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Rettungskreuzer Ikarus Band 029 - Tod den Unsterblichen

Rettungskreuzer Ikarus Band 029 - Tod den Unsterblichen

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 029 - Tod den Unsterblichen
Autoren: Irene Salzmann
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Ich habe den Job auf Vortex Outpost angenommen und mich
in meine Arbeit gestürzt, um darüber hinweg zu kommen.«
    »Warum habt ihr damals auf Ymü-Tepe nur dieses unselige Experiment
durchgeführt?«
    »All diese Männer, Frauen und Kinder, fast jeder von ihnen hat jemanden
verloren, den er liebte.«
    »Glaube mir, nach einigen Stunden Schlaf, einer heißen Dusche und
einem starken Kaffee fühlst du dich wieder besser. Vielleicht solltest
du, was dich bewegt, niederschreiben. Das hilft auch. Aber ruh dich erst einmal
aus. Denk daran, wir brauchen dich frisch und munter. Wenn du abgelenkt bist
und Fehler begehst, kannst du niemandem von Nutzen sein.«
    Der Kaffee!
    Es war so offensichtlich gewesen. Niemand nannte Cerios III Ymü-Tepe
oder kannte Freelich-Schnitzel außer jenen, die längere Zeit auf
dem Planeten gelebt und angefangen hatten, sich als Einheimische zu fühlen.
Dazu Careenas Kummer über den verstorbenen Mann und ihr Verständnis,
als wäre sie selbst dort gewesen und eine der Betroffenen. Die beruhigenden
Worte, die eigentlich nur Anyadas Depressionen verstärkt hatten. Und der
Kaffee. Zweifellos hatte Careena starke Drogen unter die Getränke gemischt,
durch die Anyada empfänglich für die Beeinflussung wurde. Der Siegelring
mochte eine hohle Kammer bergen – das ideale Versteck für ein lösliches
Pulver. Wäre der perfide Plan aufgegangen, hätten Anyadas niedergeschriebene
Gedanken wie ein Abschiedsbrief gewirkt. Es passte alles zusammen. Der Wunsch,
eine gute Freundin zu haben und wenigstens vorübergehend ein normales Leben
genießen zu dürfen, hatte sie blind werden lassen.
    Sie war ja so dumm gewesen ...
    Plötzlich wurde es Anyada schwindelig.
    Sie hörte An'ta husten und sah verschwommen, wie die Grey langsam in die
Knie ging.
    Thorpa lag schräg über seinem Spezialsitz.
    »Du hast es also erraten«, sagte Careena kalt, »leider etwas
zu früh. Ich hatte nicht vor, Weenderveen zu töten. Auch An'ta und
Thorpa sollte nichts passieren, da sie mit der Sache nichts zu tun haben. Würde
ich wahllos töten, wäre ich nicht besser als ihr. Doch nun bleibt
mir keine andere Wahl, denn sie würden sich erinnern und ebenfalls Eins
und Eins zusammen zählen.«
    »Warum?«, flüsterte Anyada bitter. Sie vermochte kaum noch etwas
zu sehen. Ihre Lider wurden schwer. In ihrem Hals kratzte es, so dass sie nicht
weiter sprechen konnte.
    »Warum?«, vernahm sie Careenas Stimme wie aus weiter Ferne. »Ihr
habt meinen Mann ermordet. Er war eines der ersten Opfer, die euer Juvenil-Experiment
forderte, und als es endlich ein Gegenmittel gab, was es für ihn bereits
zu spät. Auge um Auge, Zahn um Zahn. Und wenn ich mit dir fertig bin, werde
ich Noel Botero finden und ebenfalls töten.«

    Die wohlige Wärme war verschwunden. Stattdessen herrschte empfindliche
Kälte. Das Dunkel war auch nicht länger angenehm sondern beklemmend.
    Im gleichen Moment, wie sein Gefühl zurückkehrte, setzte auch seine
Erinnerung ein.
    Es war ein Schock.
    Er wimmerte und glaubte, den erlittenen Schmerz und das grauenhafte Unfassbare erneut zu spüren, das ihn mit sich gerissen und alles ausgelöscht
hatte.
    Etwas klapperte erbärmlich.
    Zähne.
    Seine Zähne.
    Plötzlich war er hellwach und fror – aber er wusste alles.

    Careena Wiland blickte auf die schlaffen Körper zu ihren Füßen
hinab. Sie verspürte keinen Triumph, dass sie nach Krshna und Nadir nun
auch Shen zur Strecke gebracht hatte. Sylvio wurde dadurch nicht wieder lebendig,
und das befriedigende Gefühl der Genugtuung, dass sie zumindest ihre Rache
bekommen hatte, wollte sich nicht einstellen.
    Kein Gericht hatte die Mörder verurteilt und bestraft. Stattdessen hielt
jemand seine schützende Hand über die Drei, die ungeschoren davon
gekommen waren und sich irgendwo ihres ewigen Lebens erfreuen durften. Das konnte
einfach nicht sein! Careena war zur Mörderin geworden, aus Liebe zu ihrem
Mann, für den sie Gerechtigkeit forderte. Ob Anyada, ihre Kollegen und
vielleicht auch Botero ihre Tat jemals bereut hatten, interessierte Careena
nicht. Auch das brachte die Verstorbenen nicht zurück.
    Der Tod von Weenderveen, Thorpa, An'ta und Kravic war nicht geplant gewesen.
Erst ein Unfall und dann Notwendigkeiten, denn Careena durfte jetzt noch nicht
entlarvt werden.
    Einer der Vier, die das Juvenil erfunden hatten, war noch übrig. Erst wenn
sie auch ihn gestellt hatte, würde es
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