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Rettungskreuzer Ikarus Band 031 - Das Projekt

Rettungskreuzer Ikarus Band 031 - Das Projekt

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 031 - Das Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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versteinerter Miene gelauscht. Jetzt schlug sie
ihre langen Beine übereinander und sah demonstrativ auf die Uhr. »Wann
soll es denn losgehen?«
    Sentenza stand auf und strich seine Uniformjacke glatt. »Die Wissenschaftler
beziehen zur Stunde ihr Laboratorium. Sobald der Prototyp der Zeitmaschine fertig
ist und getestet wurde, wird die Ikarus entsprechend umgerüstet.«
    »Und dann geht's los.«
    »Ja.« Er wechselte einen langen Blick mit Sonja. »Dann geht es
los.«

    Danilo Tesmer hasste Raumanzüge. Vor allem, wenn es sich nicht um die gepanzerte
und mit Schutzschilden versehene Variante handelte, die er von seiner Zeit im
Raummarinedienst der Galaktischen Kirche gewohnt war. Raumanzüge machten
ihn verwundbar; selbst ein harmloser Streifschuss konnte tödlich sein,
wenn man dadurch unfreiwillig in Kontakt mit dem kalten Vakuum des Alls kam.
    »Na, was sagen Sie? Ist doch gemütlich, oder?«
    Tesmer drehte sich zu Commodore Färber um, dessen Stimme in seinem Helmlautsprecher
dröhnte, und schnitt eine Grimasse. Die Höhle, in der sie sich befanden,
war von einem Pioniertrupp des Raumcorps in den letzten Wochen in diesen atmosphärelosen
Asteroiden gegraben worden. Während der Bohrungen und Sprengungen hatte
man aus Sicherheitsgründen die Tunnel noch nicht mit Sauerstoff geflutet,
um das Risiko von plötzlichen Bränden gering zu halten. Nun aber war
die unterirdische Anlage fertig, die Lampen und die Heizung waren installiert,
und große Generatoren tief im Inneren des Asteroiden hatten damit begonnen,
Sauerstoff in die Tunnel zu pumpen. Noch war die Atmosphäre in dem Labor
zu dünn und die Temperatur weit unter dem Gefrierpunkt, aber schon in einigen
Stunden, wenn die Wissenschaftler mit ihren Möbeln und ihren Geräten
einzogen, würden sie sich ohne die lästigen Raumanzüge bewegen
können.
    »Sehr gemütlich sogar«, entgegnete Tesmer. »Wenn man auf
kahle Felswände und Neonlampen steht. Hier fehlt ein bisschen Farbe, finden
Sie nicht?«
    Färber winkte ab. »Unsere Wissenschaftler werden nicht lange genug
hier sein, um sich häuslich einzurichten. Wenn Cono und Frau Doktor Hoorn
wirklich so schnell vorwärts kommen, wie sie glauben, dürften wir
in ein paar Tagen hier fertig sein.«
    »Wenn es so schnell geht, warum dann der ganze Aufwand?«, stutzte
Tesmer. »Warum hat man das Labor nicht einfach drüben auf Vortex Outpost
eingerichtet?«
    »Old Sally fand, es sei so sicherer.«
    Tesmer gluckste. »Sicherer für wen? Für die Wissenschaftler oder
für Vortex Outpost?«
    Der Stationskommandant ging nicht auf die Frage ein. Er pochte mit der behandschuhten
Hand an die Stahltür, die zurück zum Hangar und dem dort wartenden
Shuttle führte. »Dann lassen Sie uns mal nach oben gehen. Ich zeige
Ihnen, was wir für die Verteidigung vorgesehen haben.«
    Tesmer fröstelte. »Nach oben?«
    »Na ja, nach draußen halt. Wir haben da ein paar Raketenwerfer installiert,
die ungebetene Besucher davon abhalten dürften, sich dem Asteroiden zu
nähern. Ich dachte, das interessiert Sie vielleicht.«
    Tesmer schluckte. Natürlich interessierten ihn die Verteidigungsanlagen,
die das Raumcorps vorbereitet hatte. Schließlich war er für die Sicherheit
der Wissenschaftler hier verantwortlich. Die Aussicht, in diesem ungepanzerten
Raumanzug auf der Oberfläche des Asteroiden umher zu hüpfen, behagte
ihm aber ganz und gar nicht. Zähneknirschend fügte er sich in sein
Schicksal. »Sicher. Lassen Sie mal sehen. Vielleicht kommen mir noch ein
paar Ideen.«

    Die Aufzugtür öffnete sich und gab den Blick auf die mit Sternen übersäte
Leere frei. Danilo Tesmer atmete tief durch und setzte vorsichtig einen Fuß
vor den anderen. Von der künstlichen Gravitation, die im Inneren des Asteroiden
erzeugt wurde und für annähernd normale Schwerkraftverhältnisse
in den Laboren und Aufenthaltsräumen sorgte, war hier draußen nichts
zu spüren. Tesmer fühlte sich beinahe schwerelos, als er auf den felsigen
Untergrund hinaustrat.
    Es war stockdunkel auf der Oberfläche des kleinen Himmelskörpers.
Nur die Scheinwerfer in den Helmen der Raumanzüge und die Beleuchtung der
offenen Aufzugkabine spendeten ein wenig Licht. Die rote Sonne, um die Vortex
Outpost und auch der Asteroid ihre jeweiligen Bahnen zogen, war von hier aus
mit bloßem Auge kaum zu sehen.
    »Halten Sie sich an der Führungsleine fest«, riet ihm Färber,
der

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