Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rettungskreuzer Ikarus Band 044 - Zusammenbruch

Rettungskreuzer Ikarus Band 044 - Zusammenbruch

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 044 - Zusammenbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann , Thomas Folgmann
Vom Netzwerk:
übertreffen konnte …
    Erneut sparte sich Shilla einen Kommentar. Sie wusste, was Jason damit sagen wollte und dass es nicht gegen sie gerichtet war.
    »Irgendwann werden sie ihren Fehler einsehen«, sagte Taisho besänftigend. »Die einen brauchen nun mal länger als die anderen. Versetz dich einfach in die Lage dieser Leute. Du würdest es dir doch auch zwei Mal überlegen, bevor du jemanden, der an einer Seuche leidet, für die es noch kein Gegenmittel gibt, an Bord nimmst und dadurch unser aller Leben riskierst. Da ist es doch nur logisch, Quarantäne zu verhängen und kompetente Hilfe anzufordern, statt die Seuche durch eine unüberlegte Hilfsaktion über die Galaxis zu verbreiten.«
    »Das sehe ich auch so«, stimmte Shilla ihm zu. »Statt wegen der Gegebenheiten zu hadern, sollten wir uns für einen Planeten entscheiden, auf der wir unsere Ware garantiert verkaufen können, selbst wenn der Erlös den Einkaufspreis unterschreitet – möglichst bevor die Früchte Beine bekommen. Ich habe die Haltbarkeitsdaten schon drei Mal geändert. Gestern habe ich einige Proben entnommen. Ein viertes Mal kann ich eine Umdatierung nicht verantworten.«
    »Wie lange?«, fragte Jason.
    »Drei Wochen.«
    »Das ist nicht viel.«
    »Welche Planeten sind innerhalb dieser Zeitspanne erreichbar?«, erkundigte sich Taisho.
    »Du meinst, welche Planeten uns Landeerlaubnis erteilen und das Zeug haben wollen«, präzisierte Jason und aktivierte eine holografische Abbildung des Sektors, in dem sie sich aufhielten. »Nicht allzu viele. Es sind Lebensmittel für menschliche Verdauungstrakte und die meisten Welten innerhalb des genannten Radius sind von nicht-humanoiden Spezies besiedelt.«
    »Und wenn wir die Früchte selber essen?« Unwillkürlich duckte sich Taisho, als Shilla und Jason ihn mit unverhohlenem Ekel anstarrten. »Ich meine ja nur … Hey, im Nexoversum waren wir nicht so wählerisch. Ich habe schon Schlimmeres gegessen. Schon gut … Ich sage nichts mehr. Aber verrate mir, wieso du ausgerechnet etwas zu verkaufen versuchst, das offenbar widerlich ist, Jason?«
    Shilla antwortete an Jasons statt mit einem maliziösen Lächeln auf den fein geschwungenen Lippen: »Jason glaubt, eine Marktlücke gefunden zu haben. Tatsächlich sind die menschlichen Geschmäcker sehr verschieden. Was für die einen zum Himmel stinkt und von ihnen als ungenießbar abgelehnt wird, schätzen andere als Delikatesse.«
    »Oder der Verzehr solch spezieller Genüsse zeigt, wer die wirklich harten Kerle sind?«, entgegnete Taisho mit einem Augenzwinkern.
    »Vielleicht steckt auch ein perverser Thrill, der sich uns nicht ganz erschließt, dahinter: Bleibt es im Magen – oder nicht? Menschen .«
    »Ihr seid auch Humanoide«, erinnerte Jason seine Freunde, »und Menschen. Zumindest dem Aussehen nach. Aber natürlich sind die Vizianer und Syridaner die einzigen Wesen, die frei von jeglichen Macken sind. Ich bin euch untertänigst dankbar, dass ihr ein so primitives, perverses Menschen-Würstchen wie mich in eurem Kreis der höher entwickelten Spezies duldet …«
    Shilla und Taisho lachten und nach einem Moment fiel Jason mit ein.
    »Also, wohin?«, wollte Taisho wissen.
    Jason deutete auf einen orangen Stern, der zu wachsen anfing und einen Gasriesen mit seinem winzigen Trabanten entstehen ließ. »Der Mond ist besiedelt. Meweb. Nun, eigentlich ist es kein Mond, sondern ein künstliches Gebilde, das im Laufe der Zeit gewachsen ist, so ähnlich wie die Gehirnraumer im Nexoversum. Ist vielleicht nicht die beste Adresse, aber ich denke, dass wir das Zeug dort loswerden. Und wir erreichen unser Ziel in einer Woche. Einwände?«

Kapitel 11
     
    Sally McLennane war entschieden unzufrieden. Die Gespräche mit der Schwarzen Flamme waren bei Weitem nicht so verlaufen, wie sie sich das vorgestellt – nein: gewünscht hatte. Sie nahm der Söldnerorganisation ja ab, dass ihre Mitglieder über keine aufgezeichneten Erkenntnisse zu der Seuche verfügten, aber … ein rein genetischer, vererbbarer Schutz, der auf wenige Wesen beschränkt war und nicht synthetisch hergestellt werden konnte aufgrund gewisser, nur schwer zu beschaffender Substanzen? Das war wirklich schwer zu glauben.
    Ihr erster Impuls war, Blutproben von sich und einigen anderen immunisierten Personen – die Quelle war leider nicht verfügbar – an Truman Nadir, Haveri Krshna und Anyada Shen, die drei unsterblichen Wissenschaftler, zu senden, die bereits zur Lösung anderer Probleme maßgeblich

Weitere Kostenlose Bücher