Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rettungskreuzer Ikarus Band 029 - Tod den Unsterblichen

Rettungskreuzer Ikarus Band 029 - Tod den Unsterblichen

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 029 - Tod den Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
Vom Netzwerk:
zu seiner
Unterstützung hier behalten. Die anderen werden angewiesen, ihre Sachen
zu packen und auf die Paracelsus zurück zu kehren. Und was Dr. Shen
betrifft«, Sentenza seufzte, »sie hat zugestimmt, unser Lockvogel
zu sein, um Kravic aus seinem Versteck zu locken.«
    »Und wenn es schief geht?«, fragte Sonja. »Wir haben bereits
Nadir und Krshna verloren. Und Weenderveen. Ist es das wirklich wert? Wäre
es nicht besser zu warten, bis die Lediri ihn an uns ausliefern? So sehr ich
mir auch wünsche, diesen Kravic in die Finger zu bekommen und dafür
zu sorgen, dass er den Rest seines erbärmlichen Lebens auf einem Strafplaneten
verbringt, Weenderveen und die anderen hätten bestimmt nicht gewollt, dass
noch mehr Menschen sterben – ihretwegen.«
    »Ich verstehe euch und teile eure Bedenken.« Sentenza schien mit sich
zu ringen. »Trotzdem. Vertraut mir. Ich weiß, was ich tue.«
     

 
5.
     
    Zwei Stunden später wurde Dr. Kravic von den Wartungsrobotern aus dem Belüftungssystem
gezogen. Er war tot.
    Nachdem Sentenza die Nachricht von einem Roboter erhalten hatte, bat er Sonja,
Cornelius und Pakcheon, ihm zum Quartier des Toten zu begleiten. Dort hatten
ihn die Maschinen auf der Liege aufgebahrt. Anande, der unter einem Vorwand
das Labor verlassen hatte, fand sich ebenfalls ein. Über diese unerwartete
Entwicklung sollte zunächst Stillschweigen bewahrt werden.
    »Er hat sich eine tödliche Dosis Valektosin in den linken Oberarm
injiziert«, stellte der Arzt nach einer kurzen Untersuchung fest. Mit behandschuhten
Fingern tastete er den Körper der Leiche ab. »Dr. Kravics muss binnen
weniger Minuten tot gewesen sein. Valektosin in dieser Menge führt zu Organversagen.
Letztlich starb er an Herzstillstand.« Er reichte Sentenza zwei versiegelte
Beutel. »Die Spritze. In ihr sind noch Restspuren des Medikaments enthalten.
Und die Waffe, mit der die Roboter eliminiert wurden.«
    Sentenza betrachtete sie flüchtig und legte die Beweismittel in eine Schachtel.
»Litt er starke Schmerzen?«
    Die Leiche war nicht allzu weit von der Schachtöffnung entdeckt worden.
Obwohl die Roboter den Körper nur unter Mühen zu bergen vermochten
und ihn anschließend auf der Liege ausstreckten, war zu erkennen, dass
sich die Muskeln im Todeskampf angespannt hatten. Die Gliedmaßen waren
leicht angewinkelt, die Hände zu Fäusten geballt. Getrocknetes Blut
klebte unter den Fingernägeln, die sich Kravics ins eigene Fleisch getrieben
hatte.
    »Dass sich die Muskeln verkrampfen, ist bloß ein Reflex. Er dürfte
nicht viel gespürt haben, da auch das Gehirn und damit sämtliche Reizleiter
ihre Funktion einstellen.«
    »Woher hatte er das Mittel?«, erkundigte sich Sentenza. »Der
Septimus äußerte die Vermutung, dass Kravic Objekte, die er zu benötigen
glaubte, verschluckt haben könnte. Aber eine Spritze ...?«
    Nachdenklich blickte Anande auf die Leiche. »Eine sinnvolle Theorie. Ich
werde mit einer Sonde überprüfen, ob es zutreffen könnte, dass
er Gegenstände im Magen oder Darm verwahrte. Allerdings dürfte das
auf die Spritze tatsächlich nicht zutreffen. Weshalb auch. Valektosin ist
ein gängiges Beruhigungsmittel. Sie finden es in jedem Verbandskasten.
Alles, was Dr. Kravic tun musste, war, sich das pure Serum statt des korrekten
Mischungsverhältnisses zu injizieren. Was er dafür benötigte,
fand er in seinem oder jedem anderen Zimmer, in dem er sich vielleicht eine
Weile versteckt hielt. Sie brauchen nur die bewohnten Quartiere zu überprüfen.
Auch in der kleinen Krankenstation gibt es einen Erste-Hilfe-Kit.«
    »Demnach könnte sich Kravic überall mit Leichtigkeit bedient
haben«, stellte Sentenza fest.
    Anande setzte die Untersuchung fort. »Die Kleidung ist am Ärmel und
über dem linken Knie eingerissen. Es finden sich Abschürfungen an
den Knöcheln der Hände und an der Stirn. Am Kinn hat der Tote ein
Hämatom. Dies lässt auf einen Kampf schließen.«
    Cornelius räusperte sich verlegen, während er seine Brille mit einem
Zipfel seiner Jacke putzte. »Den Kinnhaken habe ich ihm verpasst.«
    »Aha, das war wohl Diplomatie«, kommentierte Anande trocken. »Dann
dürfte er sich die übrigen Verletzungen zugezogen haben, als er durch
das Belüftungssystem robbte. Ich kann überdies keine Kampfspuren im
Zimmer entdecken – von den verschmorten Robotern einmal abgesehen. Von
daher möchte ich ausschließen, dass

Weitere Kostenlose Bücher