so wirkte, als könnte man es berühren.
Alle, bis auf Weenderveen, der die Verschalung des Roboters öffnete, blickten
gebannt auf die Darstellung. An fünfzehn Stellen flammten helle Punkte
auf.
    »Das sind die Positionen der Geschosse«, erläuterte er. »Von
hier aus haben sich die Kämpfe ausgebreitet.«
    »Aber es haben sich immer mehr Movatoren gegen ihre eigenen Leute gewandt«,
warf El'ak ein.
    »Ja. Es macht den Anschein, als wäre dieser Wahnsinn wie ein Virus.«
Cono deutete auf das Hologramm und eine Sektion wurde vergrößert.
In der Mitte war nun ein Netzknoten zu sehen. »Dieser Knoten wurde von

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