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Rettungskreuzer Ikarus Band 039 - Ehrliche Geschäfte

Rettungskreuzer Ikarus Band 039 - Ehrliche Geschäfte

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 039 - Ehrliche Geschäfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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Trinkwasser eine Droge beizumengen, wenn mit Derartigem nicht gerechnet wird und der Stoff zu neu für die Filter und Indikatoren ist. Oder eine Massen-Hypnose. Das würde den Exodus erklären, der kurz nach der Gesundung begonnen hat.«
»Das ist eine Möglichkeit. Und die andere, nun … Manchmal mutiert ein Virus auch ohne ersichtlichen Grund. Dass eine Auswanderungswelle die Folge ist, erscheint mir in beiden Fällen schon sehr an den Haaren herbei gezogen. Doch wenn du Recht hättest, dass die Leute auf irgendeine Weise manipuliert wurden: warum?«
»Woher soll ich wissen, was ein Verbrecher im Sinn hat? Auf Tirlath VII könnte es wertvolle Rohstoffe geben. Also, weg mit der störenden Bevölkerung, die meinen Reichtum schmälern würde. Oder ich habe einen Planeten entdeckt, der sich nur unter haarsträubenden Bedingungen ausbeuten ließe, dann her mit willigen Arbeitskräften. So lief … läuft es im Nexoversum. Such es dir aus.«
»Könnte passen. Aber wenn von der Droge – oder was auch immer – nur eine bestimmte Gruppe angesprochen werden soll, nämlich Humanoide im besten Alter, steckt ein Wahnsinnsaufwand hinter der Aktion. Du brauchst ein hypermodernes, verborgenes Labor, Arbeitsmittel, Hilfskräfte …, was weiß ich …, und nicht jeder ist fähig, ein solch gezielt wirkendes Mittel herzustellen.«
»Aber es gibt diese Leute«, sagte Taisho ernst. »Erinnerst du dich noch an das, was Cornelius erzählt hat, als wir ihn betrunken gemacht haben?«
»Du meinst das Designer-Virus, das seine Libido auf maximalen Anschlag brachte?« Jason grinste schief. »Der arme Kerl.« Sogleich wurde er wieder ernst. »Ich hatte mit Botero, vielmehr, mit seinen drei Kollegen zu tun. Soweit ich weiß, aber nicht wissen sollte, sucht das Raumcorps den Verbrecher immer noch, während man die anderen zu einem geheimen Planeten gebracht hat. Ich glaube nicht, dass Nadir, Krshna und Shen sich auf so etwas einlassen würden. Botero hingegen …« Er zuckte mit den Achseln. »Man kann ihn nicht für jedes unerklärliche Phänomen verantwortlich machen. Am Schluss übersieht man bloß den wahren Schuldigen.«
»Mir ging es nicht um eine Schuldzuweisung sondern um das Prinzip, das hinter der Sache stecken könnte.«
»Also um ein Designer-Virus, das sich unbemerkt verbreitet, die Leute manipuliert, womöglich verschwindet, bevor es nachgewiesen werden kann, und Folgen hat, die wir bei aller Phantasie nicht einmal zu erraten in der Lage sind?«
»Genau.«
»Wenn das wirklich so ist …
»…steckt die Milchstraße ganz schön tief in der Scheiße.«
»Und was wäre dann mit uns – mit dir und mir?« Jason wusste, dass er die Antwort nicht mochte. »Haben wir uns auch infiziert?«
Taisho konnte ihm keine Antwort geben.

    Die nächsten Stunden verbrachte Cornelius damit, sich kleine, schnelle Raumyachten anzusehen, die von einigen Händlern zum Verkauf angeboten wurden. Natürlich standen die Flitzer nicht hinter den Büros auf einem Mini-Landefeld sondern irgendwo außerhalb, doch hingen Bilder in den Schaufenstern und darunter kleine Preisschildchen. Als die frühe Dämmerung hereinbrach, setzte sich Cornelius in einen Rund-um-die-Uhr-Imbiss und bestellte Frühstück.
Seine Laune war schon lange unter den Null-Punkt gesunken. Er hatte nicht geschlafen, und seine Augen tränten wegen der verdammten Kontaktlinsen. Ein junger Kellner mit unnachahmlichem Hüftschwung, um den ihn so manche Frau beneiden mochte, servierte ihm das Essen und gab sich mit klimpernden Wimpern ganz vertraulich, obwohl Cornelius wortkarg blieb, um den aufdringlichen Kerl schnell loszuwerden. Als dieser durchblicken ließ, dass er wüsste, wie er den Gast über seinen Kummer hinweg trösten könnte, starrte Cornelius erst das Messer, dann die Beule in der Hose des Burschen und schließlich wieder das Besteck an. Der Kellner verschwand eilig in der Küche, bevor Cornelius die Schärfe der Schneide an ihm ausprobieren konnte.
Je später es wurde, umso mehr wichen die Nachtschwärmer den Arbeitern. Die Bars und Clubs schlossen, während die Angestellten die Türen der Geschäfte aufsperrten.
Kurz nachdem ›Barnys Raumschiffe – neu und gebraucht‹ geöffnet hatte, stand Cornelius in einem rosa Stretch-Kleid und stark geschminkt in einem schmuddeligen Büro. Falls die Verfolger seine Fährte wieder aufnehmen sollten, verschafften diese Wechsel seines Erscheinungsbildes Cornelius hoffentlich wertvolle Zeit, bevor sie ihn erneut identifizierten.
Barny, der

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