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Rettungskreuzer Ikarus Band 029 - Tod den Unsterblichen

Rettungskreuzer Ikarus Band 029 - Tod den Unsterblichen

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 029 - Tod den Unsterblichen
Autoren: Irene Salzmann
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umzubringen, dass er auch tot bleibt.
Ich kann verstehen, dass Sie den Kerl stellen wollen. Mir – und allen anderen
– geht es genauso. Auch ich habe einen ...«, sie zögerte, denn
das Wort Freund wollte ihr nicht so leicht über die Lippen kommen,
»... Kameraden verloren. Aber ist der Preis, der vielleicht gezahlt werden
muss, nicht viel zu hoch? Oder wollen Sie sich bloß opfern, weil Sie immer
noch der Ansicht sind, dass Sie für die Ereignisse auf Cerios III büßen
müssen?«
    »Ich habe mit Pakcheon gesprochen«, erwiderte Anyada unangenehm berührt.
»Wie Sie mich erlebt haben ..., das war nicht wirklich ich. Inzwischen
verspüre ich keinerlei Todessehnsucht mehr, und er kann das bestätigen.
Ich möchte leben und den Fehler wieder gut machen, indem ich durch meine
Forschungen der Menschheit helfe. Sie täuschen sich, wenn Sie glauben,
ich wäre froh, würde ich durch ein Attentat sterben.«
    »Hätten Sie dieses skrupellose Vorgehen Kravic zugetraut?«
    »Nein, gewiss nicht. Ich kann auch nicht nachvollziehen, weshalb er mich
wegen etwas so Lächerlichem wie einem gestohlenen Artikel würde umbringen
wollen. Falls das wirklich der Grund ist und er auch die Schuld an meinem Zusammenbruch
trägt. Falls er Krshna und Nadir auf dem Gewissen hat ...« Anyada
schüttelte den Kopf. »Irgendwie kann ich es einfach nicht glauben.
Was mir passierte, passt auch nicht mit den Attentaten auf die beiden zusammen.
Kravic soll mich manipuliert haben? Ich habe mit dem Mann kaum mehr als drei
Worte am Tag gewechselt. Wie soll er das geschafft haben? Sind Sie sicher, dass
es nicht jemand anderes war?«
    »Vielleicht ist Kravic gerissener, als wir alle dachten. Immerhin konnte
er aus seiner Haft entkommen«, erinnerte An'ta.
    »Er saß ja auch nicht in einer gesicherten Zelle, und die Lediri-Roboter
dürften mit ihrem Wach-Auftrag überfordert gewesen sein. Unter solchen
Rahmenbedingungen kann vermutlich sogar ein Kind ausbrechen.«
    »Hören Sie! Wir schreiben Ihnen nicht vor, wie Sie Ihre Pinzette halten
sollen, und Sie –«
    »Sie sollten nicht streiten«, bemühte sich Thorpa, die Wogen
zu glätten.
    »Wir streiten nicht«, sagten beide Frauen gleichzeitig.
    Thorpa duckte sich unwillkürlich.
    Das Summen der Tür rettete ihn.
    »Es ist Dr. Wiland«, sagte An'ta mürrisch. »Darf sie herein?«
Die Xenobiologin war Anyada stets ein willkommener Gast, doch An'ta hielt sich
stur an die Routine.
    »Aber sicher.«
    »Hallo, Anyada«, begrüßte Careena die Anwesenden, »An'ta,
Thorpa. Da ich noch etwas Zeit habe, bis mein Dienst beginnt, wollte ich kurz
vorbei schauen.«
    Der Roboter, der sie begleitet hatte, blieb draußen bei seinen Kollegen.
    »Hallo, Careena. Schön, dass du dich wieder einmal blicken lässt.
Hast du deine Sachen schon gepackt, um auf die Paracelsus überzusetzen?«
    »Nein, ich gehöre zu denen, die noch einige Tage bleiben und Anande
assistieren.« Sie setzte sich Anyada gegenüber auf einen freien Sessel.
Unbewusst strich sie mit dem Zeigefinger über einen Kratzer im Rahmen ihres
Memopads.
    »Wo hast du den roten Fleck auf der Wange her?«, wunderte sich Anyada.
»Es ist doch nicht schon wieder etwas geschehen?«
    »Oh, das ... Nein, nein, es ist alles in Ordnung. Am Verschluss meiner
Bluse war eine scharfe Stelle. Ist nicht weiter schlimm. Kommst du heute ins
Labor?«
    »Wahrscheinlich nicht. Diese Herrschaften hier wollen, dass ich in meiner
Kabine bleibe, bis der flüchtige Dr. Kravic gefunden ist. Ausgerechnet
Kravic. Ich kann es immer noch nicht glauben.«
    Careena zuckte mit den Schultern. »Ich fand ihn widerlich.«
    Plötzlich runzelte Anyada die Stirn. »Das ist doch Nadirs Memopad.
Wieso hast du es?«
    Verblüfft blickte Careena zwischen dem Board und Anyada hin und her. »Wie
kommst du darauf, dass es Nadirs ist? Weshalb sollte ich seines haben?«
    »Unter deinem Daumen ist ein Kratzer. Den hatte Nadirs Memopad schon ewig.
Moment ...« Anyada fiel die Szene im Labor wieder ein. »Bevor Nadir
mit Weenderveen das Labor verließ ist es ihm heruntergefallen. Deines
auch. Dann hast du ihm wohl versehentlich –«
    Anyada verstummte.
    Versehentlich?
    Andere kleine Dinge kamen ihr mit einem Mal in den Sinn:
    »Was gäbe ich dafür, wieder einmal ein richtiges Freelich-Schnitzel
zu essen.« – »Mit schwarzen Bohnen.«
    »Oder gibt es gar einen Mr. Wiland beim Raumcorps?« – »Gab,
aber er ist gestorben.
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