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Rettungskreuzer Ikarus Band 031 - Das Projekt

Rettungskreuzer Ikarus Band 031 - Das Projekt

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 031 - Das Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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Sonja ausgeheckt
hatten, völlig irrsinnig vorkam.
    »Jetzt guck mich nicht so an«, maulte Sonja. »Was hätte
ich denn tun sollen?«
    Er zuckte hilflos mit den Achseln. »Was weiß ich? Hätte ein
simpler Kaiserschnitt nicht gereicht?«
    »Nein«, antwortete sie bestimmt.
    »Aber bis zum errechneten Geburtstermin waren es doch nur noch ein paar
Wochen«, rief Sentenza. »Unser Sohn hätte die Prozedur doch locker
überstanden!«
    »Er hat diese Prozedur ja auch sehr gut überstanden«,
stimmte Sonja zu. Sie deutete auf den transluzenten Behälter, der neben
ihrem Bett stand. Darin, in einem bombensicheren Stasisfeld, ruhte ihr Baby
mitsamt der Fruchtblase, welche es umgab. »Das Verfahren war sogar schonender
als ein Kaiserschnitt oder eine vorzeitig eingeleitete Geburt, hat Doktor Ekkri
gesagt.«
    »Aber warum –«
    »Weil«, unterbrach sie ihn, »ich sonst wieder vor dem Problem
gestanden hätte, dass Old Sally mich nicht mit dir auf die Zeitreise hätte
gehen lassen. Als Hochschwangere hätte ich nicht mitfliegen dürfen,
das sehe ich ein. Aber als stillende Mutter eines neugeborenen Säuglings
hätte man es mir aus Gründen des Mutterschutzes auch nicht erlaubt,
meinen Dienst zu verrichten. Daher habe ich mich zu dieser Lösung entschieden.«
    Sentenzas Blick ruhte lange auf dem Behälter, in dem sein ungeborener Sohn
schlummerte.
    »Und du findest das nicht ein ganz kleines bisschen egoistisch?«,
fragte er vorsichtig.
    Sonjas Miene verfinsterte sich. »Ich komme mit auf diese Reise«, sagte
sie entschlossen, »und nichts und niemand wird mich daran hindern.«
    »Hm.«
    »Freust du dich denn gar nicht?«, rief sie. Plötzlich schimmerte
es feucht in ihren Augen. Er schloss sie behutsam in seine Arme.
    »Doch«, sagte er. »Sehr sogar.« Lange Zeit hielt er sie
einfach nur fest. Als sie sich schließlich aus seiner Umarmung löste,
zwinkerte er ihr zu. »Aber wenigstens bei der Namensgebung habe ich doch
das letzte Wort, oder?«
    Sonjas Augenbrauen schossen alarmiert in die Höhe. »Kommt ganz drauf
an ... Na gut, meinetwegen.«
    »Mir ist noch ein zweiter Vorname eingefallen. So ganz spontan. Ich würde
gerne unserem alten Freund Milton Losian eine letzte Ehre erweisen.«
    »Oh, Rod! Du bist so süß!« Eine dicke Träne kullerte
über Sonjas Wange. »Ich liebe dich!«
    »Ich weiß.« Sentenza stand auf und legte die Handflächen
auf den Behälter mit dem Ungeborenen. Er fühlte sich warm an, summte
leise und für einen Moment war Sentenza seinem Sohn so nah wie nie zuvor,
so dass er sich einbildete, seinen Herzschlag spüren zu können. »Hallo,
kleiner Mann«, sagte er leise. »Hallo, Frederick Milton DiMersi.«

    Als Roderick Sentenza am nächsten Morgen in Commodore Färbers Konferenzraum
Platz nahm, war die Stimmung bei allen Anwesenden außer ihm im Keller.
Auf Sentenzas Lippen prickelte noch immer Sonjas letzter Kuss, und seine Gedanken
kreisten nur um seinen Sohn. Er schenkte sich und der neben ihm sitzenden Sally
McLennane einen Kaffee aus einer bereitstehenden Kanne ein, sammelte seine Gedanken
und konzentrierte sich auf die vor ihm liegende Besprechung.
    »Meine Damen, meine Herren«, Färber nickte McLennane und Patricia
Hoorn freundlich zu, ehe er zu Sentenza, Cono, Tesmer und Lear sah, »die
Lage ist ernst. Sehr ernst sogar. Ich will gar nicht lange um den heißen
Brei herum reden. So, wie es aussieht, müssen wir die ganze Aktion abblasen.«
    »Tut mir leid, Commodore, aber das kann ich nicht akzeptieren«, protestierte
McLennane postwendend. »Haben Sie eine vage Vorstellung davon, was wir
bis jetzt schon in Mole Mountain und den Nimbus X-01 investiert haben?«
    »Und vor allem dürfen wir nicht vergessen, was uns blüht, wenn
wir nichts haben, was wir den Outsidern bei ihrer nächsten Attacke entgegensetzen
können«, pflichtete Tesmer ihr bei.
    Sentenza konnte nicht anders, er musste dem Söldner zustimmen: »Wir
sind, wie man so schön sagt, zum Erfolg verdammt.«
    Patricia Hoorn und Cono wechselten einen nachdenklichen Blick. »Es gibt
ein grundsätzliches Problem in der Konzeptionierung der Zeitmaschine«,
gab die Entwicklerin dann schweren Herzens zu. »Nach der Analyse der gestrigen
Situation sind wir zu der Erkenntnis gekommen, dass sich dieses Phänomen
jederzeit wiederholen könnte.«
    McLennane atmete hörbar ein. »Schön. Darf ich erfahren, woran
es liegt?«
    »Ich dachte, es genügt,

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