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Rettungskreuzer Ikarus Band 044 - Zusammenbruch

Rettungskreuzer Ikarus Band 044 - Zusammenbruch

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 044 - Zusammenbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann , Thomas Folgmann
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aus dem Orbit eines Planeten löste, der keinen Namen, sondern bloß eine Nummer hatte und nahezu majestätisch in den Raum driftete.
    Erst als die Sicherheitsentfernung erreicht war, zündete Siroj das Sprungtriebwerk, und der Einsatz begann.

Kapitel 30
     
    Die Kosang hatte sich der Geschwindigkeit der Celestine angepasst und würde in Folge noch einen ganzen Tag brauchen, um den Treffpunkt zu erreichen. Langweilig! Obwohl der Frachter höhere Geschwindigkeiten erreichte als jedes andere nicht-vizianische Schiff und sogar ein Sprungtor generieren konnte, verbot seine leichte Konstruktion eine noch höhere Leistung – der Raumer wäre aufgrund der Belastung zerplatzt.
    Natürlich hätte Pakcheon vorausfliegen können, denn es gab keinen Grund, warum er an der Seite des anderen Schiffes hätte bleiben müssen. Wie Skyta wohl reagieren würde, wenn er vor ihr am Ziel ankäme? Vermutlich gleichgültig. Langweilig! Auch in einem solchen Alleingang sah er keinen Sinn. Er würde sich dort nicht weniger langweilen . Obwohl die Söldnerin sie alle brauchte und sie ihre Kameraden gewiss nicht hereinlegen würde, musste sie nicht wissen, welche Möglichkeiten ihm zur Verfügung standen. Je weniger sie und jeder andere ahnten, umso besser.
    Skyta. Seltsame Frau. Hin und her gerissen zwischen Auftrag und Pflicht auf der einen und eigenen Moralvorstellungen auf der anderen Seite.
    Zumindest hatte Pakcheon keine negativen Schwingungen auffangen können, obgleich es ihr gar nicht gefallen hatte, dass zwei Telepathen an ihren Geheimnissen rühren mochten. Darin unterschied sie sich nicht von anderen Menschen. Selbst jene, die nichts Schlimmes zu verbergen hatten, waren wenigstens irritiert und grübelten, was man in ihren Gedanken an Peinlichkeiten entdecken konnte, die womöglich ein ungünstiges Licht auf ihn oder sie warfen. Es war eine Frage des Vertrauens, einen Telepathen zu akzeptieren und sich darauf zu verlassen, dass er nicht jede graue Zelle einzeln umdrehte, und jemand, der diesem Metier nachging, durfte praktisch niemandem vertrauen, wollte er noch die nächste Stunde erleben.
    Erstaunlich, dass dieser Gauner Knight Shilla nicht sofort auf dem nächstbesten Planeten aussetzte, nachdem er herausgefunden hatte, dass sie eine Telepathin ist …
    Shilla und ihre Freunde hatten Skyta ablehnend gegenübergestanden – aus gutem Grund, wie Pakcheon von seiner Schwester im Geist wusste. Auch seine bis dahin einzige Begegnung mit der Schwarzen Flamme war sehr unangenehm gewesen. Wenn er daran dachte, was die Söldner vor allem Shilla und Cornelius angetan hatten, überkam ihn noch immer eiskalte Wut, obwohl keiner ihrer Entführer und Folterknechte davongekommen war.
    Die Aussicht zu erfahren, ob tatsächlich jemand ein Gegenmittel für das Wanderlustvirus gefunden hatte, hatte ihn alle Bedenken und negativen Emotionen beiseiteschieben lassen. Konnte es wirklich sein, dass ein unbedeutender Forscher durch reinen Zufall das entdeckt hatte, was selbst den fähigsten Wissenschaftlern in den bestausgestatteten Laboratorien verborgen geblieben war, was selbst er mit seinen überlegenen Mitteln und Kenntnissen in so kurzer Zeit nicht hatte entwickeln können?
    Vielleicht war das Serum wirkungslos und diente allein dazu, den hoffnungsvollen Patienten das Geld aus der Tasche zu ziehen – oder schlimmer: die panische Bevölkerung der Galaxis mit teurem, aber wertlosem Gepansche zu erpressen. Nicht auszuschließen war natürlich eine temporäre Wirkung des Medikaments. Oder … die Arznei war echt und wirksam !
    Pakcheon bedauerte, dass Shilla seine Einladung abgelehnt hatte und nicht auf die Kosang übergewechselt war. Zu gern hätte er seine Überlegungen mit ihr besprochen … und ein wenig Gesellschaft gehabt. Doch aus nicht nachvollziehbaren Gründen war sie bei den Primitivlingen geblieben.
    Langweilig!
    Er seufzte.
    Shilla hatte sich in den Monaten, seit sie Vizia verlassen hatte, verändert. Das lag nicht allein an den Manipulationen der Outsider, die rückgängig gemacht worden waren, sondern an den vielen neuen Eindrücken, die sie gesammelt hatte.
    Ob er sich ebenfalls veränderte? Würde man ihn, wenn er nach Vizia zurückkehrte, auch für … fremd befinden? Es waren nur die anderen, von denen Veränderungen bemerkt wurden, aber nie von den Betroffenen selbst. Und dass er sich nach Gesellschaft sehnte, war wohl schon das erste Anzeichen, dass er nicht mehr derselbe war. Ob Primitivität ansteckend ist?
    Pakcheon seufzte

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