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Rettungskreuzer Ikarus Band 036 - Schlacht um Vortex Outpost

Rettungskreuzer Ikarus Band 036 - Schlacht um Vortex Outpost

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 036 - Schlacht um Vortex Outpost Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylke Brandt
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alle Patienten und Gäste von Bord?«, wechselte Sonja
dann das Thema.
    »Ja, sieht so aus. Taisho und Jason Knight sind auf der Phönix ,
die, wie Anande nicht müde wird zu betonen, noch eine funktionierende und
voll ausgerüstete Krankenstation hat. Er hat viel zu tun und stürzt
sich in die Arbeit. Es herrscht kein Mangel an Verletzten auf allen Schiffen.«
    Sentenza hielt kurz inne und zog die Augenbrauen zusammen. Jetzt schlugen die
Mediziner ihre Schlachten, hielten damit zwar nicht das Schicksal der Galaxis
in den Händen, doch die Welten von zahlreichen Individuen. Seltsam, das
schien Sentenza schwieriger als die großen Kriege zu führen. Er war
froh, dass er jetzt nicht in der Operationssälen stand.
    »Shilla ist auf der Kosang , zusammen mit Pakcheon und Cornelius«,
fuhr er fort, während sich Sonja an ihn schmiegte. »Sie sind schon
wieder unterwegs.«
    »Wohin? Shilla wegbringen?«
    »Nein, noch nicht. Wenn ich das recht verstanden habe, treffen sie sich
mit anderen Vizianern im Vortex-System.«
    DiMersi hob ungläubig den Blick.
    »Was ... um alles in der Welt, wollen die denn da? Der Kampf ist vorbei,
jetzt brauchen sie auch nicht mehr aufzutauchen. Oder gehen die alleine gegen
die Outsider vor?«
    »Nein, ganz sicher nicht. Pakcheon meinte, sie haben eine andere Art von
Kampf vor sich, gegen einen mächtigeren Gegner, wie er sagte.«
    »Und welchen?«
    »Die Zeit.«
    »Hat er erklärt, was er damit meint?«
    »Es ist Pakcheon. Shillas männliche Ausgabe. Was denkst du?«
    »Natürlich nicht.«
    Sentenza legte den Arm um seine Frau.
    »Natürlich. Er hat gelächelt, sich umgedreht und ist gegangen.
Und Cornelius mit ihm.«
    Sonja kicherte, ein Laut, den Roderick seit einer Ewigkeit nicht mehr gehört
hatte. Er machte ihn zufriedener als jede Erfolgsmeldung und alle Glückwünsche,
die unablässig über Funk zu ihnen strömten.
    »Immerhin«, murmelte Sonja. »Immerhin.«

    Die fünf kleinen vizianischen Schiffe bewegten sich im System wie Schatten.
Sie streiften so schnell, wie es ihre Mission erlaubte, durch die Trümmer
der Schlacht, huschten an den gigantischen Körpern ausgebrannter Schiffe
vorbei, an den glühenden, von Fragmenten durchsetzten Wolken der explodierten
Raumer, an stummen, kalten Hüllen und den im Vergleich winzigen Rettungskapseln,
die ihr hoffnungsvolles Signal in die Leere sandten. Die Piloten der Vizianer
lagen scheinbar entspannt in ihren Sesseln, wie schlafend, während sich
ihre Schiffe den Weg fast alleine suchten, einem komplizierten Raster folgend.
    Cornelius saß in der Stille der Zentrale der Kosang und wusste,
dass die Ruhe täuschte. In Wirklichkeit herrschte höchste Aktivität
in jedem der Schiffe, in jedem der Piloten, und was sie taten, war schmerzhaft
und erschreckend und – wunderbar.
    Der Diplomat lächelte und betrachtete Pakcheons ruhiges Gesicht mit den
geschlossenen Augen, über das nur hin und wieder eine Emotion glitt wie
eine Welle. Er selber konnte nichts tun, außer hier zu sitzen, zu warten
und die Trümmerlandschaften zu betrachten, die immer wieder draußen
vorbei zogen. Aber es gab keinen Ort auf der Welt, an dem er lieber gewesen
wäre als in der dunklen Stille.
    Ein sechstes Schiff war deutlich größer als die anderen, und es war
auch nicht vizianischer Bauart, sondern hatte die charakteristische Form eines
Bergungsraumers der Greyson-Storm-Klasse. An Bord befand sich ein vizianischer
Verbindungsmann, der die Daten der kleineren Schiffe entgegen nahm und sie an
die Ceelie weiter gab, woraufhin sie, je nach Bedarf, Beiboote absetzten oder
den Koloss des Bergungsraumers selber zu den entsprechenden Koordinaten bewegten.
    Jedem Lebenszeichen, das die Vizianer spürten, jedem Gedanken, jeder Hoffnung
auf Rettung und selbst den angstvoll unbewussten Träumen der Bewusstlosen
gingen sie nach. Die Ceelie nahmen sich ihrer an, schweißten sich zu Eingeschlossenen
vor, bargen Rettungskapseln, nahmen sogar ganze Trümmerteile in ihren gigantischen
Frachtraum auf, wenn sie wussten, dass sie die Überlebenden darin im Vakuum
nicht würden retten können.
    Zahllose Teilnehmer der Schlacht, die mit ihrem Leben bereits abgeschlossen
hatten, in der Isolation eines Wracks saßen und darauf warteten, entweder
von den Outsidern gefunden zu werden oder zu sterben, wenn ihnen die Luft ausging,
blinzelten verwirrt in die blendende Helligkeit der Handlampen der

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