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Rettungskreuzer Ikarus Band 034 - Die Verschwörer

Rettungskreuzer Ikarus Band 034 - Die Verschwörer

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 034 - Die Verschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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sagte Shilla ungewohnt sanft. »Es
ist anders. Asahi Drel ging ohne Vorbereitung die Bindung mit Celeste ein und
konnte sich darum nicht mehr lösen. Du weißt doch, mit der Blutwäsche
haben Dir die Tomakk etwas ... geschenkt, so dass du gefahrlos mit Celeste eins
werden kannst. Ich vermute, Taisho ist etwas Ähnliches widerfahren.«
    »Ähnlich?«, hakte Jason nach. »Willst Du damit sagen, dass
in seinen und meinen Adern pflanzliche oder was auch immer für Substanzen
kreisen und uns eines unschönen Tages ein Baum aus dem Kopf wachsen wird?«
Die Anspielung auf die Shodan-Krone, die Shilla widerwillig hatte akzeptieren
müssen, tat ihm sogleich leid, aber die Worte waren bereits draußen.
    Shilla ignorierte den letzten Satz. »Nein ..., ich weiß nicht ...,
nein. Ich meine, dass auch Taisho, seit er in Behandlung ist, von den Tomakk
... etwas ... aufgenommen hat: fremde Zellen, das Wissen anderer – alles
ist möglich. Dass sein Körper sich in diesem ... Zustand befindet,
mag an den schweren Verletzungen liegen, die noch nicht völlig ausgeheilt
sind. Zweifellos ist er traumatisiert, nachdem er dem Tod so nahe war.«
    »Und sein Bewusstsein? Wann erwacht er richtig? Wann kann er mit uns reden?«
Dass Taishos Geist einen irreparablen Schaden erlitten haben könnte, wollte
Jason nicht glauben.
    Hätte Celeste das nicht bemerken müssen und ihnen mitgeteilt?
    »Ich wünschte, ich wüsste es. Vielleicht kommt er zu sich, wenn
er ganz geheilt ist. Und wenn er es selber wünscht. Sein Körper ist
im Moment geschwächt. Sicher möchte er keine Last für uns sein.
Gemeinsam mit Celeste kann er uns hingegen sogar helfen.«
    Jasons Finger glitten gewohnheitsgemäß über sein Kinn, wo sich
schon lange kein Bart mehr befand. »Zieht sich später all dieses Grünzeug
wieder zurück? Hast du darüber nachgedacht, was wir mit Taisho machen,
wenn die Celestine angegriffen und so stark beschädigt wird, dass
wir sie aufgeben müssen? Können wir ihn dann einfach mitnehmen? Oder
würden wir ihn umbringen, wenn wir versuchten, ihn von den Pflanzen zu
befreien? Wird er überhaupt«, Jason senkte die Stimme, »jemals
richtig gesund und wieder ganz der alte?«
    »Darauf weiß ich keine Antwort«, bekannte Shilla. »Ich
hoffe es. Ob Celeste uns mehr verraten kann?«
    »Falls sie das will. Ich bin mir nicht sicher, ob uns immer alle Informationen
gegeben werden.«
    Shillas Augen weiteten sich. »Wie kannst du so etwas sagen? Wenn wir Celeste
nicht vertrauen dürfen, wem dann?«
    »Niemandem«, sagte Jason hart. »Wann haben wir jemals anderen
vorbehaltlos vertrauen können?
    Unwillkürlich biss sich Shilla auf die Lippen, als sie an die Zeit dachte,
seit sie einander kannten und bevor sie ins Nexoversum geschleudert worden waren.
Lag dieses unglückselige Ereignis tatsächlich schon bald ein Jahr
zurück? Auch Jason konnte kaum fassen, was alles in den vergangenen Monaten
passiert war. Was sie beide während dieser relativ kurzen Zeitspanne erlebt
hatten, war mehr, als anderen in ihrem ganzen Leben passierte.
    Seit sie zusammen waren – als Captain und Crewman, als Partner, als Kameraden,
als ... was auch immer –, hatten sie eine Menge durchgemacht.
    Und es stimmte. Nur einander hatten sie bedingungslos vertrauen können.
    Jason war nahe dran, sogar seinen eigenen Schatten mit Skepsis zu betrachten,
darum war es umso erstaunlicher, dass er bei Shilla, über die er immer
noch sehr wenig wusste, nie das Gefühl gehabt hatte, dass er mehr Vorsicht
walten lassen sollte, nicht einmal dann, als sie ihm gestanden hatte, ihm einige
wichtige Informationen über sich und ihre Mission verschwiegen zu haben.
Tatsächlich – oder trotzdem? – war sie immer für ihn da
gewesen, wenn er sie gebraucht hatte.
    Und die anderen so genannte Freunde, Kameraden und Partner? Er war immer nur
enttäuscht worden und hatte früh die Konsequenzen aus den unerfreulichen
Erfahrungen gezogen.
    »Shilla«, versuchte Jason, an ihren natürlichen Instinkt zu appellieren,
»wir beide sind verändert worden. Wir wissen bald nicht mehr, wie
viel von unserem ursprünglichen Selbst noch vorhanden ist nach all dem,
was man mit uns anstellte und was wir freiwillig auf uns nahmen, um überleben
zu können. Die Outsider haben dich manipuliert. Die Shodan-Krone beeinflusst
dich ebenfalls. Ich habe Owari genommen. Nun sind Spuren von Nirat in mir. Es
würde mich nicht

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