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Rettungskreuzer Ikarus Band 023 - Flucht von Borsai

Rettungskreuzer Ikarus Band 023 - Flucht von Borsai

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 023 - Flucht von Borsai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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Schweigen.
    »Das«, sagte er, »war Markasit Ansareks Erbe: das Implantat.
Wir haben es wirklich gefunden!«
    Asahi Drels geringschätziges Lachen ging im Jubel der Philosophen unter.
Das einzige Auge der alten Pilotin glitzerte gefährlich.
    Jason kippte vom Stuhl.
     

 
4.
     
    Die Flüge waren langweilig, fand Shilla. Es gab nichts Interessantes zu
sehen und auch ihre Gedankenfühler konnten nichts auffangen, was von Belang
gewesen wäre. Nicht, dass sie sich für die Aktivitäten der Bevölkerung,
insbesondere der Rebellen, interessiert hätte. Die vielen Lebewesen mit
ihren eigentümlichen Mustern stellten ein denkbar günstiges Versteck
für Jason und seine Helfer dar.
    Auffällig war, dass es nirgends Anzeichen von Unzufriedenheit gab. Ein
Phänomen, das ihr bereits auf Reputus begegnet war. Sofern sie einen Impuls
interpretieren konnte, befasste er sich mit alltäglichen Dingen, oder es
war kein wirklicher Sinn in dem Wirrwarr an Emotionen und banalen Überlegungen
zu erkennen. Shilla kam zu dem Schluss, dass man hier, anders als auf Reputus,
wo jeder seine wahren Gedanken durch vorgetäuschte Lobpreisungen verschleiert
hatte, die eigentlichen Empfindungen durch zusammenhangslosen Unsinn überlagerte.
    Ob die Angeli wussten, wie sie getäuscht wurden? Wenn ja, war es ihnen
offensichtlich egal. Oder sie behielten es für sich, denn Telepathen, die
als Gedankenpolizisten versagten, wurden für ihre Herren wertlos. Shilla
war nicht aufgefordert worden, ihre diesbezüglichen Entdeckungen preiszugeben,
darum schwieg sie. Zu schade, dass alle Angeli ihren Geist abschirmten. So gab
es keine Möglichkeit, konkret auszuloten, was sie wussten, wozu sie fähig
waren, inwieweit sie sich noch von den Vizianern unterschieden.. War das alles
– der Schirm um das Erhabene Kannya, die freiwillige Isolation voneinander,
das Schützen der eigenen Gedanken – wirklich nur auf die Xenophobie
und Soziopathie zurückzuführen? Oder hatten die Angeli einfach panische
Angst, Angst vor den Unterdrückten, die ihnen zahlenmäßig überlegen
waren und ihre wahren Absichten zu verbergen gelernt hatten?
    Shillas Blick schweifte über die künstlich geformte, eintönige
Landschaft. Diese Welt war wichtig wegen des nahen Sprungtors, das auf zwei
Ziele eingestellt werden konnte. Leider waren die Informationen in der Datenbank
nicht lückenlos. Immerhin hatte die Vizianerin herausfinden können,
dass das Umprogrammieren außerordentlich aufwändig war. Es wurde
nur sehr selten und nur für die Schiffe der Kit8ril und der Angeli durchgeführt.
Die meiste Zeit war das Standardtor für den normalen Verkehr offen. Wohin
führte der andere Weg? Befanden sich dort brisante Orte, über die
die Angeli im Auftrag des Nexus' wachten? Oder gelangte man auf dieser Route
ins Herz des Nexoversums? Sie brannte darauf, herauszufinden, was auf der anderen
Seite war, aber die Wahrscheinlichkeit, dass man sie an diesen geheimnisvollen
Platz senden würde, war nicht sonderlich groß. Vielleicht würde
sie mit der Zeit weitere Informationen erhalten.
    Im Moment war es jedoch müßig, Theorien aufzustellen. Die Daten reichten
allenfalls für Spekulationen und das primäre Problem hieß nach
wie vor Jason Knight. Davon durfte sie sich nicht ablenken lassen, so sehr auch
die anderen Informationen einluden, weiterzuforschen und die weniger reizvollen
Dinge zurückzustellen. Wie lange würde sie noch diese idiotischen
Ausflüge ertragen müssen, die ihr die Zeit für wichtige Recherchen
raubten, nur um Jason eine Gelegenheit zu geben, sich zu ihr durchzuschlagen,
damit sie ihn endlich aus dem Weg räumen konnte?
    Langsam wurde Shilla immer ungeduldiger. Der Primitive war wie ein Stachel in
ihrem Fleisch. Er störte, er machte sich ständig schmerzhaft bemerkbar:
Er war eine Gefahr!
    Seltsam, dachte sie, warum nur gelang es ihm, sie so sehr zu beschäftigen?

    Als Jason zu sich kam, fand er sich auf seiner Pritsche in der Baracke wieder.
Instinktiv drehte er sich in Richtung der Wärmequelle an seiner linken
Seite, um noch ein wenig zu dösen, da das Wecksignal noch nicht ertönt
war. Die vergangenen Stunden waren ziemlich rau gewesen und er fühlte sich
beschissen wie nach einer durchzechten Nacht. Wäre er an Bord der Celestine und seine Welt noch quasi in Ordnung, würde er den lausigen Tag verschlafen
haben.
    Es war angenehm warm.
    Und

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