Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rettungskreuzer Ikarus Band 043 - Kasernenwelt

Rettungskreuzer Ikarus Band 043 - Kasernenwelt

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 043 - Kasernenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
Vom Netzwerk:
einen starken
Drang zu ... gehen. Vince wusste nicht, dass das Ziel seiner Sehnsucht sehr
nahe war. Er starrte Botero aus bittenden Augen an, verkniff sich aber jedes
weitere Wort. Sein Meister ignorierte die Blicke, schaute auf die Anzeigen des
medizinischen Scanners, den er in der Hand hielt, und nickte zufrieden.
    »Läuft doch bestens«, meinte er dann leutselig und tätschelte
Vince auf den Kopf. »Huh, bist ganz schön heiß. Macht keinen
Spaß, was? Aber wir haben es bald geschafft. Das mit dem Hunger ist schnell
vorbei – hier, ich geb' dir noch ein Konzentrat. Dann kommt wohl gleich
die nächste Phase mit einigen interessanten körperlichen Umbauten.
Stärker wirst du und widerstandsfähiger, was durchaus in meinem Interesse
ist.«
    Er beugte sich zu Vince hinab, so dass dieser Boteros Atem auf seiner Wange
spüren konnte. »Du jammerst mir manchmal etwas zu viel, mein kleiner
Freund.« Botero richtete sich wieder auf und lächelte. »Jammern
kann ich nicht gut haben, wirklich nicht. Wenn der Virus mit dir fertig ist,
wirst du künftige ... Modifikationen besser ertragen können. Wir müssen
nur die Wanderlust in den Griff bekommen, nicht, dass du mir plötzlich
abhaust!«
    Botero stieß ein kurzes, meckerndes Gelächter aus und tat so, als
habe der das plötzliche Aufleuchten von Hoffnung in Vinces Augen nicht
bemerkt. Es machte ihm großen Spaß, mit seiner Kreatur zu spielen
und ihre Hilflosigkeit weidlich auszunutzen. Letztlich hatte er Vince ja genau
zu diesem Zwecke erschaffen: zu seiner Belustigung. Botero lobte sich selbst.
Es war sehr vorausschauend gewesen, Vince mitzunehmen. Wen sonst hätte
er nun für sein kleines Experiment gebrauchen sollen, um die Verteidigungsmaßnahmen
zu überwinden, die sein Schiff stetig abbremsten? Sicher, ein einfacher
Gewebeklumpen mit einem simplen Kreislauf hätte es auch getan, aber, das
musste Botero zugeben, es hätte mit einem solchen nicht halb so viel Spaß
gemacht wie mit Vince.
    Botero war wirklich sehr zufrieden mit sich selbst. Er schaute erneut auf seinen
medizinischen Scanner und ein erfreuter Ausdruck flog über sein Gesicht.
»Wir machen große Fortschritte, Vince!«
    Seine Kreatur wand sich in den Fesseln, als der Drang zu 'wandern' übermächtig
wurde.
    »Willst dich auf den Weg machen, ja?« Botero kicherte. »Immer
ruhig bleiben, Kleiner. Das ist doch genau der Sinn der Sache! Wir nähern
uns deinem Ziel! Hab noch etwas Geduld, und wir sind am Ziel deiner Wünsche!«
    Wieder das meckernde Lachen. »Ist das nicht ein feiner Zug von mir, Vince?
Ich erfülle deine Sehnsüchte! Du hättest dir keinen besseren
Meister wünschen können!«
    Der lang anhaltende, jammernde Laut, der sich aus dem Mund der Kreatur rang,
zeigte, dass sie die Einschätzung ihres Erschaffers nicht teilte. Botero
gab sich davon unbeeindruckt, schien sogar amüsiert zu sein. Wieder rang
Vince mit den Fesseln. Botero legte den Scanner beiseite.
    »Ich lasse dich jetzt für eine Weile alleine«, kündigte
er an. »Ich will sehen, ob unser Experiment Erfolg hat und wir jetzt besser
voran kommen. Möglicherweise muss ich dir noch eine stärkere Dosis
injizieren.«
    Ein erneutes Jammern entrang sich Vinces Mund, doch Botero wandte sich einfach
ab und verließ den Raum. Vince sackte in seinen Fesseln zusammen. Sein
von der beschleunigten Infektion benebelter Verstand hoffte fast, dass das Experiment
von Erfolg gekrönt war. Er wusste, dass sein Meister keinerlei Skrupel
kannte, ihn für das Erreichen seines Ziels auch zu opfern.
    Doch egal welche Qualen er derzeit erlitt, Vince wollte nicht sterben.
    Nicht, ohne eine Chance zu haben, seinen Meister mit in den Tod zu nehmen.

    »Ich würde sagen, wir sind soweit!«
    Shmers einfache Feststellung ließ Loriks Herz schneller schlagen. Er beugte
sich über das Sammelsurium an technischen Gerätschaften, an dem sein
Freund noch bis vor kurzem gearbeitet hatte, und tat so, als würde er verstehen,
was er da sah. Shmer betrachtete sein Treiben einige Augenblicke mit Amüsement
in den Augen, ehe er auf seinen Rucksack verwies. »Da ist es drin, Lorik.
Alles verpackt und einsatzbereit. Was ist also der nächste Schritt?«
    Lorik überspielte seine Verlegenheit, indem er Shmers Frage sofort beantwortete.
Schließlich war er keinesfalls untätig gewesen.
    »Polgar hat uns die Zugangscodes zum Nahrungsknoten verschafft. Wir können
gleich heute

Weitere Kostenlose Bücher