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Rettungskreuzer Ikarus Band 022 - Die letzten Movatoren

Rettungskreuzer Ikarus Band 022 - Die letzten Movatoren

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 022 - Die letzten Movatoren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylke Brandt
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ihnen sind, hätten wir umgehend allen verbliebenen Kampfeinheiten
befohlen, Ihre Schiffe anzugreifen und zu vernichten – oder bei dem Versuch
zu sterben.«
    »Ah. Und was haben Sie stattdessen festgestellt?«
    »Dass Ihr Körper in seiner natürlichen genetischen Struktur verändert
worden ist.« Der Movator hielt für einen Moment inne, als ob er auf
etwas lauschen würde, was ein unsichtbarer Bote ihm zuflüsterte. »Mehrfach.
Ihr System erinnert an einen Prototypen, an dem Veränderungen vorgenommen
und teilweise wieder rückgängig gemacht wurden, da sie sich nicht
bewährt haben.«
    »So kann man das auch sehen«, knirschte die Grey, aber ihre Worte
waren nicht an Cono gerichtet. Nein, eine Begrenzung der Lebenszeit auf dreißig
Jahre hatte sich nicht »bewährt«, nachdem die Grey ihre Freiheit
gewonnen hatten. Ebenso wie einige andere Geschenke ihrer Erschaffer, die die
Ceelie in langwierigen Prozessen wieder ausmerzen mussten.
    »Doch diese Veränderungen sind nebensächlich«, fuhr Cono
fort. »Bemerkenswerter ist, dass Ihr Stoffwechsel in die Lage versetzt
wurde, unter bestimmten Bedingungen Stoffe zu produzieren, die für den
Feind tödlich sind – und nur für ihn.«
    »Aber das würde bedeuten, dass Ihr ›Feind‹ und unsere Gegner
– die Outsider – die gleiche Rasse sind!«, schloss Sentenza den
Wortwechsel ab. »Soweit wir bisher wissen, kommen die Outsider aus einer
weit entfernten Galaxis; was sie nicht an ihren Eroberungsplänen hindert.«
    »Wir sind nicht darüber informiert, wie weit sich der Feind bereits
ausgebreitet hatte, aber wir befürchteten eine enorme Expansion. Sie haben
noch Zeit, sich vorzubereiten, denn im Moment sind die Streitkräfte des
Feindes konzentriert damit beschäftigt, unsere Zivilisation auszulöschen
und einige von denen, die sich mit uns im Kampf verbündet haben. Was Sie
hier antreffen, können nur Späher und Vorposten sein.« Der Movator
sagte ihnen nichts, was sie nicht schon wussten. Trotzdem war es bedrückend,
die Fakten aus seinem Mund zu hören. Von dem Angehörigen eines Volkes,
das nicht überlebt hatte.
    »Doch wir sind nun vernichtet, und der Feind wird sich dem nächsten
Gegner zuwenden. Vielleicht diesem Teil der Galaxis. Sie müssen auf den
Kampf vorbereitet sein. Wie viele von ihrer Art gibt es bisher?«
    Cono deutete wieder auf An'ta, und diese schüttelte den Kopf und lachte
freudlos.
    »Was erwarten Sie? Eine Armee von genetisch manipulierten Grey, die sich
den Outsidern in die Arme stürzen und sie dadurch töten? Ich weiß
nicht, wie erfolgreich Ihr Volk dabei gewesen ist, die Hairaumer zu knacken,
Cono, aber wir haben damit erhebliche Schwierigkeiten. Selbst wenn es Hunderttausende
von meiner Art geben würde, würde uns das kein Stück weiterhelfen,
denn wir kommen an die Outsider selber nicht heran. Davon abgesehen«, fuhr
die Grey ruhiger fort und atmete einmal tief aus, »davon abgesehen bin
ich bisher die Einzige.«
    Stille trat ein. Obwohl der Movator nichts sagte, war sein Schweigen Antwort
genug. Der Roboter vor ihnen rechnete vermutlich gerade die Wahrscheinlichkeit
aus, die sie hatten, den Ansturm der Outsider zu überstehen – und
kam zu dem Schluss, dass er hier keine Vergeltung für sein eigenes Volk
finden würde. Nur weitere Opfer für den Feind.
    Ehe der Movator ein paar realistische und vernichtende Bemerkungen dazu machen
konnte, zuckte er plötzlich zusammen. Ebenso wie die beiden anderen Roboter,
die sich seit ihrer Ankunft nicht mehr bewegt hatten.
    »Was ist passiert?«, fragte El'ak scharf, der bisher schweigend zugehört
hatte.
    »Wir werden angegriffen.« Conos Stimme blieb kühl. »Im Inneren
der Sphäre sind mehrere Gefechte ausgebrochen. Reparatur- und Kampfeinheiten
aus den Außenbereichen sind auf dem Weg in den Kern. Sie stehen nicht
mehr unter der Kontrolle der Planer. Und wir werden von außen beschossen.«
    »Outsider? Sind Sie Ihnen doch gefolgt!«, rief Sentenza und griff
nach seinem Kommunikator, um die Ikarus zu rufen. Der Rettungskreuzer
hatte gegen einen Hairaumer keine Chance. Wer war an Bord? Anande und Thorpa?
Verdammt, er konnte nur hoffen, dass sie das Schiff schnell genug aus der Gefahrenzone
kriegen würden.
    »Nein.« Cono unterbrach ihn mitten in der Bewegung. »Nicht der
Feind.« Der Movator richtete seinen Blick auf Sentenza.
    »Es ist Ihr eigenes Schiff.«
    Der Captain der Ikarus erstarrte

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