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Rettungskreuzer Ikarus Band 038 - Urlaub auf Shahazan

Rettungskreuzer Ikarus Band 038 - Urlaub auf Shahazan

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 038 - Urlaub auf Shahazan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Folgmann
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näher wir kamen, desto offensichtlicher wurde,
dass eine Zivilisation, wenn es sie dort auf diesem Gesteinshaufen gegeben hatte,
schon seit einigen Jahrtausenden verschwunden und in einer Art vorindustriellen
Entwicklungsphase stehen geblieben sein musste. Ansonsten hätten die empfindlichen
Messgeräte der vorausgeschickten Sonden schon längst diverse Strahlenwerte
liefern müssen, die über der üblichen Hintergrundstrahlung eines
Planeten lagen. Natürlich gab es auch Zivilisationen, die lange Zeiträume
ohne die Entwicklung von Industrien überlebten. Oft genug schon wurden
die Überreste derartiger Völker gefunden und ausgestellt. Doch was
wirklich zählte, war das Auffinden einer raumfahrenden Kultur, eines Volkes,
das lange vor unserer Zeit die Sterne bereist hatte. Vielleicht sogar
unsere Vorfahren. Aber so wenig es in der Archäologie um Schätze geht,
so wenig sind dort auch Träume und Wunschvorstellungen gefragt. Objektivität
ist der Schlüssel zum Erfolg, und so sehr holten uns die Atmosphärenwerte,
die Luftaufnahmen, die nun in höherer Auflösung eintrafen, und das
allgemeine Erscheinungsbild des Planeten auf den Boden der Tatsachen zurück.
Sollten die geologischen Formationen, die so akkurate Linien bildeten und auf
eine darunter liegende künstliche Bearbeitung der Landschaft hinwiesen,
tatsächlich nur eine Laune der Natur dieses Planeten sein? Eines Planeten,
der auf den Sternenkarten bisher nur als einer von vieren, die die Sonne Entag
8961 umkreisten, mit dem Kleinbuchstaben b bezeichnet wurde und noch nicht mal
einen richtigen Namen hatte? Entag 8961b?
Nachdem den Ergebnissen der Sonden auch das letzte Quäntchen Information
entzogen worden war und wir schon längst in einer Umlaufbahn um den Planeten
kreisten, wurde uns erneut die Ehre der direkten Ansprache des Professors zuteil.
Allerdings trat er dieses Mal nicht persönlich vor uns, sondern meldete
sich nur über die Onboardkommunikation.
»Sie haben nun, ebenso wie ich, die Daten von 'Klein b' vor sich liegen.
Wenn Sie sich dazu äußern möchten ...«
Wir waren uns alle einig, dass dies eine zu große Chance war, um sie so
ohne weiteres verstreichen zu lassen. Und ein paar von uns waren auch ehrlich
genug zuzugeben, dass sie einfach nur mal wieder festen, natürlichen Boden
unter den Füßen spüren und frische Luft atmen wollten, um sich
nicht mehr zwischen den metallenen Wänden des Schiffes eingesperrt zu fühlen.
Aber alle waren, wenn auch in unterschiedlichem Maße, überzeugt davon,
dass wir auf 'Klein b' etwas finden könnten. Was auch immer dieses Etwas wäre.
Die ganze Diskussion zog sich nicht länger als eine gute Stunde hin, und
schlussendlich stimmte Ueland unseren Gedankengängen zu, die er wahrscheinlich
schon längst vorausgesehen und korrekt eingeschätzt hatte. Er empfahl
uns zu schlafen, um in acht Zeiteinheiten mit den beiden Ausgrabungsshuttles
zu Boden zu gehen.
Als ob da noch an Schlaf zu denken gewesen wäre!
Letztlich fand jeder dann doch noch die eine oder andere Stunde Ruhe, um sich
dann pünktlich zum Landausflug einzufinden.
Die beiden Shuttles bildeten kleine Forschungseinheiten für sich, und es
gehörte zu unseren regelmäßigen Arbeiten und Aufgaben, die Einrichtungen
bereit und intakt zu halten. So musste nun keine weitere Zeit mit dem Aufrüsten
der fliegenden Laboratorien verschwendet werden. Jedes der beiden Shuttles war
so groß wie ein mittlerer Luxusraumer, und beide bildeten jeweils eine
der Ausbuchtungen, die die Ueland wie eine große Seifenblase aussehen
ließen. Diese Seifenblase platzte zwar nicht, verlor aber zwei ihrer Erweiterungen
als die Shuttles ausgeklinkt wurden und auf 'Klein b' zurasten.
Nelson, Me'nt, Tress, Balnar und ich bemannten das Shuttle 1, während Clero
mit Susan, Peta und Talor im Shuttle 2 unterwegs war.
Glücklicherweise mussten die Shuttles nicht von einem Chitoe besetzt und
gesteuert werden. Die einfache Handhabung erlaubte es uns, auch ohne große
Erfahrung, diese Gleiter zu steuern, natürlich tatkräftig von einer
automatischen Steuerung unterstützt. Ohne diese hätten wir wahrscheinlich
weder die bisherigen Raumausflüge, auf denen wir uns mit der Steuerung
vertraut machen konnten, noch die Lande- und Startmanöver auf den diversen
Trabanten ohne Blessuren überstanden. Wobei es wohl eher darum ging, den
teuren Maschinen keinerlei Schaden zuzufügen, als uns

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