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Rettungskreuzer Ikarus Band 028 - Welt der Adlaten

Rettungskreuzer Ikarus Band 028 - Welt der Adlaten

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 028 - Welt der Adlaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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gegenüber der Ikarus -Crew
und Anande insbesondere gesorgt. Der Erfolg der Mission wäre in Frage gestellt.
    Dank des Heilmittels würde es keine Erkrankungen geben. Anande hatte einige
Mühe gehabt, Sonja zu beruhigen, und obwohl Sentenza dem Arzt vertraute,
ganz konnte er das Unbehagen nicht unterdrücken, das er bei dem Gedanken
empfand, ob Komplikationen wirklich auszuschließen waren. Natürlich
hatte es auch auf Cerios III Schwangere gegeben, die von den Keimen infiziert
worden waren, und die gesamte Bevölkerung war geimpft worden. Soweit bekannt,
waren alle Geburten im herkömmlichen Sinn normal verlaufen, und auch die
Babys entwickelten sich unauffällig. Es gab jedoch Krankheiten und Veränderungen,
die sich erst nach einigen Jahren zeigten – und so lange lag der Vorfall
noch nicht zurück, dass entsprechende Beobachtungen jegliche Zweifel hätten
zerstreuen können. Sentenza war klar, dass er Sonja nicht durch schöne,
aber leere Worte trösten konnte. Es blieb ihnen nichts anderes übrig,
als abzuwarten und zu hoffen. Um sich abzulenken, stürzte sich Sonja wie
eine Besessene in die Arbeit. Unwillkürlich wünschte sich Sentenza,
Sonja wäre auf Vortex Outpost geblieben. All das wäre ihr und dem
Kind erspart geblieben.
    Sentenza hatte Anande gebeten, die Projekte fortzusetzen und es ihm und der
Crew der Ikarus zu überlassen, den Tod von Krshna aufzuklären.
Der Arzt hatte ohnehin alle Hände voll zu tun, die neugierigen Fragen der
Kollegen abzuwehren, die Anyada Shen und Truman Nadir plötzlich für
mindestens ebenso interessante Versuchsobjekte hielten wie bisher die Lediri.
Nachdem die erste Aufregung verebbt war, konzentrierte sich das Team endlich
wieder auf die vordringliche Aufgabe.
    Es konnte sich ohnehin nur um einen äußerst tragischen Unfall handeln,
so dass kein Anlass zur Sorge gegeben war.
    Oder?
    »Es existieren keinerlei Aufzeichnungen über den Vorfall«, erläuterte
Sonja DiMersi die ersten Ergebnisse auf der Besprechung, zu der Sentenza Weenderveen,
Thorpa und die Botschafter zitiert hatte,. Ȇberall sind Kameras installiert,
nicht, um uns zu beobachten ...«
    Sentenza zuckte zusammen. Verdammt, überall wachte jemand über seine
und die Schritte der anderen. Und brauchte man mal die Erkenntnisse eines dieser
Beobachter, dann ließen sie einen prompt im Stich.
    »... sondern um sogleich reagieren zu können, falls jemand Unterstützung
benötigt. Im Moment des Unglücks war Krshna allein. Kein Roboter befand
sich in Sichtweite. Sein persönlicher Begleiter befand sich gerade auf
einem Botengang und übergab neue Anweisungen an ...«, sie blickte
auf ihre Notizen, »... Dr. Fritz. Die einzige Aufzeichnung, die wir haben,
dokumentiert, dass die fragliche Maschine plötzlicher Hitze ausgesetzt
wurde und geschmolzen ist. Das lässt den Schluss zu, dass Krshna, der just
in diesem Augenblick an dem Aggregat vorüber ging, durch das herabtropfende
Metall getötet wurde.«
    »Was heißt der Hitze ausgesetzt ?«, fragte Weenderveen.
»Ein Kabelbrand oder etwas Ähnliches erzeugt keine solchen Temperaturen,
die Metall zum Schmelzen bringt, dazu in solch einer Menge.«
    »Aber ein Strahler«, sagte Cornelius leise, doch für alle hörbar.
    »Das ist doch Unsinn«, raschelte Thorpa. »Weshalb sollte Krshna
auf eine Maschine schießen? Besaß er überhaupt eine Waffe?«
    »Nein«, antwortete Sonja. »Zumindest ist keine bei ihm oder in
der Nähe der Leiche gefunden worden.«
    »Der Schuss ist auch nicht von ihm abgefeuert worden«, gab Cornelius
seine Überlegungen preis, »sondern von jemand, der sich im blinden
Winkel der Kamera aufgehalten hat. Außerdem nahm der Schütze die
Waffe mit sich, um keine verräterischen Spuren zu hinterlassen. Thorpa
hat Recht. Welchen Grund sollte Krshna gehabt haben, eine Maschine zu beschießen?
Und dann bleibt er auch noch unter dem schmelzenden Metall stehen? Nein, das
ergibt keinen Sinn. Auch wäre der Vorgang beobachtet und vielleicht noch
rechtzeitig aufgehalten worden.«
    »Womöglich hatte er Wahnvorstellungen oder hielt dieses Leben nicht
mehr aus«, mutmaßte Sonja. »Ständig die Erinnerung an all
die Toten, die das Juvenil-Experiment verursacht hat. Ein einsames Leben auf
einer geheimen Welt. Isoliert bis in alle Ewigkeit. Nur dann erwünscht,
wenn sein Können gebraucht wird. Er wäre nicht der Erste, den Schuldgefühle
Gespenster sehen

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