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Rettungskreuzer Ikarus Band 022 - Die letzten Movatoren

Rettungskreuzer Ikarus Band 022 - Die letzten Movatoren

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 022 - Die letzten Movatoren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylke Brandt
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sind wie vorher, keineswegs. Aber ihre
Angriffslust wird vermutlich verschwunden sein.«
    »Schöne Vermutung«, spottete El'ak, doch der Kommandant der Grey
schien seinen Widerstand aufzugeben. Er trat einige Schritte zurück und
begann, mit knappen Worten Anordnungen in seinen Kommunikator zu sprechen. An
Bord der beiden Bergungsraumer brach jetzt mit Sicherheit rege Geschäftigkeit
aus. Cono wirkte ebenfalls so, als würde er Informationen mit den anderen
Movatoren austauschen und Sentenza nutzte den halb verschwiegenen Moment, um
zu Weenderveen zu gehen.
    »Okay, sagen Sie mir, wie Sie zu Ihrer Überzeugung kommen«, forderte
er ihn mit gedämpfter Stimme auf.
    »Wegen der Ikarus , Captain. Ich fragte mich, warum sie sich so aufführt
– und die Grey-Raumer nicht.«
    Sie tauschten einen Blick, der ihnen zeigte, dass beide Männer an die gleiche
Besonderheit des Rettungskreuzers dachten. Wie zur Bestätigung nickte der
Robotiker.
    »Genau. Darum bat ich Cono, einen der Roboter untersuchen zu dürfen,
die sie hatten ausschalten müssen. Und da fand ich dann meine Vermutung
bestätigt. Sehen Sie einfach selbst …«
    Weenderveen deutete auf die Maschine, die er in den letzten Minuten fachgerecht
auseinander genommen hatte. Wäre der Movator ein biologisches Wesen, dann
wäre es wohl das Gehirn, das dort frei vor Sentenza lag. Die Struktur war
ihm gänzlich unvertraute, was er auch nicht anders erwartet hatte, aber
trotzdem gab es etwas in dem Robotkörper, das ihm nur allzu bekannt vorkam.
Gleich einem feinen Spinnennetz hatte sich ein wie Quecksilber schimmerndes
Material über das »Gehirn« gelegt und sich darin verwoben. Während
Sentenza darauf starrte, bewegte sich die Substanz träge, als wäre
sie lebendig. Er hatte nie einen Blick in den Zentralcomputer der Ikarus werfen können, aber Sentenza war sich sicher, dass es dort ganz ähnlich
aussehen musste. Das fremdartige Silberzeug, das er damals eigenmächtig
in die Elektronik des neuen Rettungskreuzers eingespeist hatte und das dem Schiff
eine rasche, schwer begreifliche Art von Intelligenz gab, war von einem uralten,
abgestürzten Raumschiff gekommen. Einem Schiff der Outsider, wie er jetzt
wusste. Genau wie der »Virus«, der die Movatoren infizierte und gegen
ihre eigenen Leute trieb. Und beide Substanzen reagierten auf das Signal, das
von den Torpedos in der Hülle des Movatorenraumers ausging.
    Sentenza stieß ganz langsam den Atem aus, den er unbewusst angehalten
hatte.
    »Wenn wir die Ikarus retten wollen, dann müssen wir die Signalgeber
zerlegen«, bestätigte er nur ganz ruhig. Er hob den Blick und sah
Weenderveen an.
    »Und dann werden wir einen Weg finden müssen, den Zentralcomputer
in Zukunft vor solchen Beeinflussungen zu schützen, sonst kann das übel
ausgehen, wenn wir das nächste Mal auf die Outsider treffen.«
    »Das geht dann eh übel aus«, murmelte Weenderveen und schloss
die Abdeckung über dem Movatorenhirn. Cono und seine beiden Gefährten
waren vorsichtig genug, um dem »infizierten« Körper nicht zu
nahe zu kommen, und El'ak war noch beschäftigt. Früher oder später
würden sie nachforschen, was die Ikarus mit den Outsiderwaffen gemeinsam
hatte, aber jetzt war nicht die Zeit dafür.
    »Was ist mit Thorpa und Anande?«
    »Sie sind in den Anzügen und machen sich auf den Weg. Ich halte den
Kanal offen. Wenn sie etwas wollen, bin ich zur Stelle.«
    »Meinen Sie, die Ikarus wird ihnen gegenüber aggressiv werden?«
    »Schwer zu sagen.« Weenderveen kaute nachdenklich auf seiner Unterlippe.
»Es ist nur ein Gefühl, aber ich würde sagen, dass sie das nicht
wird. Sie hat damals dafür gesorgt, dass wir nach Schluttnick Prime gekommen
sind, als es uns übel ging, erinnern Sie sich? Und sie hat immer versucht,
nicht nur das Schiff selber zu retten, sondern auch die Besatzung. Es ist Outsiderzeug
im Computer, okay. Aber in der Ikarus scheint es uns adoptiert zu haben.«
    Sentenza nickte, aber sein Gesicht war düster.
    »Hoffen wir nur, dass es auch so bleibt, wenn die Kinder ungezogen sind.«

    »Oh verdammt.«
    Es war ein milder Fluch, aber schon mit das Härteste, was Thorpa je von
Doktor Anande gehört hatte. Das beunruhigte ihn, und langsam robbte der
Pentakka mit seiner Raumblase ein bisschen weiter durch den Flur, um an den
Ort des Geschehens zu kommen. Sie hatten sich darauf geeinigt, dass der Arzt
vorging und die Schotten

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