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Rettungskreuzer Ikarus Band 038 - Urlaub auf Shahazan

Rettungskreuzer Ikarus Band 038 - Urlaub auf Shahazan

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 038 - Urlaub auf Shahazan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Folgmann
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Tochter diskutierten, was für wen am besten geeignet
sei, bestellten ihre jeweiligen Männer in Ruhe ihre Menüs, lehnten
sich zurück und nickten sich lächelnd zu. So wenig bisher zu merken
war, inwieweit die Tochter der Mutter ähnelte, umso mehr wurde in diesen
kleinen Gesten deutlich, dass hier zwei Männer saßen, die wussten,
worauf sie sich einließen bzw. eingelassen hatten und damit zufrieden
waren.
Roderick, der Sonja nicht frei gegeben hatte und mit ihr die kurze nonverbale
Kommunikation zwischen den beiden Männern registriert hatte, musste ebenfalls
lächeln und wandte sich seiner Sonja zu, um sie zu küssen. Seiner
Sonja , schalt er sich in Gedanken, jetzt fange ich auch schon damit an! Bevor er seinen Gedanken noch länger nachgehen konnte, wurde der Aperitif
serviert. Fast alle hatten den Satorro gewählt, nur Roderick genoss einen
exotischen Fruchtcocktail.
Die verschiedenen Speisen des folgenden Menüs wurden zwar in kleinen Portionen
serviert, aber die liebevolle Dekoration machte das zumindest optisch wieder
wett. Und die große Anzahl der unterschiedlichsten Gerichte ließ
kaum jemanden am Ende des Abends hungrig aufstehen.
Ein weiterer Vorteil der vielen kleinen Gerichte bestand darin, dass immer etwas
zu Essen da war, und bei aller Liebe zum Gespräch wusste auch Viola a'Grenock,
wann Schweigen und Genießen angesagt war.
Trotzdem Roderick natürlich gewusst hatte, was mit einem Captain's Dinner auf ihn zukommen würde, war er doch etwas traurig darüber, dass er
das Essen nicht in einer intimeren Umgebung mit Sonja allein hatte zu sich nehmen
können. Es machte ihm nichts aus, dass Viola a'Grenock mit Unwissen und
Halbwahrheiten glänzte und damit den ganzen Tisch unterhielt. Es ärgerte
ihn - und er war sich sicher, dass es Sonja ähnlich ging -, dass derartiger
Stursinn immer wieder so präsent war und man so sehr an seinen Vorurteilen
festhalten konnte. Gleichzeitig nutzte man aber alle möglichen Vorteile
die sich aus dem, was man an sich ablehnte, ziehen ließen. Viola strahlte
so viel Wärme und Freundlichkeit aus, und wer sie aus der Ferne bei ihren Vorträgen beobachtete, hätte sicher jeden beneidet, der sich
in ihrer Nähe aufhalten konnte. Doch die reaktionären Ansichten und
die Bestimmtheit, mit der diese deklamiert wurden, ließen Roderick hoffen,
er hätte sich verhört, und das Ressort Faun wäre nicht auch ihr
Urlaubsziel!

    »Willkommen in Faun ! Fröhliche, außergewöhnliche
Urlaubszeit, nicht wahr? Das ist es doch, was wir uns alle wünschen, was
Sie hier erwarten wird und was ich, wenn Sie mir gestatten, Ihnen bieten möchte!
Und nicht nur ich! Das gesamte Personal von Faun steht zu Ihrer Verfügung,
und sollten sie einen Wunsch, eine Anmerkung oder eine Frage haben: immer heraus
damit! Scheuen Sie sich nicht, auf unsere Mitarbeiter, auf Ihre Freunde in diesem
Urlaub, zuzugehen und ihre Wünsche offen zu legen! Mein Name ist Trahen
Trebor, und ich begrüße Sie alle im Namen von Faun zu einer
fröhlichen, außergewöhnlichen Urlaubszeit, nicht wahr!«
Roderick hörte förmlich die Ausrufzeichen am Ende fast jeden Satzes
des Managers - oder welche Funktion Trahen Trebor auch immer in diesem Ressort
innehaben mochte. Selbst das völlig witzlose und überflüssige nicht wahr klang bei ihm echt, wie ein geplanter, gewollter Bestandteil
des Namens - oder besser: dessen Auflösung.
Sonja, mit Frederick auf dem Arm, lehnte sich zu Roderick und meinte nur leise:
»Ich habe doch gleich gesagt, dass der Werbetexter gefeuert gehört.«
»Ich befürchte nur, dass es dazu längst zu spät ist«,
war die ebenso leise Antwort.
»Ich darf Sie nun alle bitten«, ertönte wieder die vom Gleiterlautsprecher
verstärkte Stimme Trebors, »uns zu einem Cocktail Gesellschaft zu
leisten. Ich werde Ihnen dann noch ein paar Informationen zur aktuellen Lage
auf Faun mitteilen. Folgen Sie mir dazu ins Foyer Ihrer Heimat für
die nächsten Wochen.«
Mit einem lauten Knistern wurde der Verstärker ausgeschaltet, und Trebor
verließ den Gleiter, der die Urlauber von der Megaron zu ihrem
Ressort gebracht hatte.
Schätzungsweise dreißig bis vierzig Personen hatten sich für Faun auf Shahazan entschieden und stiegen nun hinter dem Hotelmanager aus
dem Gleiter. Der Großteil der Urlauber bestand aus jungen Eltern mit ihren
Kindern, und nur ein kleiner Prozentsatz der Besucher bestand aus älteren
Paaren

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