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Rettungskreuzer Ikarus Band 038 - Urlaub auf Shahazan

Rettungskreuzer Ikarus Band 038 - Urlaub auf Shahazan

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 038 - Urlaub auf Shahazan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Folgmann
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Fitnessanlagen nutzen, Frühstück in der Großkantine, die
von Ruart, einer feisten und ungemein freundlichen Cajunstämmigen, beherrscht
wurde, die uns immer wieder positiv mit den Speisen überraschte, die sie
aus den stetig geringer werdenden Frischvorräten zubereitete. Und dann
an die eigentliche Arbeit . Ab und zu erwarteten uns an unseren persönlichen
Terminals auch Nachrichten des Professors. Hinweise auf Überprüfungen,
die wir an unseren bisherigen Arbeiten vornehmen sollten – und die stets
berechtigt waren und häufig zu umfangreichen Änderungen führten
– oder auch nur einfache Aufträge zu Vergleichsauswertungen planetarer
Gegebenheiten. Alle paar Wochen wurden Planeten angeflogen, die aus der Ferne
interessant wirkten, aber bei näherer Betrachtung dann doch nicht interessant
genug für uns waren. In seltenen Fällen wurden wir tatsächlich
von anderen Archäologen aufgefordert, den von ihnen entdeckten Planeten
umgehend zu verlassen. Offensichtlich war und ist die Rivalität in diesem
Bereich recht groß.
Privatleben? Natürlich gab es auch in diesen Monaten die unvermeidbare
Paarbildung, die Trennungen und damit verbundenen Streitigkeiten. Aber wie gesagt,
durch die freie Zeiteinteilung war es dann auch immer möglich, sich aus
dem Weg zu gehen, und die wenige tatsächliche Arbeit musste nicht darunter
leiden.
Erwähnte ich schon die umfangreiche Bibliothek Uelands? Com-Verbindungen
sind ja auf Reisen in die etwas abgelegenen Gegenden häufig schlichtweg
nicht vorhanden, und so ist dort der Zugriff auf die planetaren Bibliotheken
nicht möglich. Ueland hat das Problem umgangen, indem er ein riesiges Rechenzentrum
ausschließlich für fachspezifische Informationen in einem Teil seines
Schiffes einrichten ließ. Wenn ich das richtig verstanden habe, finden
Informationsabgleiche statt, sobald eine Verbindung stabilisiert werden kann.
So erfuhren wir zwar auch von den Auseinandersetzungen mit den Outsidern, aber
diese betrafen uns nicht, so lange sie nicht unsere Arbeit störten und
lohnenswerte Ziele zerstört wurden. Alles schien so weit von uns entfernt
zu sein, dass wir uns keinerlei Gedanken über eine mögliche Bedrohung
machten.
Und nach einer scheinbaren Ewigkeit war es dann endlich soweit: Ein weiterer
Planet wurde gefunden, der aussichtsreich schien und angeflogen wurde. Ihr könnt
euch die Spannung nicht vorstellen, die uns alle erfasste. Es war im ersten
Moment ein Hochgefühl, als hätten wir bereits die Entdeckung des Jahrhunderts
gemacht. Wir konnten die Einladungen auf die verschiedenen Preisverleihungen
schon förmlich auf unseren Monitoren lesen, und unsere Euphorie war schier
grenzenlos.
Genau diesen Moment hatte der Professor sich ausgesucht, um zum ersten Mal bei
uns vorstellig zu werden! Man stelle sich das vor: Er ließ sich dazu herab,
zu uns zu kommen und befahl uns nicht zu sich! Nicht dass ich jemals in den
Genuss eines persönlichen Gesprächs gekommen wäre. Das war bisher
den älteren Crew-Mitgliedern vorbehalten gewesen.
Wir feierten in der Küche mit Schnarr und den kleinen Häppchen, die
Ruart zur Feier des Tages gezaubert hatte. Die hellblaue Flüssigkeit stieg
einem schnell zu Kopf, und dementsprechend ausgelassen war die Stimmung.
Als Erste bemerkte Ruart den Neuankömmling. Sie lächelte noch eine
Nuance breiter und neigte leicht den Kopf. Sie räusperte sich und hob ihre
Tasse. 'Meine Damen und Herren, darf ich vorstellen: Professor der Anthroarchäologie,
Doktor in planetarer Geologie und Xenosoziologie, Alexander Arkon Mueller Ueland.'
Das schelmische Glitzern in ihren Augen ließ die folgende Verbeugung eher
ironisch denn ernst gemeint erscheinen. Aber erst diese Geste ließ uns
zur Tür drehen und mit offenem Mund die Gestalt anstarren, die dort stand.
Als erstes fiel auf wie hoch gewachsen und schlank der Mann war. Das ovale Gesicht,
die wenigen grauen, zurückgekämmten Haare, die die hohe Stirn betonten,
unterstrichen diese gewisse Schlaksigkeit. Die braunen Augen wirkten traurig,
was dem zurückhaltenden Lächeln widersprach, welches uns sofort für
den Mann einnahm. Für den Mann, der der große Professor, der Wissenschaftler
schlechthin war: Alexander Arkon Mueller Ueland.
Die schlichte dunkelbraune Hose, das lange Jackett in der gleichen Farbe, all
das entsprach so gar nicht dem Bild, das wir uns - oder besser gesagt: das ich
mir von dem

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