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Rettungskreuzer Ikarus Band 031 - Das Projekt

Rettungskreuzer Ikarus Band 031 - Das Projekt

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 031 - Das Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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Spur.«
    »Was Doktor Hoorn meint«, beeilte sich der Prior Camerlengo zu sagen,
»ist Folgendes: Cono und die Movatoren sind zwar nicht in der Lage, uns
eine Waffe zur Verfügung zu stellen, mit der wir die Outsider besiegen
können, aber sie werden uns mit jemandem in Kontakt bringen, der das kann.«
    Sentenzas Blick wanderte zurück zu Cono. »Ach ja? Und wer wäre
das?«
    »So ganz genau wissen wir das eigentlich nicht, Captain Sentenza«,
sagte der Sprecher der Movatoren. »Aber wir wissen, wo – oder besser wann – man denjenigen finden kann, der die Lösung kennt. Und
wir werden Sie dorthin zurückführen.«
    »Stopp.« Sentenza hob die Hand. Das ging ihm alles plötzlich
ein wenig zu schnell. Hatte er da gerade richtig gehört? »Was meinen
Sie mit ›zurückführen‹? Zurück wohin ?«
    »Zurück nach wann «, verbesserte Cono.
    »Zurück in der Zeit!«, warf Lear mit bebender Stimme ein. Sein
Tonfall glich demjenigen, in denen zu früheren Zeiten Götter aus brennenden
Dornbüschen zu ihren jeweiligen Propheten gesprochen haben mochten.
    Das Vakuum des Weltalls hätte kaum lautloser als das gespannte Schweigen
sein können, das sich im Büro des Stationskommandanten ausbreitete.
Sentenza hörte das Ticken der Uhr und das Klopfen seines Herzens mit einer
beinahe übernatürlichen Klarheit. Er ertappte sich selbst dabei, dass
er gebannt den Atem angehalten hatte. Als er bemerkte, dass alle Blicke auf
ihm ruhten, rutschte er nervös in dem Ledersessel hin und her. »Äh
... wo waren wir stehen geblieben?«
    »Wir beabsichtigen«, sagte Prior Camerlengo geduldig, »eine Zeitreise
durchzuführen.«
    »Eine Zeitreise«, echote Sentenza, »na klar.« Er setzte
ein betont dümmliches Grinsen auf und sah prüfend in die Runde.
    Niemand lachte.
    Er schluckte.
    Seine Nackenhaare richteten sich knisternd auf. Er kämpfte gegen ein hysterisches
Kichern an, das sich anschickte, von seinem Zwerchfell Besitz zu ergreifen.
Wenn es nur diese seltsame Wissenschaftlerin gewesen wäre, die ihm so eine
Geschichte aufgetischt hätte, wäre ein Anruf Sentenzas bei Doktor
Ekkri genug gewesen, um die Dame bis auf Weiteres in einem mit freundlichen
Farben gestalteten Quartier mit abwaschbaren und gepolsterten Wänden unterzubringen.
Aber hier saßen Leute, von deren Integrität Sentenza doch überzeugt
war, und alle sahen ihn mit einem Ausdruck in den Augen an, der nur einen Schluss
zuließ: sie meinten es tatsächlich ernst!
    Nun gut. Der Captain atmete tief durch. Es half alles nichts, er würde
mitspielen müssen, zumindest so lange, bis er etwas klarer sah. »Diese
Zeitreise, von der Sie da sprechen ... Wie soll denn das vonstatten gehen, wenn
ich fragen darf? Fliegen wir mit Höchstgeschwindigkeit in einem engen Orbit
um die Sonne, um die Zeit zurück zu drehen? Oder haben Sie in einer stillen
Stunde so was wie einen ... äh... Fluxkompensator gezimmert?«
    »Seien Sie nicht albern, Captain«, tadelte ihn Doktor Hoorn, »Cono
und ich könnten Sie nun mit einem abendfüllenden Vortrag über
die physikalischen Rahmenbedingungen einer solchen Reise langweilen. Für
den Moment sollte ihnen mein Wort – und das von Cono – genügen,
dass es technisch möglich ist, durch die Zeit zu reisen. Die Anwesenheit
der Movatoren auf Vortex Outpost sollte Ihnen eigentlich Beweis genug hierfür
sein.«
    Sentenza massierte nachdenklich sein Kinn. Die Wissenschaftlerin hatte nicht
Unrecht; die Reise der Movatoren in diesen Teil des Weltalls hatte in der Tat
einen Sprung durch die Zeit beinhaltet. Zuerst hatte Sentenza geglaubt, das
Schiff der Movatoren wäre einfach nur verdammt lange unterwegs gewesen,
aber dann war erkannt worden, dass die Antriebstechnik der Movatoren in gewissem
Umfang Zeitreisen sogar implizierte. Allerdings war Sentenza davon ausgegangen,
dass dies immer nur in einer Richtung möglich war, dass also die Movatoren
quasi im Zeitraffer durchs All gerast waren. Dass dieser Prozess auch umkehrbar
war, davon war nie die Rede gewesen.
    Bis heute jedenfalls.
    Sentenzas Widerstand brach. Zumindest als Arbeitshypothese war er bereit, die
grundsätzliche Möglichkeit einer Zeitreise in die Vergangenheit für
den Augenblick zu akzeptieren. »Also schön, meinetwegen. Wohin soll's
denn gehen?«

    »Das ist nicht dein Ernst.« Sonja verschränkte die Arme vor der
Brust und sah ihren Lebensgefährten abwartend an. »Das meinen die
nicht

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