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Rettungskreuzer Ikarus Band 026 - Antagonist

Rettungskreuzer Ikarus Band 026 - Antagonist

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 026 - Antagonist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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tun, um das Blatt doch noch zu wenden. Trotz aller Beschädigungen war
die Antagonist kampffähig.
    »Ensign Wild, wir können nicht länger warten. Aktivieren Sie
die taktische Darstellung!«
    Jamelia tat wie geheißen. Die Kampfpause war offensichtlich vorbei. Die
Techniker hatten eine Menge der Brückenanlagen wieder notdürftig in
Stand gesetzt. Die Notbrücke war noch weitgehend beschädigt, also
musste Sentenza mit dem arbeiten, was er hatte.
    »Das dritte Geschwader unter Admiral Leander benötigt unsere Verstärkung«,
gab Sentenza bekannt und zeigte auf ein besonders markiertes Objekt. Admiral
Leander war multimperischer Kommandooffizier und hatte das Kommando über
sieben Schlachtkreuzer sowie weitere 16 kleinere Einheiten. Davon hatte er bereits
mehr als die Hälfte verloren.
    »Ich habe einen Kurs berechnet!«, meldete Navtech Javanda. Der junge
Mann, knappe 20 Jahre alt, war unter dem Kommando Sentenzas zunehmend selbstsicher
geworden, jetzt hatte er vorauseilend Initiative ergriffen. Sentenza nickte
anerkennend. Noch ein Kandidat für eine außerplanmäßige
Beförderung, sollte er diese Schlacht überleben.
    »Danke, Mr. Javanda. Wir legen Vollschub an!«
    »Vollschub, Captain«, erklang die Bestätigung von Ensign Fask,
der sich unter Sentenzas Führung ebenfalls deutlich wohler zu fühlen
schien. Sentenza warf einen Seitenblick auf Jamelia Wild, die aufrecht hinter
der Konsole des XO stand. Er konnte weder Bitterkeit noch Enttäuschung
bei ihr erkennen. Sentenza stellte dies mit Beruhigung fest. Er benötigte
jetzt einen effektiven Ersten Offizier und es schien, als wolle sich Ensign
Wild wie eine erwachsene Frau verhalten.
    »Ensign Wild, geben Sie Gefechtsalarm.«
    »Gefechtsalarm, Sir.«
    Das Jaulen der Sirenen ertönte. Die Anlage der Brücke war beschädigt,
aber Sentenza hörte das Geräusch durch das geöffnete Schott aus
den Gängen. Es gab kein hektisches Fußgetrappel, es war ohnehin jeder
auf seinem Posten.
    »Stimmen Sie unsere Telemetrie mit dem Taktischen Offizier Admiral Leanders
ab, Ensign!«
    »Telemetrie abgestimmt. Wir empfangen Daten. Geschwaderchef hat uns in
das Geschwadernetz eingeloggt. Wir erreichen den gemeinsamen Angriffsvektor
in fünf Minuten.«
    »Feindanalyse?«
    Sentenza wollte, dass Wild redete, obgleich er es selbst auf der taktischen
Darstellung sehen konnte. Wenn Wild Meldung machte, hörten das die anderen
Besatzungsmitglieder der Brücke. Er wollte den Eindruck entstehen lassen,
dass Kommandant und XO trotz der widrigen Umstände effektiv zusammenarbeiteten
und die Sache im Griff hatten. Er konnte jetzt keine Zweifler gebrauchen.
    »Sieben Outsiderschiffe der Klasse II und III auf Angriffskurs. Admiral
Leander hat Defensivformation befohlen. Das Geschwader fällt auf Befehl
des Oberkommandos auf Vortex Outpost zurück.«
    Nicht nur das Geschwader, alle Schiffe fielen auf die Station zurück. Sentenza
wollte den Gedanken daran verdrängen, doch das sah für ihn fatal nach
der letzten Verteidigungsstellung vor dem Untergang aus.
    »Mr. Fask, Sie passen unseren Kurs automatisch an.«
    »Ich folge der Telemetrie, Sir.«
    Sentenza nickte zufrieden. Die Antagonist machte einen Schwenk, dann
war sie im Geschwader positioniert. Auf seinem mittlerweile wieder hergestellten
Schirm erschien das Gesicht von Admiral Iovis Leander. Der hagere Endfünfziger
sah genauso erschöpft aus wie alle anderen, doch machte er nicht den Eindruck
eines Mannes, der bereits aufgegeben hatte.
    »Captain Sentenza, ich begrüße Sie zurück in der Flotte
des Multimperiums.«
    »Danke, Sir!« Es machte keinen Sinn, mit Leander über die Länge
seiner Berufung zu diskutieren, vor allem, da dort draußen massenweise
Outsider herumflogen, deren höchstes Ziel es war, ihrer aller Dienstverträge
ein vorzeitiges Ende zu setzen.
    Leander hielt sich nicht mit weiteren Förmlichkeiten auf. Er bestätigte
Sentenzas Kommando und übermittelte ihm einige aktuelle Codes, dann wurde
die Verbindung auch bereits wieder beendet. Keine Zeit. Der Gegner nahte.
    »Wir bekommen einen Verteidigungsvektor!«, meldete Wild.
    »Fernwaffen ausrichten!«, befahl Sentenza. Einen Augenblick später
zielten die Werfer für Torpedos und Raketen in den Vektor, der der Antagonist zur Verteidigung zugewiesen wurde.
    »Gegner in Zielreichweite … in einer Minute.«
    »Feuern nach eigenem Ermessen!«
    Es machte keinen Sinn, spezielle

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