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Rettungskreuzer Ikarus Band 022 - Die letzten Movatoren

Rettungskreuzer Ikarus Band 022 - Die letzten Movatoren

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 022 - Die letzten Movatoren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylke Brandt
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schließlich,
sich auf dem Netzknoten niederzulassen. Sein eigener Körper glühte,
aber alle Notfalleinrichtungen zur Abschaltung waren außer Kraft. Der
Movator stellte den Kontakt mit dem Netzknoten her und registrierte, wie die
silberne Substanz aus ihm heraus und in das Kommunikationssystem strömte.
    Als sie ihn völlig verlassen hatte, kehrte sein ursprüngliches Programm
für einen Moment zurück. Er bemühte sich, die Energiezelle abzuschalten,
aber es war zu spät. In dem Versuch, den Schaden an der Sphäre so
gering wie möglich zu halten, sprang der Movator von dem Netzknoten ab,
trieb durch die Halle und explodierte dort lautlos.

    »Ich war es nicht.« Thorpa schaffte es, den Satz völlig ruhig
und ohne Panik zu sagen. Es wäre jedoch sicherlich noch überzeugender
gewesen, wenn er ihn nicht bereits zum fünften Mal wiederholt hätte.
Wahrscheinlich hatte Captain Sentenza verstanden, was er damit ausdrücken
wollte, aber man konnte nie sicher genug sein.
    »Ich war es nicht«, bestätigte der Pentakka deswegen noch einmal
und merkte erst dann, dass der Captain ihm seit geraumer Zeit harsch befahl,
endlich damit aufzuhören und zu erklären, was genau passiert war.
    »Ich wünschte, ich könnte das sagen!«, rief Thorpa mit bebenden
Zweigen. Es steigerte nicht gerade seine Konzentration, dass er im Hintergrund
hörte, wie sich die Waffen der Ikarus erneut aufluden, um den Movatorenraumer
wieder unter Beschuss zu nehmen. Schnell berichtete er Sentenza von dem Befehl
und dem Signal, die der Bordcomputer erhalten hatte, und auch von den Energieausbrüchen
kurz vorher.
    »Aber ich weiß nicht, wie das zusammenhängt«, schloss er.
»Ich war es nicht.«
    »Das glaube ich Ihnen sogar, Thorpa, und jetzt hören Sie damit auf!
Wir haben hier im Inneren des Raumschiffs ähnliche Probleme. Die Roboter
greifen ihre eigenen Leute an.«
    »Aber die Grey-Raumer machen nichts«, warf Thorpa ein.
    »Ich weiß.« Sentenza biss die Zähne zusammen. Er hatte
einen Verdacht, woran das lag, aber es war nicht die Zeit für Analysen.
    »Können Sie das Feuer unterbrechen?«, fragte er stattdessen.
    »Nein. Ich habe keinerlei Kontrolle mehr über die Ikarus . Gar
nicht. Sie steuert sogar alleine, um einen besseren Angriffswinkel zu finden.«
Natürlich hatte er einige Zeit damit verbracht, sinnlos auf den Konsolen
herumzudrücken, aber genauso gut hätte er bunte Rechtecke auf die
Wand malen und die probieren können. Selbst die Kommunikationsanlage war
ausgefallen. Er benutzte eine separate Einheit, um mit dem Captain zu sprechen.
    »Wo ist Doktor Anande?«
    »Auf dem Weg hierher, glaube ich. Er hat sich aus seiner Kabine gemeldet,
als das Geräusch der Bordgeschütze ihn weckte. Er meint, es kann etwas
dauern. Er muss die Schotts manuell öffnen.«
    »Moment.« Sentenza wandte sich ab und Thorpa hörte entfernt die
Stimme Weenderveens. Zumindest, dachte der Pentakka erleichtert, hatten die
Movatoren den Captain und den Robotiker nicht gleich in Asche verwandelt, als
sie von deren Schiff angegriffen wurden. Sie schienen auch – noch nicht
– die Absicht zu haben, den Rettungskreuzer zu pulverisieren. Thorpa war
ihnen sehr dankbar, dass sie offensichtlich nicht zu übereilten Reaktionen
neigten.
    »Sie müssen die Energieversorgung des Hauptcomputers unterbrechen«,
meldete Sentenza sich wieder. »Legen Sie ihn lahm, mit all seinen Systemen.«
    »Ja!«, rief Thorpa, froh über die einfache Lösung. Dann
zögerte er. »Wie geht das?«
    »Nicht von der Zentrale aus. Es gibt in der Maschinensektion eine unabhängige,
manuelle Anlage zur Notabschaltung. Sie war gedacht für den Fall, dass
die Ikarus in die Hände eines Feindes gerät.«
    »Wo genau ist sie? Wie sieht sie aus?«
    Das Schott zur Zentrale öffnete sich langsam, und Doktor Anande trat ein.
Er wirkte für seine Verhältnisse ungewöhnlich zerrauft, so als
wäre er gerade aus dem Bett gefallen – was ja auch stimmte –
und atmete schwer. Das Öffnen der Schotts per Hand machte den Weg durch
die Ikarus zu einer Trainingsstrecke. Er nickte Thorpa zu und hörte
die nächsten Worte des Captains.
    »Ich gebe Sie jetzt an Weenderveen, er wird Ihnen sagen, wo genau die Notabschaltung
ist und wie sie betätigt wird. Beeilen Sie sich, Thorpa, drehen Sie der Ikarus den Saft ab, ehe unsere Gastgeber die Geduld verlieren, oder was
auch immer sie stattdessen haben.«
    »Kein Problem«,

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