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Rettungskreuzer Ikarus Band 026 - Antagonist

Rettungskreuzer Ikarus Band 026 - Antagonist

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 026 - Antagonist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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Feuerbefehle zu geben, denn im Regelfalle wussten
die Zielrechner bereits, dass nur Massierung auf einen Punkt der Outsider-Abschirmung,
wenn überhaupt, eine Aussicht auf Erfolg hatte.
    Sentenza warf einen Blick auf die taktische Darstellung und kam zu einem Schluss.
    »Ensign, ich möchte, dass Sie die Energiebänke der Nahbereichswaffen
abschalten und die Energien auf die Schutzfeldgeneratoren umleiten.«
    Wenn Jamelia Wild mit diesem Befehl nicht einverstanden war, so ließ sie
sich nichts anmerken. Kurze Zeit später erloschen die Anzeigen der Strahler
und Plasmaemitter auf Sentenzas Konsole. Er konnte mit diesen Waffen ohnehin
nicht viel ausrichten, und einige von ihnen waren beschädigt. Außerdem
würde das Geschwader in wenigen Minuten die Reichweite der Plasmakanonen
von Vortex Outpost erreichen.
    Admiral Leander schien ähnlicher Ansicht zu sein. Sekunden später
kamen die Telemetriedaten vom Flaggschiff; er hatte dort die gleiche Maßnahme
getroffen.
    »Drei weitere Outsidergeschwader im Anflug!«
    Jetzt, wo das Schlachtfeld enger wurde und die Allianzflotte sich zusammenrottete,
wurden auch die Gegner zahlreicher. Dies war in der Tat die letzte Gefechtsstellung.
Danach gab es nichts mehr, was sich zu verteidigen lohnte.
    Sentenza beherrschte sich, um nicht auf dem Ortungsschirm nach der Ikarus zu suchen. Sonja würde schon das Richtige tun.
    Er betete, dass sie rechtzeitig verschwinden würde. Er betete, dass sein
Kind all dies unbeschadet überleben würde, auch, wenn er es wahrscheinlich
niemals zu Gesicht bekommen würde. Sentenza schluckte. Dies war in der
Tat eine verdammt schlechte Zeit zum Sterben.
    »Salve 1!«, meldete Ensign Wild mit vibrierender Stimme.
    Das Finale hatte begonnen.

    Großadmiral Kallikas Hände verkrampften sich um die Armlehnen, als
die Behemoth sich wie ein wütender Stier schüttelte, der einen
ungebetenen Reiter abwerfen wollte. Überall flammten rote Kontrollen auf,
und Flüche rauschten ebenso schnell durch die Brücke des gigantischen
Kampfschiffes, wie sie durch hektische Aktivität wieder unterdrückt
wurden. Templeton Ash deutete die Schadensanzeigen, die über das Kommandopult
von Captain de Silvestri flimmerten, und die Angst schnürte ihm die Kehle
zu. Die Behemoth war schwer getroffen worden, und nur ihre schiere Größe
und der Feuerschutz der umliegenden Einheiten hatten die endgültige Zerstörung
des Flaggschiffes noch einmal verhindert. Auf dem Bildschirm vor ihm erkannte
Ash eine glühende Feuerblume, die sich rasch im Weltall ausbreitete: Es
hatte einen der Hairaumer erwischt. Helle, gleißende Feuerbälle rauschten
an der Behemoth vorbei und fraßen sich in das Schutzfeld eines
zweiten Haischiffes, schienen es durchzuschütteln. Die Plasmakanonen von
Vortex Outspost hatten sich offenbar eingeschossen und spien die ultraheißen
und hochverdichteten Plasmabolzen in methodischer Regelmäßigkeit
aus. Wo sie mit dem gezielten Wirkungsfeuer mehrerer Schiffe aufeinander trafen,
waren sie in der Lage, die Schutzfelder der Hairaumer aufzureißen. Doch,
wie Ash mittlerweile hatte feststellen müssen, war das oft nicht genug:
Die Struktur der Hairaumer, das Material, aus dem sie gefertigt waren, war noch
einmal so gut wie der beste Schutzschirm. Ein Outsiderschiff war nicht leicht
zu knacken, und es wartete im Regelfalle nicht darauf, bis man die nächste
gemeinsame Salve koordiniert hatte.
    Es schlug zurück.
    Die tanzenden Lichtfinger hatten sich tief in die Seite der Behemoth gebohrt und einen Streifen der Zerstörung durch das Schiff geschnitten.
Kallika ignorierte die Schäden an seinem Flaggschiff. Er kommandierte eine
Flotte.
    De Silvestri hatte dieses Privileg nicht. Seine Lippen waren blutleer, in seinem
Gesicht zuckte es. Seine Befehle kamen im Stakkato. Meldungen überschlugen
sich, und der Captain hatte offenbar alle Hände voll zu tun, um sich einen
ersten Überblick zu beschaffen. Überall waren Schadenskontrollteams
aktiv und versuchten, Brände zu löschen und eingeschlossene Besatzungsmitglieder
aus automatisch abgedichteten Sektionen zu retten.
    Schließlich wandte sich de Silvestri an Kallika. Seinem Gesicht war anzusehen,
dass ihm das Folgende nun außerordentlich schwer fiel.
    »Großadmiral, ich empfehle, den Flottenleitstand auf ein anderes
Schiff zu verlegen. Die Behemoth ist am Ende ihrer Kräfte angelangt.«
Er stockte, dann fuhr er mit belegter

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