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Rettungskreuzer Ikarus Band 043 - Kasernenwelt

Rettungskreuzer Ikarus Band 043 - Kasernenwelt

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 043 - Kasernenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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und machte eine umfassende Handbewegung. »Die Energieversorgung
ist das größte Problem. Ich benötige eine hohe Sendeleistung,
wenn ich weit in den Orbit dringen möchte, und dazu bedarf es einer stabilen
Energiequelle mit hoher Spannung. Ich habe ein paar Sonnenkollektoren gebastelt,
aber ich befürchte, das reicht nicht. Ich brauche Zugang zum öffentlichen
Netz oder zumindest zu einem autonom arbeitenden Energieerzeuger mit entsprechendem
Output.«
    »Du kennst die Risiken.« Das war keine Frage gewesen.
    »Sicher. Aber uns nützt ein funktionsfähiges Funkgerät herzlich
wenig, wenn wir es nicht betreiben können.«
    »Ich habe mir einige Optionen durch den Kopf gehen lassen«, meinte
Lorik nun. »Es gibt in der Nahrungsmittelverteilanlage einige Räume,
in denen Konzentratpackmaschinen stehen, die schon lange ausgefallen sind. Sie
hängen noch am Netz, und ich vermute mal, dass sie auch noch Energie bekommen
würden, falls es nötig sein sollte. Wenn es uns gelingt, dort einzudringen,
könnten wir das Funkgerät anschließen. Der Vorteil gegenüber
einer Privatunterkunft ist, dass dort höhere Energieabnahmen zumindest
theoretisch vorgesehen sind und die Energiespitze daher nicht notwendigerweise
einen Alarm auslösen wird. Es gibt mehrere Fluchtwege, falls die Gutgelaunten
doch etwas merken sollten. Das Problem wird eher sein, Zugang zu erhalten, ohne
den Eindruck zu erwecken, wir seien nicht autorisiert.«
    »Als Reparaturteam verkleiden?«, fragte Shmer, der sich bereits wieder
über seine Bauteile gebeugt hatte.
    »Ja, das wäre eine Möglichkeit. Wir müssten uns entsprechende
Monturen besorgen.«
    »Polgars Vater arbeitet beim Reparaturservice«, erinnerte Shmer ihn.
»Wenn wir Zugang zum Magazin bekommen und abgenutzte Kleidung, die zum
Recycling vorgesehen ist, erbeuten können, sollte es nicht weiter auffallen.«
    Lorik nickte. »Ich werde ihn fragen, vielleicht kann er uns helfen. Der
Leiter des Nahrungsknotens ist nicht der Hellste. Wir müssen ihn nur davon
abhalten, unsere Autorisierung beim Service nachzuprüfen.«
    »Wir sind alle gut gelaunt«, sagte Shmer mit leicht spöttischem
Unterton. »Warum sollten wir Grund zu Misstrauen geben?«
    »Die Sicherheitsvorkehrungen sind stärker geworden«, gab Lorik
zu bedenken. »Auch der Administrator weiß, dass es uns gibt. Außerdem
neigen Neuankömmlinge mitunter zu unvorhergesehenen Verhaltensweisen, das
ist bekannt. Er wird Vorkehrungen treffen.«
    »Am Raumhafen, ja. Aber bei einem der Knoten? Die sind doch weit genug
vom Schuss!«
    »Wir dürfen keine großen Risiken eingehen.«
    Shmer lachte trocken auf. »Das hättest du mir vorher sagen sollen.
Das nächste Mal kannst du ja mit Tilrong plaudern und mir bei der Arbeit
helfen. Bring aber ein paar Waffen mit, das Gespräch könnte ungemütlich
werden.«
    »Und damit wären wir auch schon bei unserem nächsten Problem«,
fuhr Lorik fort. »Gestern haben wir zwei von den Erleuchteten gesehen,
ganz in der Nähe. Das kann ein Zufall gewesen sein, aber ich glaube eher
...«
    »... dass die Bastarde uns beobachten und herausfinden wollen, was wir
vorhaben?«, vervollständigte Shmer den Satz.
    »Wenn sie eine Ahnung haben, werden sie uns weiter unter Beobachtung halten.
Brechen wir mit dem ganzen Zeug hier zum Nahrungsknoten auf, und bekommen sie
das mit, werden sie uns sofort verpfeifen. Für sie ist das, was wir hier
vorhaben, mehr als nur eine kleine Verfehlung gegen Regeln oder unautorisierter
Energieverbrauch – es ist eine Sünde. Da wird man die Gutgelaunten
sofort einschalten, und wir fliegen sehr schnell auf.«
    Shmer musste nicht mutmaßen, was in einem solchen Falle mit ihnen geschehen
würde. Die Gutgelaunten fackelten nicht lange, wenn es um die Nicht-Infizierten
ging und diese ernsthaft störend wirkten. Man würde die Gruppe gefangen
nehmen und ohne weitere Verhandlung exekutieren lassen. Es gab gute Gründe,
warum Lorik alles tat, um die Organisation der Schlechtgelaunten so unauffällig,
wie nur irgendwie möglich, zu führen. Das war bisher auch kein Problem
gewesen, denn außer endlosen Diskussionen und der Vermittlung eines gewissen
Zusammengehörigkeitsgefühls hatte der lockere Verband keine richtigen
Aufgaben gehabt – und war daher auch nie ein nennenswertes Risiko eingegangen.
    Doch das würde sich nun schlagartig ändern. Lorik musste sich eingestehen,
dass diese Idee ihn

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