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Rettungskreuzer Ikarus Band 029 - Tod den Unsterblichen

Rettungskreuzer Ikarus Band 029 - Tod den Unsterblichen

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 029 - Tod den Unsterblichen
Autoren: Irene Salzmann
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eine zweite Person beteiligt
war. Dr. Kravic hat, meiner Meinung nach, Selbstmord begangen. Vielleicht sah
er darin den einzigen Ausweg für sich: Lieber wollte er sterben, als zu
einem Strafplaneten deportiert zu werden oder sich auf Sumire-A zu verstecken,
bis er entweder verhungerte oder gefunden und doch noch dem Gericht übergeben
wurde.«
    Aus der Brusttasche des lädierten Anzugs zog Anande einen gefalteten Zettel,
den er vorsichtig auseinander zog. Es handelte sich um den Ausdruck eines Memopads.
    Sentenza nahm es entgegen und überflog die wenigen Zeilen.
    »Das ist Kravics Geständnis. Es weist viele Tippfehler auf, als hätte
er es in aller Eile verfasst. Eine persönliche Unterschrift gibt es nicht.
Hören Sie zu:
    Ich habe Krshna getötet. er hatte es verdient. Leute wie er stehlen
durch ihre Irrlehren unsere Familien. Ich tat es für Trina und Raya.
    Ich habe Nadir getötet. Er war ein Freund von Krshna. Sektierer und ihre
Freunde müssen ausgerottet werden.
    Ich habe Shen getötet. Sie war mit Krshna befreundet und verdinte dasselbe
Schicksal.
    Ich wollte Weenderveen nicht töten. Das war ein Unfall. Es tut mir Leid.
    Ich weiß, dass man mich fassen wird. Bevor man mich auf einen Strafplaneten
verbannt, will ich mich selbst richtn.
    Dr. Hero Kravic. «
    Stille.
    »Aber Dr. Shen ist doch gar nicht tot«, sagte Sonja.
    »Entweder hat er eine Bombe, die noch nicht aktiviert wurde, oder etwas
Ähnliches vorbereitet ...«, überlegte Cornelius.
    »... oder der wahre Mörder ist immer noch auf freiem Fuß und
wollte Kravic, unseren Hauptverdächtigen, benutzen, um den Verdacht von
sich abzulenken«, ergänzte Pakcheon. »Denken Sie nach. Dr. Kravic
war cholerisch, direkt und recht prim ... schlicht. Im Affekt hätte er
vielleicht jemanden erschlagen können, aber er wirkte nicht wie ein kaltblütiger
Mörder, der von langer Hand den Tod seiner Opfer plant. Kravic wäre
nie auf die Idee gekommen, Dr. Shen psychisch zu zermürben. Für ein
solches Vorgehen war er weder subtil noch geduldig genug. Obwohl er sich vor
mir fürchtete, sollte ich seine Gedanken lesen, um zu bestätigen,
dass er nichts mit den Vorfällen zu tun hat. Leider gehört er zu den
wenigen Personen, deren Gedanken von einem Telepathen nicht aufgefangen werden
können, sonst wüssten wir mit Sicherheit, ob er etwas mit den Anschlägen
zu tun hat oder nicht. Dagegen spricht auch, dass wir keine Komponenten für
Waffen, Störsender und Dergleichen in seinem Gepäck fanden. Ich bin
davon überzeugt, die Untersuchung der entsprechenden Stellen mit einer
Sonde können Sie sich sparen.«
    »Die Waffen könnte er im Luftschacht oder in einem anderen Versteck
deponiert haben«, warf Sonja ein, unzufrieden mit dieser Theorie. »Und
ob Dr. Shens Depressionen mit den Attentaten in einem Zusammenhang stehen, ist
immer noch reine Spekulation.«
    »Wenn der Täter mit den Eigenarten des Juvenils vertraut ist, wusste
er, dass es sämtliche Spuren eines toxischen Mittels tilgen würde
und es unmöglich ist, einen Giftanschlag nachzuweisen«, sagte Anande.
»Für mich sieht Dr. Shens Zusammenbruch nicht mehr nach einem bloßen
Zufall aus. Außerdem stimme ich Pakcheon zu. Ein solches Vorgehen passt
nicht zu Dr. Kravic.«
    »Und die Waffen?« Sonja blieb hartnäckig. »Hatte er die
Einzelteile ... äh ... verschluckt oder anderswo versteckt?«
    »Die Erklärung findet sich vielleicht später«, meinte Sentenza
und verpackte auch die Notiz in einer Klarsicht-Tüte. »Dr. Anande
wird den Toten gründlich untersuchen.«
    »Hier ist noch etwas.« Anande hatte sich wieder der Leiche zugewandt.
Er bog ihre linke Faust auf und zog ein weißes Tuch hervor. Behutsam entknüllte
er es. »Ein Taschentuch. Sauber, auf den ersten Blick hin, nur zerknittert.
Mit einem gestickten ›C‹.«
    »›C‹ wie Cornelius«, bemerkte Sentenza. »Das ist doch
Ihr Taschentuch, Septimus. Wie kommt es zu der Leiche?«

    »Er weiß, was er tut.«
    An'ta schritt aufgebracht in dem kleinen Zimmer auf und ab: Vier Schritte vor,
Kehrtwendung, vier Schritte zurück, Kehrtwendung ...
    Anyada Shen beobachtete sie ungerührt. »Regen Sie sich nicht auf.
Es ist mein Leben, und ich bin nicht so schnell umzubringen.«
    Abrupt blieb An'ta stehen. »Das haben Ihre Kollegen auch geglaubt. Und?
Jetzt sind sie tot. Der Mörder hat gelernt. Er weiß, zu welchen Mitteln
er greifen muss, um jemanden wie Sie so
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