Rettungskreuzer Ikarus Band 044 - Zusammenbruch
Schicksal.«
»Dein Schicksal, meine liebe Siroj, hängt allerdings im Moment davon ab, wie schnell du dich mit dem Schiff anfreunden und uns zu den Koordinaten bringen kannst, an denen die anderen vielleicht schon auf uns warten. Falls es dir entgangen ist: Die Celestine wurde mit vizianischer Technik aufgerüstet und wird uns trotz ihres späteren Starts mühelos einholen, vielleicht sogar über holen können, von der Kosang ganz zu schweigen. Ich möchte pünktlich dort sein – nicht, dass sie wieder verschwinden, weil sie glauben, wir hätten es uns anders überlegt.«
Siroj lächelte und machte es sich in ihrem Sitz bequem. »Da du die entsprechenden Werte bereits eingegeben hast und«, sie deutete auf einen Bildschirm, der sich gerade noch in ihrem Blickfeld befand, »die Startsequenzen gerade ausgearbeitet werden, dürfte diesbezüglich nicht viel zu tun sein.«
Sie beugte sich wieder nach vorn und ließ ihre Finger über die Tastatur huschen. »Die Überwachungssysteme sind aktiv. Im Maschinenraum laufen mehrere Sicherheitsprogramme, die uns vor Ausfällen oder anderen Unwägbarkeiten schützen sollten. Was ich auf den ersten Blick erkennen kann, ist, dass es sich hier um wirklich hochwertige Hard- und Software handelt.«
Nachdenklich blickte sie Skyta an, die ihr wohlwollend zugehört hatte. »Ich bin nicht so firm, was die diversen Schiffe an sich angeht und, wie gesagt, die Geräte und auch die Programme sind durchaus vom Feinsten. Aber wäre es nicht besser gewesen, die eingespielte Crew an Bord zu behalten? Irgendjemanden, der sich auskennt, falls etwas Größeres passiert?«
»Grundsätzlich hast du recht. Besser wäre es, aber das wären auch wieder mehr Leute, die in unser Unternehmen eingeweiht und unvorhersehbaren Gefahren ausgesetzt werden müssten. Die eine oder andere Reparatur traue ich uns schon zu. Das Team von Meweb hat, wie du selbst bemerkt hast, einen ganz guten Handwerker . Und Shilla wird vermutlich nur einen bösen Blick auf ein defektes Aggregat werfen müssen, dass es aus Respekt vor ihr gleich wieder freiwillig funktioniert. Außerdem sollte der Einsatz weder so lange dauern noch solche Ausmaße annehmen, dass tatsächlich Wartungs- und Reparaturarbeiten erforderlich werden. Knight ist wahrscheinlich schon länger Kapitän, als du auf der Welt bist, und kann die Demetra übernehmen, sollte es kritisch werden. Pakcheon ist Mediziner und wird sicher auch mit unseren Steinzeit-Mitteln etwas anfangen können, wenn sich einer von uns mit dem Buttermesser in den Finger schneidet. Und auf Holy Spirit Medics Alpha dürfte es an Ärzten und entsprechenden Einrichtungen keinen Mangel haben. So gesehen, haben wir die besten Grundvoraussetzungen.«
»Es wird zu Verletzten kommen.« Und Toten. Das sprach Siroj jedoch nicht aus.
»Davon ist definitiv auszugehen.«
»Im schlimmsten Fall, wenn Pakcheon ausfällt und sich die Stations-Ärzte nicht als kooperativ erweisen, können wir den Holo-Doc aktivieren.«
»So etwas haben wir an Bord? Davon hat dein Offizier aber nichts erzählt.«
»Nicht im offiziellen Programm, nein.« Siroj hatte schon wieder ein verträumtes Lächeln im Gesicht, »aber auf dem Weg zur Schleuse kamen wir an der Krankenstation vorbei und er meinte, dass die Testversion eines völlig neuen und sogar sprechenden Programms eingespeist worden sei. Über die Zuverlässigkeit derartiger Software lässt sich zwar streiten, aber zumindest hätten wir im Notfall eine gewisse Unterstützung. Und wir können es uns sogar aussuchen, ob der Doc ein Er oder eine Sie ist.«
»Genug der Computer und Programme.« Skyta hob hilflos die Hände. »Hoffen wir, dass wir ohne all das auskommen. Der Start erfolgt in ein paar Minuten. Möchtest du …?«
»Aber klar! Super. Bin ich dann der Captain?«
»Captain Siroj, Sie haben das Kommando.« Skyta stand auf und salutierte lässig. Die letzten Tage, in denen sie mit Siroj unterwegs gewesen war, hatten sie schnell davon überzeugt, dass sie sich auf die Göre felsenfest verlassen konnte.
»Danke, Nummer eins Skyta. Sie können dann wegtreten. Aber mir vorher noch einen Kaffee bringen, okay? Und ab.«
»Sehr wohl Ma’am.«
Die beiden Frauen lachten und wandten sich ihren jeweiligen Aufgaben zu. Während sich Skyta mit den diversen Lagerräumen und speziell deren Inhalten, die von dem abgefangenen Kurierboot von Holy Spirit Medics stammten, vertraut machte, vertiefte sich Siroj in die Steuerung der Demetra , welche sich gemächlich
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