Rettungskreuzer Ikarus Band 044 - Zusammenbruch
kam.
Das Gespräch riss ab und jeder hing seinen eigenen Gedanken nach.
Bis Greg Mc’Abgo die Zentrale betrat.
Jason wappnete sich für eine härtere Auseinandersetzung, verkniff sich jedoch eine Bemerkung, die den Söldner provoziert hätte. Zwei Tage. Sie mussten es bloß zwei Tage aushalten, dann wurden sie ihre Gäste an Skyta los.
»Äh …« Mc’Abgo wirkte verlegen. »Darf ich die Küche benutzen?«
Jetzt hatte er auch die Aufmerksamkeit von Shilla und Taisho.
Etwas unbeholfen scharrte er mit dem rechten Fuß über den Boden und wirkte fast schüchtern. »Und einige Früchte nehmen? Ich stamme von Durian … und habe schon lange keine Kjajas mehr gegessen. Gern würde ich meinen Kameraden etwas kochen. Ich glaube, dann fällt es Ihnen leichter, sich mit dem Geruch im Frachtraum abzufinden. Ich kenne wirklich leckere Gerichte. Und … natürlich sind Sie eingeladen, mit uns zu essen. Falls Sie nichts dagegen haben, wenn … ja … meine ich.« Verstohlen blinzelte er in Shillas Richtung.
Damit hatte Jason nicht gerechnet. »Bedienen Sie sich.«
»Danke.«
»Er hat nicht vor, uns zu vergiften«, bemerkte Shilla, nachdem Mc’Abgo gegangen war.
Kapitel 29
Am vereinbarten Treffpunkt wartete die Demetra auf Skyta und Siroj.
»Macht sich gar nicht schlecht«, bewertete Siroj den Anblick des Raumers, der sich ins Zentrum des Panoramaschirms der sehr viel kleineren Perfekter Handel geschoben hatte.
»Stehen ja auch genügend Mittel dahinter.« Skyta war gleichfalls sichtlich angetan von dem, was sich ihnen darbot. Old Sally hatte Wort gehalten – und besser: sich nicht lumpen lassen.
Es handelte sich um ein funktionelles, hochmodernes Frachtschiff, das keine große Crew benötigte und notfalls sogar von einer einzigen Person gesteuert werden konnte. Es stand nicht zu erwarten, dass es technische Probleme geben würde, denn die Maschinen waren ausgereift; erst recht keine, die sie nicht selbst lösen konnten mithilfe ihrer eigenen rudimentären Kenntnisse sowie dem einfach zu bedienenden Diagnose- und Reparatur-Modus. Schiffe dieses Typs flogen nun schon seit einigen Jahren Einsätze in allen Regionen der Galaxis und in den unterschiedlichsten Aufgabenbereichen – nicht nur als Frachter – und galten als robust und wenig störanfällig.
In diesem besonderen Fall konnte Skyta zudem davon ausgehen, dass die Corps-Direktorin persönlich dafür gesorgt hatte, dass ihr Transportmittel die bestmögliche Wartung und Nachrüstung erfahren hatte.
Die Demetra war größer als alle Schiffe, die Skyta bisher geflogen hatte, aber die Kurzeinweisung, die ihr und Siroj ein überaus schneidiger Offizier gab, überzeugte sie vom praktischen Nutzen, den dieser Raumer für sie hatte. Nachdem sie sich sicher war, mit dem Schiff zurechtzukommen, wechselte die Crew auf die Perfeker Handel , um den Schluttnick-Auftrag zu Ende zu bringen. Und Skyta war von nun an der Kapitän der Demetra .
Die einzige Sorge, die die Söldnerin jetzt noch hatte, war, wie viel der Einweisung Siroj tatsächlich mitbekommen hatte. Würde die junge Frau in der Lage sein, Skyta zu vertreten oder gar zu ersetzen? Nur ungern hätte sie Jason Knight, Pakcheon oder einen der anderen in den Kommandosessel gesetzt; diese Leute brauchte sie dringender an anderer Stelle.
Tatsächlich hatte Siroj mehr als nur ein Auge auf den Offizier geworfen, und Skyta konnte ihr das nicht verdenken. Lieber einen Pradel in der Hand als einen Catzig auf dem Dach. Besser ein Kerl aus Fleisch und Blut als ein blauhäutiger, spitzohriger Gedankenwühler, der bloß so tut, als wäre er ein Mensch.
Siroj ließ es sich dann auch nicht nehmen, ihren Advisor persönlich zur Schleuse zu eskortieren und leidenschaftlich zu verabschieden. Skyta startete derweil die diversen Programmroutinen, um das Schiff für die Aufnahme seiner Passagiere und ihre Aufgabe vorzubereiten. Ton und Bild von der Schleusenkamera hatte sie auf einen anderen Monitor gelegt. So genau wollte sie gar nicht wissen, was sich die beiden in ihren vorerst letzten gemeinsamen Minuten zuzuflüstern hatten.
Das kleine Päckchen, das an Skyta adressiert war und zweifelsfrei von Sally McLennane stammte, lag noch ungeöffnet auf dem Schaltpult neben ihr. Sie ahnte, was sich darin befand, und hoffte, dass die Menge ausreichen würde, um das Team zu schützen, denn sie hatte sich hinsichtlich der Zahl ihrer Leute vorab nicht festlegen können. Fakt war, auch wenn gerade die angeheuerten Söldner eine Gruppe
Weitere Kostenlose Bücher